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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden gemeinsam sehen, was wir dort finden. Keine Sorge, ich bin bei Ihnen. Ich schlage es jetzt auf, denn auch ich will wissen, was dieser Begriff Semerias bedeutet.«
    »Halt!« rief sie, »einen Moment noch.«
    »Ja, was ist?«
    Sie fuhr mit der Zungenspitze über ihre Lippen. »Wenn es stimmt, daß ich zwei Väter gehabt habe, könnte dieser Semerias nicht auch mein Vater gewesen sein?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    Sie schloß die Augen. Damit mußte sie erst fertig werden. Ich aber schlug den Deckel herum, weil ich dem Rätsel endlich auf die Spur kommen wollte – und blieb starr sitzen.
    Das Buch war leer!
    Es gab keine Seiten, nur eine äußere Hülle aus schwerer Pappe und in der Mitte eine Öffnung, die ungefähr so groß wie eine Hand war und in der sicherlich etwas gelegen hatte.
    Jetzt war die Öffnung leer, und das Rätsel um den geheimnisvollen Semerias verstärkte sich noch mehr.
    ***
    Nora Shane schüttelte den Kopf, ohne etwas zu sagen. Sie war ebenso überrascht wie ich. Um sie genau in das Buch hineinschauen zu lasssen, kanntete ich es, wobei sie diese Bewegung als einen Vorwurf gegen sich persönlich aufnahm.
    »Sorry, aber ich kann nichts dafür. Ich weiß nicht, was hier gespielt wurde.«
    »Sie wissen demnach…«
    »Nein, nein!« Sie hob beide Hände. »Da können Sie fragen, was Sie wollen. Ich weiß wirklich nichts.«
    »Was ist mit Ihrem Vater?«
    »Er hat mir nie etwas darüber gesagt, das müssen Sie mir glauben. Wir sprachen niemals über Inhalte von Büchern. Wie oft soll ich es noch wiederholen!«
    »Schon gut, Nora, schon gut. Es war nur eine Vermutung, mehr nicht. Aber jemand muß diesen Gegenstand, der in der Buch-Attrappe versteckt gelegen hatte, herausgenommen haben. Kann es sein, daß es Ihr Vater gewesen ist?«
    Nora stritt es nicht ab.
    Ich klopfte mit dem Knöchel gegen den Deckel. »Lesen kann man darin jedenfalls nicht. Ihr Vater hat also nur so getan, als würde er darin lesen. Tatsächlich hat er sich mit anderen Dingen beschäftigt. Und zwar mit dem Gegenstand, der in der Atrappe versteckt worden war.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Den müssen wir finden.«
    Nora nickte. Sie kam selbst nicht zurecht, das sah ich ihr an, und ich merkte ferner, daß sie nicht schauspielerte. So gut hatte sie sich nicht unter Kontrolle.
    Sie dachte über andere Probleme nach als über das Buch. Mit leiser Stimme wollte sie von mir wissen, wie es möglich war, daß jemand zwei Väter hatte.
    »Haben Sie die denn?«
    »Ich glaube fest daran. Jetzt ja.«
    »Eine medizinische Erklärung kann ich Ihnen kaum geben, denn ich bin kein Fachmann.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    »Was erwarten Sie denn, Nora?«
    Sie druckste etwas herum, schaute zur Seite, ließ ihre Handflächen über das Bettlaken gleiten. Alles Gesten der Verlegenheit. »Sie haben selbst gesagt«, begann sie, »daß Sie ungewöhnliche Fälle erledigen, aufklären oder ihnen einfach nur nachgehen. Also Fällen, die nicht in das normale Polizeiraster hineinpassen, verstehen Sie?«
    »Ja, natürlich.«
    »Zwei Väter hätte ich haben können.« Sie lachte scharf und etwas schrill. »Vielleicht stimmt das sogar, vielleicht habe ich zwei Väter, und vielleicht ist das normal.« Sie schaute mich an, als wollte sie von mir eine Bestätigung erwarten, ihr Blick fieberte danach.
    »Wie meinen Sie das, Nora?« Ich blieb in der Defensive.
    »So wie ich es gesagt habe. Ich habe zwei Väter besessen, aber nicht als eine Person.«
    »Sondern?«
    Ihre Augen nahmen an Größe zu, ein Schauder rann über das Gesicht. »Zwei Väter für zwei Personen, John.«
    »Damit meinen Sie sich.«
    »Ja.«
    »Genauer bitte!«
    Nora war nervös. Sie hatte sich wohl eine Lösung zurechtgelegt, ohne sie jedoch mit Überzeugung aussprechen zu wollen, da noch immer Zweifel bestanden. Igendwann überwand sie sich und fing an zu sprechen. »Zwei Väter und zwei Personen. Zweimal ich, Mr. Polizist. Wissen Sie, was ich denke?«
    »Nein, aber ich ahne es.«
    »Sagen Sie es mir!«
    »Das ist Ihr Spiel, Nora. Sie müssen sich überwinden, um sich auch den Tatsachen zu stellen.«
    »Gut, ich will es Ihnen sagen, John.« Sie war erregt und mußte zunächst ihre Stirn vom kalten Schweiß befreien. »Ich will es Ihnen genau sagen. Es klingt ganz einfach, aber es hat mich große Überwindung gekostet. Ich denke daran, daß es mich zweimal gegeben hat. Zweimal, haben Sie verstanden?«
    »Ja, das ist klar.«
    Sie lehnte sich zurück, blieb aber in ihrer

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