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0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schließlich wartete eine Welt darauf, von ihm regiert zu werden.
    Auf ewig…
    ***
    Gleißende Helligkeit.
    Zamorra flog auf den Diener zu, stieß ihn nur einen Sekundenbruchteil, bevor der Mann den Gong schlagen konnte, zur Seite.
    Der Diener schrie überrascht auf, ebenso wie die Gäste des Festes, die sichtlich verwirrt an ihren langen Tischen saßen.
    Der Dämonenjäger rollte sich ab und kam wieder auf die Beine.
    Nicole saß triefend nass und voller Schlamm auf ihrem Stuhl, während Rekoc mit zusammengebissenen Zähnen auf den Dolch in seinem Oberschenkel starrte. Habsul-Kornadrusimlak trat vom Tisch zurück und musterte den Priester, der mit ausdruckslosem Gesicht neben ihm saß.
    Der Zentaur räusperte sich. »Würde mir bitte jemand erklären, was hier eigentlich los ist?«
    Zamorra nickte langsam. Sein Blick fiel auf den Stuhl, auf dem Nefir gesessen hatte.
    Er war leer.
    ***
    Einige Stunden später
    Habsul-Kornadrusimlaks Gemächer Der junge Zentaur kratzte sich am Kopf. »Ich verstehe es immer noch nicht«, gestand er ehrlich.
    Zamorra seufzte und legte die Schriftrolle weg, auf der er für den neuen Meisterzauberer sogar eine Zeichnung der Ereignisse angefertigt hatte, mit den verschiedenen Varianten der scheinbaren Wirklichkeiten, die nur Illusionen gewesen waren -und doch mehr als nur das.
    »Ich weiß, dass es etwas kompliziert ist«, sagte er geduldig. »Glohymyn hat seine Kraft mit der von Nefir und der Bombe kombinieren wollen, um die Herrschaft über San zu erlangen.«
    Habsul-Kornadrusimlak nickte.
    »Aber das ging schief«, fuhr Nicole für Zamorra fort. »Nefir löste ihre Kraft zu früh aus und behielt sogar einen Teil in sich zurück. Glohymyn kontrollierte zwar trotzdem San, aber nicht vollständig, so dass Nefir sich ihren verbotenen Ort schaffen konnte.«
    »Das habe ich verstanden«, sagte der Zentaur zufrieden. »Der Priester konnte nicht selbst eingreifen, weil er die komplette Kontrolle nicht erlangt hatte, aber er konnte auch niemanden schicken, weil alle Angst vor diesem Ort hatten.«
    »Genau«, bestätigte Nicole. »Alles was wir dort erlebt haben, ob auf der Farm oder in der Wüste, hat sich wirklich auf der Welt abgespielt. Deshalb blieb auch Rekocs Verletzung.«
    Zamorra lehnte sich zurück. Zum Glück hatte der Dolch keine bleibenden Schäden angerichtet. Der Geheimdienstchef humpelte bereits wieder durch den Palast und leitete die Suche nach weiteren Bomben. Er hatte Zamorras Entschuldigung mit einer großzügigen Geste angenommen.
    »Aber wieso seid ihr dann nicht tot?«, fragte der Zentaur stirnrunzelnd.
    »Weil…«, Nicole stutzte. »Das verstehe ich allerdings auch nicht so ganz.«
    Zamorra sprang wieder ein. »Als Nefir starb, übernahm etwas anderes ihren Körper. Die Kraft, die der Priester in sich aufnahm, gehörte diesen Wesen, die ihm daraufhin die Illusion gaben, sein Ziel erreicht zu haben. Wir waren nicht wirklich in dieser Welt, sondern sollten nur überprüfen, ob alles funktioniert hatte. Um glaubhaft daraus zu verschwinden, mussten wir uns von Glohymyn töten lassen.«
    »Worin du mich übrigens hättest einweihen können«, merkte Nicole mit einem kritischen Seitenblick an.
    »Es ist nicht gerade eines der sieben erbaulichsten Erlebnisse, umgebracht zu werden - und ich hab's jetzt hier ein paarmal zu oft erleben müssen. Diesmal dachte ich, es ist endgültig vorbei.«
    Zamorra hob die Schultern. »Es war nicht mehr genug Zeit. In jedem Fall lebt der Priester weiterhin in seiner Traumwelt und glaubt, die Welt zu regieren.«
    Der Zentaur nickte zweifelnd.
    »Weißt du schon, was ihr mit ihm machen werdet?«
    »Wir hängen ihn auf«, entgegnete Rekoc mürrisch und humpelte durch die offene Tür in den Raum. »Und bevor jemand fragt: Nein, ich meine das nicht ernst.«
    Er stellte die Krücken beiseite und ließ sich erschöpft in einen Sessel fallen. Dann sah er Zamorra an. »Diese Wesen, die ihre Kraft gegeben haben«, fragte er nachdenklich, »wer war das?«
    Der Dämonenjäger senkte den Blick. Er hatte der Dritten Familie versprechen müssen, nichts von ihnen zu erzählen.
    »Ich weiß es nicht«, log er deshalb.
    Rekocs Miene verdunkelte sich leicht, als habe er die Lüge durchschaut, doch dann nickte er und griff nach einem Weinkrug.
    »Auf Nefir«, sagte er laut.
    Die anderen ergriffen ebenfalls ihre Krüge und hoben sie hoch. Zamorra dachte an ihre letzten Worte und hoffte, dass die Kriegerin vielleicht doch mitbekommen hatte, dass ihr Tod nicht umsonst

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