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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig erhielt und schwer erschüttert wurde, schrie Captain Josephine Krowlic erschrocken auf.
    „Es hat keinen Zweck mehr!" schrie sie Major Bouillon zu. „Wir müssen aufgeben, Major!"
    Major Bouillon mußte trotz des Ernstes der Lage lächeln, als er erkannte, daß Josephines martialisches Gehabe bei der ersten Konfrontation mit der harten Wirklichkeit zerbrochen war. Wenn sie diese Hölle lebend überstanden, würde sie wahrscheinlich bekehrt sein und nicht mehr davon reden, daß eine Flotte da war, um den Gegner zu schlagen.
    „Wenn wir nicht weiter können, sprengen wir unser Schiff und uns selbst!" erklärte er hart.
    Wieder blähte sich weit vor dem Schiff eine künstliche Sonne auf, ein weiteres Ploohn-Schiff, das von der Transformkanone der ARCADIA abgeschossen worden war.
    Major Hester Bouillon machte sich keine Illusionen darüber, daß dieser Abschuß ihnen mehr nützte als zur Wahrung ihres Gesichts. Er umklammerte die Seitenlehnen seines Kontursessels, als der Schutzschirm gleich einer gigantischen Glocke zu schwingen begann und seine Schwingungen auf die Schiffszelle übertrug.
    Eine akustische Verständigung war bei dem Lärm unmöglich geworden. Schon kam es zu ersten Ausfallerscheinungen.
    Sicherungen schlugen durch, Aggregate versagten ihren Dienst, und reihenweise zersprangen die Sichtscheiben von Instrumenten.
    Als die Ortungstaster meldeten, daß insgesamt achtzig Raumschiffe der Ploohns direkten Kurs auf die ARCADIA nahmen, hatte das Schiff eine Fahrt von siebenundvierzig Prozent LG erreicht.
    Das war normalerweise nicht genug für ein Linearmanöver, denn es zehrte enorm an den Treibstoffvorräten für die Fusionsgeneratoren, aber Hester war sich klar darüber, daß er nicht länger zögern durfte.
    Seine Hand senkte sich auf die Schaltplatte, mit der der Waring-Konverter aktiviert wurde.
    Im nächsten Augenblick verschwanden die Ploohn-Schiffe, verschwand der Schlund und verschwanden die explodierenden eigenen und gegnerischen Raumschiffe von den Bildschirmen.
    Die ARCADIA glitt mit steigender Geschwindigkeit durch ein Kontinuum aus wesenlosen Schatten und Leuchtgebilden.
    Neben Major Bouillon fing Josephine Krowlic hemmungslos an zu schluchzen.
    Hester schnallte sich los, stand auf, ging zu Josephine hinüber und legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.
    „Es ist ja alles vorbei", sagte er. „Wir sind ihnen entkommen."
     
    3.
     
    Als die beiden Soldaten verschwunden waren, setzte ich meinen Weg durch die Sonora-Wüste fort.
    Durch das Flußbett tobte noch immer die Hochwasserflut.
    Sie riß alles mit, was ihr im Wege war. Ich konnte froh darüber sein, daß ich das Flußbett vor dem Ausbruch des Gewitters durchquert hatte.
    Allerdings trübten der nasse Sand und die zahlreichen Pfützen auf meinem Wege meine Freude wieder. Die Erde war eben doch nicht der Mars, auch nicht in ihren Wüstengebieten. Ich wünschte, ich könnte auf meiner Heimatwelt sein, in vertrauter Umgebung.
    Es gab zahlreiche Höhlenlabyrinthe der Urmarsianer, die nicht registriert waren und von denen aus der heimliche Kampf gegen die Okkupanten geführt werden konnte.
    Es war ein Kampf, wie ihn ein Marsianer der a-Klasse sich wünschen konnte. Nicht, daß ich mich nach Kampf sehnte. Ich war immer ein friedlicher Marsianer gewesen, der nichts mehr verachtete als rohe Gewalt. Aber ich war auch ein glühender Patriot, und wenn die Freiheit meiner Heimatwelt bedroht war, dann hieß die Antwort: Kampf bis zur Befreiung.
    Eine idiotische Idee, mich, Captain Tatcher a Hainu, durch eine regengeschwängerte Wüste stolpern zu lassen, während andernorts unerschrockene Kämpfer wie ich dringend gebraucht wurden.
    Aber daran war nur dieses verfettete tibetische Scheusal, Sonderoffizier Dalaimoc Rorvic, schuld. Er hatte diese Übung veranlaßt, angeblich, weil ich in letzter Zeit zu träge geworden wäre.
    Dabei war er es, der sich durch penetrante Faulheit auszeichnete. Fast ständig hockte er auf seinem abgewetzten Teppich, ließ seine elektrische Gebetsmühle rotieren und tarnte seinen Schönheitsschlaf, indem er zu meditieren vorgab.
    Aber ich würde es ihm schon noch heimzahlen, so wahr ich ein Marsianer der a-Klasse war!
    Unter solchen und ähnlichen Gedanken verging der Tag. Als die Nacht schlagartig hereinbrach, blickte ich auf das Leuchtfeld meines Armband-Chronographen.
    Soeben ging der 5. Juni des Jahres 3460 terranischer Zeitrechnung zu Ende.
    In drei Tagen hatte Perry Rhodan Geburtstag!
    Ich lachte

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