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0690 - Die Flucht des Körperlosen

Titel: 0690 - Die Flucht des Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben."
    Er musterte mich.
    „Sind Sie sicher, daß es ein solches Versteck gibt?"
    „So sicher wie Leticron und Hotrenor-Taak", antwortete ich trocken. „Die sind nämlich mit allen Mitteln auf der Suche danach."
    Das brachte ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht. Er riß die Augen auf und zog die Brauen in die Höhe.
    „Sicher...?!"
    „So sicher wie die Hexenjagd, die Hotrenor-Taak veranstaltete, um mich einzufangen, weil er meinte, ich wüßte die Koordinaten des Verstecks."
    Er sah eine Zeitlang vor sich hin. Plötzlich griff er in die Tasche und brachte eine ovale Plakette zum Vorschein. Auf den ersten Blick wirkte sie ziemlich schäbig, aber als er sie in der Hand hin und her drehte, begann sie, auf merkwürdige Art zu funkeln. Das waren Howalgonium-Kristalle! Ich erkannte nicht nur das charakteristische Leuchten, ich spürte auch die eigenartige, dem PEW-Metall verwandte Strahlung, die von den winzigen Kristallen ausging.
    „Ich heiße wirklich Rugocsak", sagte er. „Aber ich bin kein Frachterkapitän. Die Lage hat uns dazu gezwungen, immer neue Tarnungen zu entwickeln. Erlauben Sie .." er stand auf.. Captain Neyman Rugocsak, United Stars Organisation."
     
    *
     
    Der Rest war ein Kinderspiel.
    Der Frachter vollzog eine Kursänderung und hielt auf den Randsektor des galaktischen Kernzonenraums zu. Rugocsak gab mir zu verstehen, daß er von der Position des geheimen Verstecks keine Ahnung hatte.
    Er arbeitete von einem USO-Stützpunkt aus, den der Feind bislang noch nicht entdeckt hatte, und empfing seine Anweisungen direkt von Quinto-Center.
    Dorthin hatte er inzwischen über Relaisfunk gemeldet, daß er auf höchst merkwürdige Art und Weise einen Laren aufgegabelt habe, der vorgab, der verschwundene Mutant Tako Kakuta zu sein.
    Die Antwort von Quinto-Center - Rugocsak hatte genug Vertrauen zu mir, um sie mich sehen zu lassen -klang alles andere als emphatisch: „Höchste Vorsicht ist geboten. Anfliegen Naublus II und Analyse veranlassen."
    Infolge dieser Anweisung war die Kursänderung durchgeführt worden. Ich kannte Naublus II. Dort hatte die USO eine Station, in der auf dem Gebiet der Paraphysik geforscht und experimentiert wurde. Man wollte mich dort testen. Man wollte genau wissen, ob ich wirklich der Mann war, der ich zu sein vorgab.
    Ich machte mir darüber keine Sorgen. Wir brauchten drei Tage, um Naublus zu erreichen: Rugocsaks Tarnung war in der Tat vollkommen; der Frachter war wirklich so alt, wie er aussah.
    Naublus II war eine marsähnliche Wüstenwelt. Die Atmosphäre an der Oberfläche, ständig von Stürmen ungeheurer Intensität durcheinandergewühlt, war zu dünn, als daß menschliche - oder larische - Lungen mit ihr hätten auskommen können.
    Der Stützpunkt lag tief unter der Oberfläche des kleinen Planeten. Man brachte mich in ein Lazarett, las mir meine Rechte aus der interstellaren Charta der Intelligenzkonventionen vor und fragte mich, ob ich lieber ein Geständnis ablegen oder mich einer eingehenden Prüfung unterziehen wolle. Ich sagte, am liebsten täte ich beides: ich ließ sie meinen Namen wissen, und dann bat ich um die Untersuchung.
    Sie brachten zwei Standardtage mit mir zu, dann wußten sie genau, daß ich nicht gelogen hatte. Ich hatte sie gewarnt, daß Laafnetor-Brecks Bewußtsein womöglich aufsässig werden würde, wenn sie das meinige zu stark drosselten.
    Sie hatten sich die Warnung zu Herzen genommen und den Körper des Laren so voller Drogen gepumpt, daß während der Dauer der Untersuchung weder Laafnetor-Breck noch ich uns rühren konnten.
    Und dann war alles überstanden. Sie wußten, wer ich war.
    Sie schüttelten mir die braune Hand und lächelten mir freundlich ins dunkle Gesicht. Ich sah deutlich, daß mein Äußeres sie abstieß. Ich konnte es ihnen nicht verübeln.
    Ein Volk, das von einem fremden Gegner, der so aussah wie ich, soviel hatte hinnehmen müssen, tut sich schwer, einem Wesen gegenüber freundlich zu sein, das eben diesen Gegner repräsentiert. Hinzu kam die Ungewißheit über die eigene Zukunft, der Gedanke daran, daß die Laren oder die Überschweren morgen schon Naublus II entdecken könnten.
    Der Stützpunkt war viel zu schwach ausgerüstet, um sich gegen einen entschlossenen Angreifer mit Aussicht auf Erfolg verteidigen zu können. Der Besatzung blieb als einziger Ausweg nur die Flucht - und der Himmel mochte wissen, wie vielen diese nicht gelingen würde.
    Es war eine eigenartige, gespannte Atmosphäre. Während meines dreitägigen

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