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0688 - Der Kult

0688 - Der Kult

Titel: 0688 - Der Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und knurrte zugleich, kam ziemlich dicht an den Fremden heran, wollte hochspringen und schaffte es nur halb.
    Die Waffe zischte durch die Luft.
    Treffer!
    Ein letztes Jaulen, Blut spritzte, der Körper fiel zurück, prallte auf, überrollte sich, schlug zuckend mit den Beinen, dann lag er still.
    Ruhe kehrte ein.
    Der Unbekannte blieb stehen. Er wußte, daß der Hund nicht mehr lebte. Die Machete war so scharf, als hätte sie der Teufel persönlich geschliffen. Ein Schlag hatte ausgereicht, um den Kopf des Hundes fast vom Körper zu trennen.
    Die Stille war wie Blei. Sie war wie ein Schrecken, der einem Menschen die Haare zu Berge stehen lassen konnte. Der Hundekiller aber genoß die Stille. Und er wußte genau, daß die Sache noch nicht vorbei war, denn er konnte sich sehr gut vorstellen, wie der Schäfer reagieren würde, wenn er von seinem Hund nichts mehr hörte.
    Sekunden verstrichen.
    Die Stille verschwand. Hinter ihm im Stall fingen die Tiere wieder an zu blöken und zu meckern.
    Sie hatten für einen Moment den Odem des Todes gespürt und waren wie paralysiert gewesen.
    »Blacky?!«
    Ein scharfer Ruf erreichte die Ohren des Killers. Der Schäfer stand in der offenen Tür. Wenn der Mann den Kopf vorschob und ihn nach links drehte, konnte er die Gestalt wie einen Scherenschnitt erkennen.
    Der Hund rührte sich nicht.
    Noch einmal rief der Schäfer, verschwand dann im Haus, ohne die Tür zu schließen.
    Für den Killer war dies ein Beweis, daß er zurückkommen würde, um sich zu überzeugen.
    Das Grinsen auf den Lippen des Mannes war böse und häßlich. Es war so etwas wie ein Startsignal, bevor er sich in Bewegung setzte und auf das Haus zuschritt.
    Es gelang ihm das Licht zu meiden.
    Er blieb im Schatten, denn er fühlte sich ebenfalls so.
    Neben der Tür blieb er stehen. Aus dem Haus drang ein warmer Geruch. Das Licht verteilte sich hinter der Schwelle kaum. Schon zwei Fußlängen später saugte es die Dunkelheit auf.
    Er war zufrieden.
    Dann hörte er die Schritte. Der Schäfer kehrte zurück, und der Killer umfaßte sein Mordinstrument fester. Dem Hund hatte er keine Chance gelassen. Der Mensch sollte ebenfalls keine bekommen, das hatte er sich vorgenommen.
    Und er kam.
    Sehr bestimmend hörten sich die Tritte an, verloren aber einiges von ihrer Intensität, als sie sich der Tür näherten, und wurden abwartend und schleichend.
    Der Schäfer besaß einen Sinn für Gefahren. Er wußte genau, daß etwas passiert war, kannte den genauen Grund jedoch nicht, war unsicher geworden. Sicherlich drückte die Angst jetzt seine Kehle zu, dachte der Hundekiller und spannte sich.
    Unter der Hutkrempe bewegten sich seine Augen. Sie waren dunkel und glänzten trotzdem. Auch seine Lippen befanden sich in Bewegung. Sie produzierten weder ein Flüstern noch ein Schmatzen.
    »Blacky…?«
    Der Schäfer rief nach seinem Hund, und der Killer sah seine Annahme bestätigt. Die Stimme des Mannes hörte sich ganz anders an. Sie war kratzig geworden, ängstlich, das Nichtwissen mußte wie ein gewaltiger Druck auf ihm lasten.
    Er wartete ab.
    Der Killer hielt den Atem an. Er spürte, daß er innerlich glühte. Ein Zeichen dafür, daß er dicht vor der Tat stand. Er wollte den Mann nicht unbedingt töten, auf seiner Liste standen andere. Nur wenn es unbedingt sein mußte, sollte der Schäfer sein Leben verlieren.
    Das Blatt der Machete schimmerte noch feucht vom Blut des toten Hundes. Im Stall nahm die Unruhe der Tiere zu. Das Meckern und Blöken verstärkte sich, es drängte hinaus. Die Eingeschlossenen fingen damit an, sich zu bewegen. Sie prallten zusammen, sie drückten gegen die Wände, manchmal hörten sich ihre Geräusche an wie ein verzweifeltes Schreien, weil sie ahnten, daß sie bald sterben mußten.
    Ein Schäfer liebt seine Schar. Er ist ihr Heger und Pfleger. Er kann es nicht haben, wenn die Tiere unruhig und ängstlich sind. Er muß dann nachschauen.
    So dachte der Mann, der sein Haus urplötzlich und mit schnellen Schritten verließ.
    Er huschte über die Schwelle, der Killer hob seine Machete - und ließ den Schäfer gehen.
    Er wandte ihm den Rücken zu, hatte ihn nicht bemerkt. Ein Schlag mit der flachen Seite gegen den Kopf würde reichen.
    Der Schäfer blieb stehen.
    Ziemlich nah von dem Killer entfernt, aber für einen Treffer leider noch zu weit.
    Der Killer mußte näher heran. Er bewegte sich vor. Das schmale Stück Holz hatte er übersehen. Es lag schon länger an der Stelle, war mittlerweile verdorrt und

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