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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgingen, einen sehr kräftigen und rücksichtslosen Mann vor sich zu haben.
    Das stimmte, wenn Amelia ihn sich so anschaute.
    Sein Grinsen wurde noch breiter. Er hob den Arm, seine rechte Hand wurde sichtbar. Mit dem Zeigefinger deutete er auf die Toilettentür. »Schätze, Sie gehen jetzt wieder dort hinein.«
    Amelia versteifte sich. »Warum?«
    »Weil ich es so will!«
    Die nächste Frage schob sie geradeaus hervor. »Sind Sie das Schienen-Phantom?«
    Er lachte halblaut. Seine Augen bekamen so etwas wie einen stolzen Ausdruck. »Ja, so haben mich die Reporter genannt. Es ist wieder so weit. Morgen werden sie etwas zu schreiben haben. Und zwar über dich und über mich.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    Beinahe bedauernd schaute sie der Mann an. Das sah Amelia trotz des schlechten Lichts. Er hob seine andere Hand an, die ebenfalls von einem dünnen schwarzen Handschuh umschlossen wurde, und zwischen dem Zeige- und Ringfinger schob sich etwas durch, das lang und glänzend aussah.
    Eine Nadel oder die dünne Klinge eines Messers. »Wenn ich damit zustoße, dringt sie bis in deinen Rücken. Willst du das?«
    »Nein!«
    »Dann geh hinein. Wir werden ein wenig Spaß haben, und morgen stehst du in der Zeitung.«
    Amelia Astor spürte keine Angst. Sie machte sich nur Vorwürfe, denn dieser Kerl kam ihr ungelegen. Ein paar Tage später, und alles wäre okay gewesen, aber nicht jetzt, wo sie sich noch in der Vorbereitung befand. Das war sehr schlecht.
    Zwischen ihnen stand das Schweigen wie eine finstere Drohung, und die helle Stahlspitze der Klinge schob sich lautlos auf Amelia zu, bis sie ihren Mantel berührte.
    »Es ist nur ein Schritt, der dich vom Tod trennt. Gehst du ihn, wirst du leben…«
    Sie deutete ein Nicken an. »Ich werde ihn gehen.«
    »Das ist gut.« Es fiel dem Mann nicht auf, dass die Frau so gut wie keine Angst zeigte. Er war so darauf fixiert, ihr Gewalt anzutun, dass sein Wahrnehmungsvermögen versagte. Er sah nur sein Ziel und dachte daran, dass es schon fünfmal geklappt hatte.
    Wieselflink ging er vor und stieß die Frau mit seiner linken Hand an. Sie stolperte und drückte die Tür der Toilette nach innen. Dann prallte sie gegen das Waschbecken, kam aber nicht dazu, sich wieder nach vorn zu drücken, denn der Mann war bereits da.
    Er schloss die Tür, riegelte sie ab und nickte ihr zu. »Jetzt sind wir allein.«
    »Ja, das sind wir.«
    Er spielte mit dem Messer, bevor er seine Blicke über ihre Gestalt gleiten ließ. »Der Mantel stört mich. Zieh ihn aus. Aber rasch, verdammt!«
    Amelia blieb gelassen. Sie hob die Augenbrauen, räusperte sich und schlüpfte aus dem Swinger. Es störte sie nicht, dass er neben ihr zu Boden fiel.
    Er starrte sie an.
    »Du siehst gut aus. Wunderbare Beine.« Sofort fasste er zu und ließ die Handfläche an der Innenseite ihres Schenkels hochgleiten.
    Amelia spürte die Berührung, zuckte aber mit keiner Wimper und irritierte den Mann durch ihre Frage.
    »Wie spät ist es eigentlich?«
    Seine Hand kam fast im Schritt zur Ruhe. Er hatte sich etwas gebückt und schaute jetzt hoch.
    »Was bitte?«
    »Ich wollte nur wissen, wie spät es ist. Es müsste schon Mitternacht sein - oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, du hast Nerven, Süße. Andere zitterten bereits.« Er grinste unsicher. »So abgebrüht wie du ist mir noch keine gekommen. Das macht gar keinen Spaß.«
    »Wenn deine Opfer zittern, schon - wie?«
    »Und ob.«
    »Sag mir, wie spät es ist. Dann können wir anfangen. Los, schau auf deine Uhr!«
    Der Mann merkte kaum, dass ihm das Handeln aus der Hand genommen worden war. Er schaute auf die Uhr, sah noch einmal nach und sagte dann: »Ja, du hast Recht. Genau Mitternacht.«
    »Wunderbar. Darf ich noch vergleichen?«
    Er hob die Schultern. »Sicher, wenn du willst. Ich sehe nur nicht ein, was das soll.«
    »Ein Tick von mir. Jeder hat seinen Tick. Du doch auch.« Sie schob den Ärmel des Pullovers zurück und drehte den Arm so, dass der Mann das Zifferblatt der Uhr deutlich sehen konnte.
    Seine Augen weiteten sich. Plötzlich wurde ihm eiskalt. Was er sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren.
    Innerhalb des Zifferblattes war das Gesicht eines Vampirs zu sehen. Er hatte sein Maul weit aufgerissen, die beiden Zähne waren zu sehen, und in seinen Augen stand die Gier nach Blut.
    Das alles hätte er hingenommen, nur nicht die Tatsache, dass sich der Kopf bewegte.
    Er lebte!
    ***
    Zuerst war dem Mann kalt geworden, danach trat das Gegenteil ein. Eine

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