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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzenden Haltung. »Und warum hat es mich zweimal gegeben?« fragte sie. »Weil ich wiedergeboren bin, Mr. Sinclair.« Sie wurde jetzt sehr förmlich, als wäre sie dabei, sich in eine andere Rolle zu versetzen. »Ja, ich wurde wiedergeboren, denn ich habe schon einmal als eine andere Person gelebt und hatte damals einen anderen Vater, der sich jetzt zurückgemeldet hat. Möglicherweise ist auch er wiedergeboren, ich weiß es nicht. Ich möchte nur wissen, was Sie zu meiner Theorie meinen.«
    Ich wunderte mich über Nora, wie leicht sie diesen Weg zur Lösung eingeschlagen hatte. »Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. Sie haben gut kombiniert.«
    »Dann sind auch Sie meiner Ansicht?« Sie fragte es mit einem hoffnungsvollen Klang in der Stimme.
    »Ich schließe es zumindest nicht aus.«
    »Das dürfen Sie auch nicht. Wir beide müssen uns den Tatsachen stellen. Ich habe schon einmal gelebt.« Sie hob die Schultern. »Leider weiß ich nicht, wo das gewesen ist.« Dann bekamen ihre Augen einen schwärmerischen Glanz. »Dabei würde ich gern nachforschen. Ja, ich würde es tun. Ich hätte gern erfahren, wo das gewesen ist.«
    Ich zog einen gedanklichen Bogen bis tief in die Vergangenheit hinein, um bei einem längst versunkenen Kontinent zu landen. Dabei hoffte ich, daß Nora meine Antwort nicht zu sehr erschreckte.
    »Können Sie sich vorstellen, in Atlantis gelebt zu haben?«
    Zuerst sagte sie nichts. Danach schloß sie für Sekunden die Augen, dachte nach und blickte mich wieder an. »Sprechen Sie von der untergegangenen Insel?«
    »Ja, von diesem Kontinent.«
    »Mein Gott, das ist…«
    Ich stellte mich hin und legte die Buch-Atrappe auf das Bett. »Das ist unwahrscheinlich, Nora, ich weiß. Auch mir fällt der Glaube daran schwer, die Erklärungen sind ebenfalls nicht einfach, aber ich schließe es nicht aus.«
    Die Frau schaute mich an. Hinter ihrer Stirn jagten sich die Geanken. Sie hatte Mühe, diese in Worte zu fassen. »Der Glaube daran fällt Ihnen schwer, John. Und mir ebenfalls. Das ist trotzdem… nein, Sie schließen es jedenfalls nicht aus.«
    »Richtig.«
    »Glauben Sie denn an Reinkarnation?«
    Das war eine Gewissensfrage. Ich glaubte nicht nur daran, ich wußte es auch. Aber hatte es Sinn, ihr zu erklären, als was ich schon alles gelebt hatte?
    Nein, das ging zu weit, das hätte sie sicherlich überfordert oder sie noch unsicherer gemacht. Deshalb bekam sie von mir eine schlichte Antwort. »Ja, ich glaube daran.«
    Nora Shane sackte zusammen. Nicht körperlich, dafür seelisch. Es war allerdings auch so etwas wie Erleichterung zu spüren. Nora wußte plötzlich, daß sie nicht allein stand, und sie umarmte mich.
    Ich hielt sie fest, denn in diesen Momenten brauchte sie Trost. Da hatte die Gerade ihres noch jungen Lebens einen großen Knick bekommen, den sie zunächst einmal überwinden mußte. Wahrscheinlich würde von Stund an einiges anders verlaufen.
    Ihre flüsternden Worte waren mit heftigen Atemzügen vermischt, als sie fragte: »Wären Sie denn bereit, mir zu helfen, John? Werden Sie mich unterstützen?«
    »Natürlich.«
    »Das heißt, Sie bleiben in meiner Nähe.«
    Ich schob sie von mir. »Das auf jeden Fall, Nora. Sie sind ein wichtiges Bindeglied in dieser Kette. Wenn wir davon ausgehen, daß Sie schon einmal gelebt und zwei Väter haben, dann müssen wir einfach davon ausgehen, daß Ihr erster Vater so geheißen hat wie der Titel dieser Buch-Attrappe. Oder liege ich da falsch?«
    »Semerias?«
    »Davon gehe ich aus.«
    Für eine Weile schaute sie gegen das Fensterrechteck. »Beweisen können wir es nicht, denn mein zweiter Vater ist tot. Wir müssen es einfach so hinnehmen.«
    »Der Meinung bin ich.«
    »Und wie bekommen wir es heraus?«
    Das wußte ich auch nicht, aber ich war davon überzeugt, daß ich einen Weg finden würde. Ich wollte ihr sagen, daß sich schon irgendwann eine Chance bot, aber sie hörte mir nicht zu, sondern hatte sich zur Seite gedreht, um nach dem Buch zu greifen, das auf dem Bett lag.
    Mit den Fingerkuppen strich sie über den Buchrücken hinweg. Dabei bewegten sich ihre Augenbrauen und wanderten in die Höhe, als wollten sie Brücken bilden.
    Die eingravierte Fratze auf dem Buch starrte sie an. Auf mich machte sie den Einruck eines zitternd gezeichneten Signums, war für mich wenig faszinierend, aber Nora Shane dachte anders darüber. Innerhalb weniger Sekunden war mit ihr eine Veränderung vorgegangen.
    Da ich sie ansah, versuchte ich auch, ihr jetziges

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