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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Traum. Der Mann erlebte das Grauen pur, er merkte jetzt, was ein Mensch durchmachte, der einem Vampir gegenüberstand.
    Das war kein Kino, es gab sie wirklich. Diese Blutsauger existierten. Vor seinen Augen hatte sich eine normale Frau durch den Zauber der Uhr in einen weiblichen Vampir verwandelt.
    Sie hielt den Mund weit geöffnet. Er sollte sehr deutlich die obere Zahnreihe erkennen können und natürlich die beiden Hauer, die aus dem Oberkiefer wuchsen.
    Wie gefährliche Messer sahen sie seiner Meinung nach aus. Messer, die durch Haut schneiden konnten, die hineindrangen, die höllisch spitz waren, die…
    Seine Gedanken stoppten abrupt, denn die Lage der verwandelten Hand hatte sich verändert. Ohne dass er etwas dagegen tun konnte, strichen die Fingerkuppen über seine Wangen.
    Kalt wie Eis waren sie…
    Es war für ihn keine natürliche Kälte, sie hatte etwas Unheimliches, etwas anderes, das nicht von dieser Welt stammte, sondern tief aus dem Reich der Toten hervorgekrochen war.
    Die Finger bewegten sich. Sie drückten die Haut an seiner Wange zusammen und klemmten sie fest.
    »Hör auf«, ächzte er, »bitte…«
    Die Hand ließ ihn los. Die Wange schmerzte noch nach. Darauf achtete er nicht, denn jetzt packte die Hand richtig zu. Die kalten Totenfinger wühlten sich durch sein dichtes Haar. Sie schufen sich die entsprechenden Bahnen, drückten die einzelnen Strähnen dann zusammen, drehten sie und zerrten daran.
    Er stöhnte auf. Dass ihm die Tränen in die Augen stiegen und er weinte, merkte er kaum, denn die Hand blieb in seinem Haar und zerrte den Kopf zur Seite.
    Sie wollte ihn in die richtige Position bringen…
    »Es ist nicht schlimm!«, hörte er das Flüstern. »Es ist überhaupt nicht schlimm. Du wirst den Eintritt in eine andere Welt kaum mitbekommen. Aber du wirst die süßen Träume erleben, wenn sie über dich kommen und dich in ihr Reich ziehen.«
    Ein dumpfes Geräusch drang an seine Ohren. Im Kopf spürte er einen leichten Schmerz, denn erst jetzt hatte er festgestellt, dass er mit dem Rücken gegen die Tür geprallt war. Für einen Moment verschwamm das Gesicht vor seinen Augen, als wäre es wieder in eine Nebelwolke eingetaucht.
    Die Weichheit in seinen Knien nahm zu. Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, die Hand war da, zerrte ihn hoch und drückte ihn in die richtige Position.
    Wieder berührte sein Kopf die Tür.
    Etwas zerrte an seinem Hals, damit die Haut so straff wie möglich lag. Dann kam der Schatten.
    Zuerst dachte er an den Vorbeter des Todes, und so etwas Ähnliches war das Gesicht auch.
    Es schwebte dicht vor seinen Augen entlang und drehte sich dann. Ihn durchzuckte ein wahnsinniger Gedanke. Über das Verhalten der Vampire war er informiert. Er hatte Filme gesehen und wusste genau, dass sie in den Hals des Opfers bissen, weil sich dort die Hauptschlagader befand, aus der sie das Blut aussaugten.
    Aber das waren Geschichten, nicht Wirklichkeit.
    In den folgenden Sekunden erlebte er, dass die Realität die Geschichten übertraf.
    Er spürte den Biss an seiner linken Halsseite.
    Vergleichbar mit dem Stich eines Insekts, mehr war es nicht. Er zuckte nur kurz zusammen, dann merkte er, wie sich Lippen gegen seine Haut pressten.
    Gefährliche Lippen, denn in ihrer unmittelbaren Nähe wuchsen die Zähne. Und sie hatten es geschafft.
    Schmatzen, ein wohliges Stöhnen, Sauggeräusche, das alles vernahm er mit übernatürlicher Deutlichkeit.
    Bereits nach wenigen Sekunden merkte er den Fall und das gleichzeitige Abheben. Es war paradox, aber dieses nicht erklärbare Gefühl hatte plötzlich von ihm Besitz ergriffen.
    Er schwebte und sank zugleich.
    Das Tor zu einem anderen Reich hatte sich geöffnet. Die Frau hielt ihn fest, sonst wäre er in den Knien eingeknickt. Allmählich überschritt er die Schwelle und pendelte hinein in das Reich der Untoten, der Wiedergänger, der Vampire…
    Amelia Astor war zufrieden. Es tat ihr gut, das Blut trinken zu können, denn seine Kraft sorgte dafür, dass sie gestärkt wurde. Kein Pardon für Menschen, die sie als solche nie ansah, sondern die für sie Opfer und Nahrungs-Reservoir waren.
    Es dauerte eine Weile, bis sie die Gestalt losließ. Keiner störte sie dabei. Die übrigen Fahrgäste ahnten nicht, welch grauenhafter Vorgang sich auf der Zugtoilette abspielte. Der Zug rauschte weiter durch die Nacht.
    Ein Wetterwechsel stand bevor. Die Wärme der letzten Tage würde radikal verschwinden. Der Kälteschock näherte sich vom Nordpol und

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