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0688 - Der Kult

0688 - Der Kult

Titel: 0688 - Der Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauten wir uns an.
    Suko nickte.
    Ich war ebenfalls seiner Meinung, und Suko riß die Tür mit einer heftigen Bewegung auf.
    Dann stiegen wir in die Unterwelt des »Grabs«…
    ***
    Trotz der Schnelligkeit, mit der sein Bruder Konda gehandelt hatte, war Bogan auf einen Angriff gefaßt gewesen, und er zog sofort die richtigen Konsequenzen.
    Bevor der Schatten mit seiner Sense zuschlagen konnte, war er zur Seite gehuscht. Die schwarze, tödliche Waffe glitt ins Leere, und die Figur fuhr herum.
    Da griff Bogan in die linke Tasche. Mit einer einzigen Bewegung holte er die Figur hervor. Bisher hatte er sie seinem Bruder vorenthalten können, jetzt wollte er es ihm zeigen, daß er, nicht so wehrlos war, wie er aussah.
    Noch nie zuvor hatte er den Zauber ausprobiert. Es war das erste Mal, daß er ihn anwendete. In den alten Geschichten war die große Zauberin stets ein Gegner des Bösen gewesen. Sie hatte mit den Puppen experimentiert und damit bewiesen, daß das Böse auch zu stoppen war.
    »Da!« schrie er.
    Das Wort galt seinem Bruder, und der zuckte zusammen, als er die Puppe sah.
    »Ki-Laana!« brüllte er.
    »Ja, sie ist es. Du hast ihren Namen sehr gut behalten. Ich merke, daß du Geschichten kennst, Bruderherz, und darüber freue ich mich, wenn ich ehrlich sein soll. Ja, ich freue mich darüber, daß du alles weißt.« Er konnte es sich erlauben, so zu reden, denn er wurde nicht mehr angegriffen.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte sich die Szene um einhundertachtzig Grad gedreht. Jetzt war er an der Reihe, jetzt vertraute er einzig und allein dem Zauber der Puppe, die den alten, bösen, schrecklichen Kult zerstören sollte.
    Konda stand hinter seinen Kerzenflammen wie auf einer kleinen Bühne. Er war durcheinander und wußte nicht, was er noch unternehmen sollte. Sein stärkster Trumpf hatte nicht gestochen. Bruder Bogan widerstand dem Tod, der zwar nicht vernichtet hatte, dafür schräg hinter Kulani stand und in seiner Haltung zitterte, als hätte er genau gespürt, daß sein Weg möglicherweise hier endete.
    Bogan hörte sich selbst atmen. Es war ein lautes, schluchzendes Luftholen. Er merkte, daß er gewinnen konnte, die erste Brücke über den Strom des Todes war genommen, vor ihm lag die zweite, die er jetzt nur noch überqueren mußte.
    Seine Augen sahen aus wie glänzendes Blech. Sie schauten den Bruder hart an, dessen Blick eine unheimlich wirkende Furcht zeigte und der sich wand wie ein Aal.
    »Ja, so kann es laufen, Konda. So und nicht anders. Nicht immer ist das Böse der Sieger, glaube es mir!«
    Er zischte einen Fluch.
    »Komm her zu mir, Konda! Schau dir die Puppe an. Denk an Ki-Laana, die alte Zauberin, die den Menschen so zugeneigt war…«
    Er bewegte die Lippen, aber es dauerte seine Zeit, bis er sprechen konnte. »Es… es ist mein Gesicht!« würgte er hervor und deutete auf den Kopf der Puppe. »Mein Gesicht.«
    »Der Kult, Bruder, der Kult. Er soll nicht mehr existieren. Ich will ihn vernichtet sehen…«
    Nach diesen Worten glänzten Kondas Augen. Er fand zu seiner alten Sicherheit zurück. »Nein, nein, das ist nicht möglich. Das wirst du nicht schaffen! Es klappt nicht. Die Macht ist nicht zu brechen. Der alte Kult wird weiterhin existieren. Er hat über lange Zeit gehalten, er kann nicht aufgehalten werden.«
    »Ich schaffe es!« Bogan hielt die Puppe hoch. »Siehst du sie? Die Zauberin mit deinem Gesicht…?«
    Konda wich bis an die Wand zurück. »Sie ist es nicht, verflucht! Nein, sie kann es nicht sein. Sie existiert nicht mehr. Sie ist längst vernichtet, hörst du?«
    »Nein, nur teilweise.«
    »Wieso denn?«
    »Ich kenne die Geschichten, die Legenden…«
    »Schau dir die Haare der Puppe an!« unterbrach Bogan seinen Bruder. »Schau genau hin. Sie sehen aus wie Stroh, aber sie sind es nicht. Es sind die Haare der Ki-Laana. Ich habe sie bekommen, diese Reliquie der alten Zauberin. Ich, Bruder, nur ich. Denn ich ahnte, daß du irgendwann einmal mit mir abrechnen würdest, da das Böse sehr tief in dir steckt und du keinen anderen Weg gehen kannst…«
    Konda spürte, wie sein Bruder die Oberhand gewann. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. Er hatte sich nur auf den Sensenmann verlassen, das war einfach zu wenig gewesen. Er hätte jetzt gern die beiden anderen in seiner Nähe gewußt.
    Den Schwarzen Prinz und den Scherenmann.
    Aber sie waren oben, sie sorgten dafür, daß der Rest der Familie ausgelöscht wurde. Als er daran dachte, zeigte sein Mund plötzlich ein häßliches

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