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0690 - Die Flucht des Körperlosen

Titel: 0690 - Die Flucht des Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich wollte einfach an Ort und Stelle verharren und mich von den Feldströmen auslöschen lassen.
    Ich erinnere mich heute, diesen Entschluß damals ohne Bedauern gefaßt zu haben. Ich war einfach am Ende. Es war keine Substanz mehr da, mit der ich hätte Bedauern empfinden können. Aber es kam ganz anders. Rings um mich herum entstand die Hölle. Das zweite Schirmfeld brach zusammen und vernichtete in einem glühenden Inferno das Raumschiff, das es eigentlich hatte beschützen sollen. Die Energien der Explosion katapultierten mich davon. Schneller, als meine Gedanken zu reagieren vermochten, fand ich mich in einem neuen Feldschirm, dem dritten, seit diese Qual begonnen hatte. Meinem Vorsatz gemäß verhielt ich mich ruhig. Ich wartete auf die glühenden Zungen der Feldströme, die kamen, um mich zu verschlingen. Ich wartete ... aber sie kamen nicht! Und dann bemerkte ich plötzlich, wie meine Umgebung sich zu verändern begann. Es wurde dunkler, kälter ... das Schirmfeld erlosch!
    Noch einmal durchlebte ich Augenblicke der höchsten Gefahr.
    Wenn ich mich nicht aus dem Feld befreite, bevor es völlig erstarb, dann ging ich mit ihm zugrunde. Und selbst wenn es mir gelang, mich zu befreien, war da doch nirgendwo in der Nähe ein Körper, in den ich mich retten konnte - es seien denn die Laren an Bord des Raumschiffs unter mir, an die ich mich nicht zu wenden wagte, weil ich nicht wußte, wie sich mich aufnehmen würden.
    Also mußte ich aufs Geratewohl springen. Ich wartete den entscheidenden Augenblick ab. Jetzt existierten nur noch Spuren des einst so mächtigen Schirmfelds. Es war finster ringsum, und der Abzug der Schirmfeldenergien ließen ein Gefühl von beißender Kälte entstehen. Da aktivierte ich den allerletzten Funken Kraft, der noch in mir stak. Ich spürte, wie die Fesseln rissen, die mich an den Feldschirm gebunden hatten. Ich war frei... ein körperloser Geist, der sich durch einen unbekannten Raum bewegte.
    Wie lange und in welcher Richtung ich mich bewegte, weiß ich heute nicht mehr zu sagen. Das Empfinden der Kälte wurde immer eindringlicher. Ich begann zu erstarren.
    Das Bewußtsein, das Tako Kakuta war, drohte zu erfrieren. Ich war vor einem Tod gerettet worden, nur um dem andern gleich anheimzufallen. Und dann, in letzter Sekunde, sah ich die Lichter. Es waren schwache, rötliche Fünkchen, die auf dem Grund der Finsternis leuchteten. Ich änderte meinen Kurs und trieb auf sie zu. Ich kam ihnen näher, aber mit jeder verstreichenden Zeiteinheit wurde meine Bewegung langsamer.
    Meine Gedanken zirkulierten nicht mehr frei. Teile des Bewußtseins waren der Kälte schon anheimgefallen. Das Volumen, in dem ich Herr meiner selbst war, schrumpfte zusammen.
    Eines der Lichter kam auf mich zu. Es war kein helles Licht, die Ausstrahlung eines mittelmäßigen Geistes, eines Überschweren, wie ich mit dem letzten Rest meines Beobachtungsvermögen erkannte. Ich glitt darauf zu, ich begann die Wärme zu fühlen, die es ausstrahlte.
    Ich vereinigte mich mit ihm ...
     
    3.
     
    Droggnar kontrollierte die Funktionen der Werkroboter, die er auf eine Reparatur des Triebwerksystems im Heck des großen Walzenraumschiffs angesetzt hatte. Es verlief alles programmgemäß. Droggnar sah auf die Uhr. In spätestens fünfzig Minuten würde er dem Monitor die Instandsetzung einer weiteren Einheit der pariczanischen Flotte melden können. Das bedeutete wieder einen Pluspunkt in seiner Personalakte, denn von der Natur der Aufgabe her war ihm viel mehr Zeit für die Durchführung der Reparatur zur Verfügung gestellt worden. Es kam alles darauf an, dachte er vergnügt, wie man mit Werkrobotern umzugehen verstand. Sie waren eigentlich fest programmiert, aber für den, der sich auskannte, gab es einen kleinen Spielraum, innerhalb dessen sich die Programmierung verändern und der jeweiligen Aufgabe anpassen ließ. Dieser Methode verdankte Droggnar seine Erfolge, die ihm, seitdem er auf diesen Posten gesetzt worden war, schon sechs Pluspunkte eingebracht hatten. Wenn er zehn erreichte, würde er zum Submonitor befördert werden und außerdem den Orden „Arbeitsheld der Flotte" erhalten. Eigentlich, dachte Droggnar ausgerechnet in dem Augenblick, in dem sein eigenständiges Dasein abrupt beendet wurde, war das Leben auf Zabrijna gar nicht schlecht.
    Zuerst empfand er nur einen leisen Schauer, als sei es plötzlich kalt geworden. Es war ein Gefühl, das aus dem tiefsten Innern seiner Seele kam. Er horchte erstaunt in sich

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