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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aussehen in Worte zu kleiden, und sie kam mir irgendwo entrückt vor. Ja, das war genau der richtige Ausdruck. Sie war da und doch nicht da. Ihre Gedanken und ihre Seele schienen auf Wanderschaft gegangen zu sein.
    »Nora, was ist mit Ihnen?«
    Sie drehte den Kopf.
    Ihr Blick erschreckte mich. Er war anders geworden. In den Augen spiegelte sich etwas wider, das ich nicht begriff. Wahrscheinlich hatte nur sie damit zu tun und zu kämpfen.
    Nahm etwas Besitz von ihr?
    Mein Interesse konzentrierte sich wieder auf die Attrappe. Noch immer glitten Noras Finger darüber hinweg. Diesmal allerdings zeichnete sie die Umrisse der Fratze genau nach, als wollte sie jede Vertiefung darin spüren.
    Es war nicht gut für sie…
    Ich wollte sie warnen und hatte zu lange gezögert, denn plötzlich sprang sie mit einer heftigen Bewegung auf. Aus ihrem Mund löste sich dabei ein Schrei.
    Er war so anders, so schrill, so gemein und hörte sich gleichzeitig gefährlich an.
    Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt.
    Beide stießen hart in meine Richtung.
    Ich drehte mich zur Seite, fiel dabei mit der Schulter auf das Bett und gab Nora Gelegenheit zur Flucht.
    Sie rannte davon.
    Als ich mich aufrichtete, gelang mir ein Blick auf den Buchdeckel.
    Die Fratze war noch da, leider sah ich noch mehr, denn sie strahlte in einem bösartigen Licht ab.
    Von ihr stammte ein Einfluß, der auch mich erwischte. Ich merkte, wie sich das Kreuz auf meiner Brust dagegen stemmte, dieser Einfluß war gefährlich.
    Mir hatte es nichts anhaben können, dafür Nora, die die Wohnung nicht verlassen hatte, denn ich hatte nicht gehört, daß die Tür zugefallen war. Zudem hörte ich sie.
    Sie mußte sich entweder in der Küche oder im Wohnraum befinden. Ich tippte auf die Küche, weil das Böse dort Spuren in Form der getöteten Katze hinterlassen hatte.
    Ich rannte nicht hinein, ging normal, sehr vorsichtig und sogar schleichend.
    Dann hörte ich sie sprechen.
    Sie redete fauchend, sie benutzte Worte, die aus einer anderen Sprache stammten.
    Atlantis?
    Ich merkte sehr deutlich die zweite Haut, die über meinen Rücken floß und aus zahlreichen kleinen Eiskörnern zu bestehen schien. An der Wand hielt ich mich, sah den Türpfosten vor mir und vernahm die Geräusche deutlicher.
    Nora sprach und bewegte sich dabei. Sie mußte durch die Küche gehen. Den Grund dafür wußte ich nicht.
    Ich ging noch einen Schritt vor, hielt für einen Moment den Atem an und schaute um die Ecke.
    Nora stand in der Mitte der kleinen Küche. Auf mich wirkte sie wie eine Gestalt, die einfach nicht dorthin gehörte. Ihre Augen waren verdreht, aber sie hatte die tote Katze aus der Mikrowelle gezerrt, hielt sie mit beiden Händen fest.
    Es war Irrsinn, ich wußte keine Erklärung, aber es gab noch etwas Schlimmeres.
    Über Noas Gesicht rann ein Schatten. Er war vergleichbar mit einem dünnen Tuch, nicht von der Kontur her richtig zu erkennen, aber er blieb plötzlich auf ihren Zügen, nahm Gestalt an, als wäre er dabei, sich zu materialisieren.
    Der Schatten veränderte sich.
    Eine Fratze entstand!
    Nicht irgendeine, sondern sie…
    Ich wollte es kaum glauben. Es war die bösartige Fratze eines widerlichen Monsters.
    Eines Werwolfes!
    ***
    Echt – unecht?
    Ich hatte meine Zweifel, zudem blieb diese Fratze nie ruhig, sie zitterte, sie floß, sie wischte weg, sie kam wieder. Immer dann, wenn ich dachte, daß sie es geschafft hätte, endlich stillzustehen, floß sie wieder auseinander.
    Mochte sie sich auch noch so heftig bewegen, ich war sicher, daß es sich um das Gesicht eines Monstrums handelte. Hier hatte sich das schattenhafte Gesicht eines Werwolfs gezeigt, und das bestimmt nicht grundlos. Nur wußte ich nicht, welch eine Verbindung es zwischen Atlantis, dieser Person und der Fratze des Werwolfs gab.
    Natürlich mußte ich eingreifen, aber ich hielt mich zurück, weil ich Furcht davor hatte, etwas zu zerstören. Diese Überlegung war stärker als meine spontane Reaktion.
    So wartete ich lauernd ab.
    Nora Shane ging durch die Küche. Sie bewegte sich nicht mehr so wie sonst, ihr Gang hatte etwas Geschmeidiges, Tierhaftes bekommen. Manchmal duckte sie sich, als wollte sie bereits dafür üben, wie ein Werwolf zu gehen.
    Dann wiederum blieb sie stehen, atmete gequält aus, sprach menschliche Worte und wehrte sich gegen dieses fürchterliche Schicksal. Ihr Gesicht war mit blankem Schweiß überdeckt, sie focht einen innerlichen Kampf aus, als würden in ihrer Brust zwei Seelen

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