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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagontür würde offen sein.
    Er probierte zwei durch. Bei der Dritten hatte er Glück, konnte sie zur Seite schieben und kletterte in die Dunkelheit. Er zerrte die Tür wieder zu und verriegelte sie sogar von innen.
    Ja, das Versteck war gut.
    Der Vampir taumelte in eine Ecke. Er hatte jetzt Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Die Schwäche war wie ein großer Vorhang über ihn gefallen. In der Ecke kauerte er sich zusammen.
    ***
    Die Glocke über meinem Kopf bimmelte, als ich die Tür aufdrückte und das Geschäft betrat. Suko ging hinter mir, und auch er sah den Uniformierten, der so starr neben der Verkaufstheke stand, als wäre er ein Wachtposten auf Buckingham Palace. In seinem Gesicht regte sich nichts. Den hätte ein Hund anpinkeln können, ohne dass er sich rührte. Ja, es gab solche Menschen.
    Der Laden war klein aber fein.
    In den gläsernen Vitrinen gleißte und glitzerte es. Brillanten, Ringe, Uhren, Juwelen jeglicher Art lagen auf dunklem Samt und präsentierten sich den Augen des Betrachters. Alle großen Weltmarken waren vertreten: Cartier, Corum, Rolex. Wer hier einkaufte, gehörte nicht zu den Ärmsten auf Erden.
    Neben einer Vitrine, in der Perlenketten zur Besichtigung lagen, saß eine Frau. Auch sie regte sich nicht. Sie hatte die Knie zusammengelegt, war aschfahl im Gesicht und starrte mit leerem Blick auf den weichen, kostbar aussehenden Teppichboden.
    Ich schätzte sie auf vierzig. Sie war gut zurechtgemacht und trug ein perfekt sitzendes Designer-Kostüm. Um die Schultern hatte sie ein Hermes-Tuch geschlungen.
    Die Beleuchtung war raffiniert angelegt worden. Spotlights strahlten gegen die ausgestellten Pretiosen und ließen sie durch das Funkeln und Blitzen noch kostbarer erscheinen.
    Es war eine Welt des Geldes, der vornehmen Kunden - kurzum eine Welt, in der ich nicht zu Hause war.
    Mochte auch alles noch so kostbar aussehen, so wunderbar funkeln, eines war für uns nicht zu übersehen.
    Der Geruch des Todes!
    Wir sahen ihn nicht, wir konnten es auch nicht erklären, er war einfach da, und er war stets gleich, egal, in welch eine Umgebung wir auch gerieten.
    Ich räusperte mich, aber die Frau hob nicht einmal den Blick. Sie schien zu Eis geworden zu sein.
    Dafür reckte der Polizist sein Kinn vor. Wohl ein Zeichen, dass er die wertvollen Gegenstände bis aufs Blut verteidigen wollte. Ich machte es kurz und zeigte ihm meinen Ausweis.
    In seine Augen kam Leben. »Sie werden schon erwartet, Sir. Inspektor Murray ist hinten.«
    »Bei der Leiche?«
    »Ja, Sir.«
    »Danke.«
    Wir mussten um die Theke herum, um hinter sie zu gelangen. Vor dem Laden standen die Neugierigen und drückten sich an der Scheibe ihre Nasen platt. Was geschehen war, wussten sie nicht, denn auf einen Raubüberfall wies nichts hin.
    Ich teilte einen Vorhang und hielt ihn auch für Suko auf. Hinter dem Laden sah es nicht so vornehm aus. Wir gelangten in einen Raum, in dem es nach Arbeit roch.
    Der große Tresor war nicht zu übersehen. Im Gegensatz zu ihm wirkte der PC klein, der auf der breiten Platte des Schreibtisches seinen Platz gefunden hatte. Das Möbel schloss direkt mit der Wand ab.
    Der Raum war ziemlich klein. Die Männer der Mordkommission schauten unwillig hoch, als wir auch noch eintraten, aber am Vorhang stehen blieben, um die Arbeit so wenig wie möglich zu stören.
    Mir gelang ein Blick auf die Leiche.
    Der ermordete Juwelier war schon älter, jedenfalls ließ sein graues Haar darauf schließen. Er lag auf der Seite. Vor seinem Gesicht die Brille, die er beim Sturz verloren hatte. Unter dem Kopf breitete sich eine dunkle Blutlache aus. Sein Mörder hatte ihm den Schädel eingeschlagen.
    Das alles wies auf einen Raubmord hin. Bis jetzt war mir nicht klar, weshalb uns der Kollege gerufen hatte. So ähnlich dachte auch Suko, als er meinte: »Schätze, wir sind hier falsch.«
    »Mal hören.«
    Es war, als hätte Murray die Worte gehört, denn er richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf, drehte sich um und schaute uns an. Inspektor Murray gehörte zu den ruhigen Beamten, die nahezu unauffällig ihren Dienst taten. Er war klein und schmal, ein Mann, den man sah und gleich wieder vergaß.
    Der erste Eindruck täuschte. Murray besaß einen messerscharfen Verstand und hatte schon so manches Verbrechen aufklären können. Er trug stets korrekte Kleidung und wirkte des Öfteren overdressed. So war er das Gegenteil seines Kollegen Tanner, dem Chiefinspektor und einem Freund von uns, der uns den letzten Fall

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