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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leistungsausstoß erreichte, und mit Hilfe des Notaggregats die Feldtriebwerke bedienen, die die Space-Jet vom Boden des Planeten hoben und in den interplanetarischen Raum hinaustrugen. In der Zwischenzeit hatte das reguläre Kraftwerk Zeit, anzulaufen, und es konnte nach etwas zwanzig bis dreißig Minuten den Notmeiler ablösen. Das war wichtig. Denn Kantenberg hatte vorläufig noch keine Ahnung, wieviel Treibstoff sich an Bord befand.
    Er gönnte sich zehn Minuten der Entspannung, in denen sich seine Kraftreserven teilweise erneuerten. Dann tastete er im Dunkeln nach dem Schalter für das Notaggregat und ließ ihn knackend einrasten. Fast augenblicklich wurde es hell in dem kleinen Kommandostand. Die Bildschirme leuchteten auf, und die Deckenbeleuchtung erwachte zum Leben. Tief im Innern des Fahrzeugs war ein summendes Geräusch zu hören: das Pumpensystem, das den Meiler mit Brennstoff versorgte.
    Zielstrebig nahm Thomas Kantenberg weitere Schaltungen vor.
    Dabei warf er ab und zu einen Blick auf die Bildgeräte. Er überblickte den Rand des Lagers. Er war übersät mit den reglosen Körpern von Gefangenen, die die Waffen der Roboter niedergestreckt hatten. Bitterkeit überkam den harten Mann, der soeben im Begriff stand, der Gefangenenwelt zu entkommen.
    Er sah Gruppen von Kampfrobotern dicht innerhalb der Grenzen des Lagers entlangmarschieren. Das Prallfeld war anscheinend noch nicht wieder erstellt worden. Kantenberg fragte sich, was aus den überlebenden Gefangenen geworden sei: keiner von ihnen ließ sich blicken. Wahrscheinlich waren sie in ihre Einheiten zurückgeschickt worden, und ein paar befanden sich vermutlich noch in Freiheit - vorläufig. Es konnte aber auch sein, dachte Kantenberg bitter, daß es überhaupt keine Überlebenden gab.
    Entschlossen leitete er den Startvorgang ein. In diesem Augenblick begannen die Triebwerke zu arbeiten und verbreiteten ein Geräusch, das bis ins Lager hinüber zu hören sein mußte. Der Erfolg war sofort zu sehen: mehrere Robotabteilungen schwenkten noch in derselben Sekunde zur Seite ab und nahmen Kurs auf das Gelände, auf dem die terranischen Beutefahrzeuge abgestellt waren.
    Um Kantenberg zu erwischen, kamen sie jedoch zu spät.
    Die Space-Jet schoß in die Höhe, richtete sich auf, um der dichten Atmosphäre nur den geringsten Querschnitt darzubieten, und strebte steil in den milchig-blassen Himmel hinauf. Der Antigrav Schaltete automatisch auf terranische Verhältnisse um.
    Von einem Augenblick zum andern fühlte sich Kantenberg von der mörderischen Schwerkraft des Gefangenenplaneten Zabrijna befreit.
    Kantenberg atmete auf. Sein Vorhaben war geglückt. Er sah an den Anzeigen der Instrumente, daß das Kraftwerk langsam in Gang kam. Die Treibstofftanks waren zu mehr als achtzig Prozent voll.
    Er würde keine Mühe haben, sein Ziel zu erreichen.
    Das Notaggregat schaltete sich automatisch aus, als das Kraftwerk an dem Punkt angelangt war, an dem es die Energieversorgung des kleinen Raumschiffs übernehmen konnte.
    Kantenberg befragte den Bordrechner nach den Koordinaten seines Ziels. Der Stern, den er aufzusuchen gedachte, war planetenlos und hatte nur eine Katalognummer.
    Leticron selbst hatte dieses Ziel bestimmt: er wußte, daß in unmittelbarer Nähe der namenlosen Sonne stets zwei oder drei Einheiten der USO kreuzten. Der Stern war trotz seiner Namenlosigkeit ein wichtiger Fixpunkt im Netz des galaktischen Koordinatensystems. Der Bordrechner der SX-9082 kannte ihn.
    Kantenberg ließ die Koordinaten in den Autopiloten überspielen.
    Und dann, als er schon auf dem besten Wege war, der Höllenwelt Zabrijna zu entrinnen, als die kleine Space-Jet zielstrebig auf den Punkt zu beschleunigte, an dem sie in den Linearraum eintreten würde, kam die Überraschung. Es verwirklichte sich jener Teil von Leticrons Plan, über den er den Terraner im unklaren gelassen hatte.
    Plötzlich schlug der Orter Alarm. Kantenberg blickte erstaunt auf und sah auf dem kleinen Bildschirm den langgezogenen Reflex eines Walzenschiffs der Überschweren. Es war unverkennbar, daß es auf ihn zukam. Kantenberg war zu Tode erschrocken. Wer war der Kommandant des Fahrzeugs? Hatte Leticron ihn informiert? Oder war er ahnungslos? Hatte er Meldung von der Flucht einer Space-Jet bekommen und sich vorgenommen, den Fluchtversuch zu unterbinden?
    Nur ein paar Sekunden lang blieb Thomas Kantenberg im unklaren. Dann eröffnete das pariczanische Raumschiff das Feuer. Der Autopilot schlug gellend Alarm.

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