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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Befehl.
    »Schau mich an!«
    Das Schienen-Phantom, vor dem viele Frauen und Mädchen in den letzten Wochen gezittert hatten, war nur noch ein Schatten seiner selbst, ein Wrack, und er lehnte mit dem Rücken an der Tür. Zitternd, ein Nervenbündel, nur auf das hörend, was man ihm sagte. So hob er denn auch den Blick.
    Er sah sie, er sah ihr Gesicht, und er sah die Uhr. Die Frau hatte den Arm angehoben und das Gelenk gedreht, sodass er auf das Zifferblatt schauen musste.
    Das Gesicht war geblieben…
    Es sah schrecklich aus und veränderte sich noch stärker, als aus dem Maul eine Wolke hervorschoss.
    Aber Vampire atmen doch nicht!, schoss es ihm durch den Kopf, bis seine Überlegungen durch die weiteren Vorgänge gestoppt wurden, denn die Wolke verdichtete sich und nahm eine blutrote Farbe an.
    Sie wurde zu einer Blutwolke…
    Angstschauer überliefen ihn plötzlich.
    Ein leises Zischen drang aus der Uhr, sie wollte der Wolke noch mehr Druck geben, damit sie sich ausbreiten konnte. Nicht seinen Atem raubte sie ihm, sie wölkte gegen das Gesicht der fremden Frau, sodass deren Züge hinter dem blutroten Nebel verschwammen.
    Er schaute auf die Uhr.
    Sie war noch da.
    Er konnte das Zifferblatt sehen, die Schwärze zwischen der goldenen Umrandung und…
    Das Gesicht war weg!
    Keine Vampirfratze starrte ihn an. Er selbst blickte auf ein leeres Zifferblatt.
    Wo war das Vampirgesicht?
    Sein Herz hämmerte wie rasender Trommelschlag. Er sah ein, dass er in einer Falle steckte und dass ihm nur mehr eine Chance blieb, um dieser Klemme zu entkommen.
    Die Flucht!
    Der Mann holte noch einmal tief Luft. Dabei gewann er den Eindruck, einen Teil der roten Wolke zu schlürfen und in sich einzusaugen. Überall im Mund setzte sich der Blutgeschmack fest, der ihm klebrig vorkam und seinen Mund völlig ausfüllte.
    Er hatte den Blutgeruch immer gehasst. So etwas drehte ihm den Magen um, und das war jetzt ebenfalls so. Ihm wurde schlecht, er würgte, drehte sich dabei um.
    Langsam, sehr langsam kam es ihm vor.
    Seine Hand sank auf die gebogene Klinke der Tür nieder. Ihm fiel auf, dass diese für die Ausmaße der Tür viel zu groß war, aber das machte nichts.
    Er wollte sie drücken.
    Da spürte er den Druck.
    Eine Hand hatte sich auf seine rechte Schulter gelegt. Er dachte an die bleiche Hand der Frau, drehte den Kopf nach rechts. Da lagen die Finger dünn wie ein gekrümmtes Gewürm. Nur die Nägel leuchteten in dem dunklen Rot, als wären sie mit altem, stockigem Blut beschmiert worden.
    »Du bleibst hier, mein Freund!« Die Stimme klang sanft, aber auch Rasierklingen können sanft und gleichzeitig tödlich sein. Er verglich die Stimme damit und hörte sich schluchzen.
    Es war für ihn unbegreiflich. Er selbst hatte andere dazu gebracht, dass sie weinten und bettelten, nun war er an der Reihe und erlebte das, was vorher seine Opfer durchgemacht hatten.
    Der Druck nahm an Stärke zu. Er hatte gesehen, wie sich die Finger bogen. Sie waren wie kleine Messer mit ihren roten Nägeln.
    Er spürte auch, dass die Kraft aus seinen Beinen schwand. Wenn das so weiterging, würde er sich bald kaum mehr auf den Beinen halten können. Schon jetzt stand er dicht vor dem Zusammenbruch.
    »Komm, mein Freund, komm…«
    Die Stimme löste einen sanften Schrecken aus, der sich in ihm potenzierte. Eine Gänsehaut lag schon lange auf seinem Rücken. Die Haare im Nacken wollten sich aufrichten. Er starrte auf die Tür und glaubte fest daran, dass sie sich bewegte.
    Dann wurde er herumgezogen. Es kostete die Frau kaum Kraft, da er nicht in der Lage war, ihr Widerstand entgegenzusetzen. Er ließ sich führen.
    Auf der Stelle drehte er sich um 180 Grad.
    Dann sah er das Gesicht der Frau.
    Noch immer wölkte der Nebel vor ihm. Aber er war schwächer geworden, zudem hatte sie ihr Gesicht so gedreht, dass es vom Licht leicht angestrahlt wurde.
    Er schaute direkt hinein.
    Sein Innerstes wehrte sich gegen den Anblick, es wollte sich aufbäumen, der Magen wanderte in Richtung Kehle, aber der Widerstand war nicht mehr da.
    Er nahm es einfach hin.
    Die Frau, sein Opfer, hatte sich verändert. Das Bild auf der Uhr war verschwunden und hatte einen anderen Platz eingenommen.
    Das Gesicht der Frau!
    Es war zu einer Vampirfratze geworden!
    ***
    Diese ungeheure Erkenntnis raubte dem Mann den Atem. Er wünschte sich, einen Traum zu erleben, der ihn zugleich wegspülte. Einfach irgendwo hin, nur nicht den verdammten Tatsachen ins Auge schauend.
    Leider war es kein

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