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0689 - Die Irrfahrt des Mutanten

Titel: 0689 - Die Irrfahrt des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausnahm im Vergleich mit den Dimensionen der Halle. Sie stand unter dem Mittelpunkt der Kuppel. Und wenn er noch Zweifel gehabt hätte, wer es war, der dort auf ihn wartete, so wurde er sogleich durch dröhnende Worte, die hundertfach verstärkt von der Wölbung der Kuppel widerhalten, über den Sachverhalt belehrt.
    „Sei willkommen, Terraner!" donnerten die Worte. „Du hast mir einen großen Dienst erwiesen."
    Unwillkürlich setzte Kantenberg sich in Bewegung. Er sah, daß Leticron eine mit winzigen Gravoprojektoren ausgestattete Montur trug, die es ihm ermöglichte, um sich herum ein seinen persönlichen Bedürfnissen angepaßtes Schwerefeld zu erzeugen. Die leere Halle war so riesig, daß Kantenberg fast zehn Minuten zu gehen hatte, bis er vor dem Überschweren stand.
    „Tritt ruhig näher", forderte Leticron ihn auf. Er hatte die Verstärker abgeschaltet, aber trotzdem noch hatte seine Stimme einen dröhnenden, mächtigen Klang. „Yandikor hat mir von deiner Eroberung berichtet. Welcher Mutant ist es, den du in dir trägst?"
    „Tako Kakuta, der Teleporter", antwortete Kantenberg und trat, wie ihm aufgetragen war, noch ein paar Schritte näher.
    Leticrons Augen hatten einen unnatürlichen Glanz.
    „Kakuta, der Unbesiegbare!" stieß er hervor. „Welch eine Errungenschaft! Du trägst ihn in dir?"
    „Ja."
    „Und du hast ihn unter Kontrolle?"
    „Ja."
    „Er kann nichts tun, ohne daß du, ihm die Erlaubnis dazu gibst?"
    „Nun ..."
    „Nun...?!"
    „Er kann zu mir sprechen", bekannte Kantenberg. „Ich habe keine Kontrolle darüber, wann er zu mir in Gedankenaustausch tritt. Aber das ist alles."
    „Verfügst du über seine paraphysische Begabung?"
    „Nein", antwortete Kantenberg, und im nächsten Augenblick hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Er hatte behauptet, der Mutant stehe ganz unter seiner Kontrolle. Er hatte ebenso zugegeben, daß er keine Verfügung über die paraphysische Begabung des Mutanten hatte.
    Wie konnte er dann sein unerwartetes Auftauchen an Bord des pariczanischen Walzenschiffes erklären ?
    Glücklicherweise schien Leticron den Widerspruch vorläufig noch nicht zu bemerken.
    „Ich bin dir dankbar", versicherte er mit ungewöhnlicher Freundlichkeit, „und ich werde Gelegenheit finden, dir meine Dankbarkeit zu beweisen. Jetzt aber berichte mir, wie dein Einsatz vonstatten ging. Fang ganz am Anfang an! Bei dem Augenblick, in dem wir einander zum ersten Mal begegneten, in jenem unterirdischen Raum, den ich mitsamt seinen Zugängen nur zu dem Zweck habe anlegen lassen, um ungestört mit dir sprechen zu können."
    Kantenberg war über die Aufforderung ein wenig verwundert.
    Warum sollte er von Dingen berichten, die der Überschwere ebenso genau wußte wie er?
    Aber er zerbrach sich nicht lange den Kopf. Er schickte sich an, den Wunsch des Ersten Hetrans der Milchstraße zu erfüllen.
    Da schoß ihm wie ein schmerzender Stich der warnende Gedanken-impuls des Mutanten durchs Gehirn.
    Mein Gott... ich bin in diese erbärmliche Falle gegangen wie ein ahnungsloses, dummes Kind! Ich hatte Kantenberg ein kurzes Dasein vorausgesagt, aber daß es so kurz sein würde, das konnte ich nicht ahnen!
    Leticron wird ihn dazu bringen, die Einzelheiten ihrer Abmachung auszuplaudern. Gerade auf diese Worte aber spricht die mentale Sicherung an, die der Überschwere mit Hilfe der Medikamente in Kantenbergs Unterbewußtsein eingebaut hat!
    Ich versuche, den Unglücklichen zu erreichen. Ich will ihn warnen. Aber er hört nicht auf mich. Er schickt sich an, zu sprechen. Hör auf mit deiner Unkerei, sagt er zu mir. Ich mache ihm klar, was ich über sein Unterbewußtsein weiß. Ich erinnere ihn an die beiden Kapseln, die er einnehmen mußte, um Leticrons Plan zu erfahren. Er weiß davon, aber er glaubt nicht, daß die Kapseln mehr enthielten als nur die Information, die er brauchte, um sein Vorhaben auszuführen.
    Narr! Tausendfacher Narr!
    Selber Narr, antwortet er mir.
    Deswegen also die riesige, leere Halle. Der Pariczaner versteht etwas von der Bewegung mutierter Bewußtseine. Er weiß, daß ich den Tod auf mich zukommen sehe. Er weiß, daß mir nichts anderes übrigbleibt, als auf ihn überzugehen. Das hat er von Anfang gewollt. Er will mich unter seiner Kontrolle haben, und stark wie er ist, wird ihm das gelingen.
    Aber mir bleibt keine andere Wahl. Kantenberg beginnt zu sprechen.
    Der arme Narr...!
    Thomas Kantenberg hatte die ersten Worte kaum über die Lippen gebracht, da packte ihn ein

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