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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unwillkürlich, als mir die ungewollte Komik dieses Gedankens auffiel. Welche Bedeutung hatte in dieser Lage schon der Geburtstag eines einzelnen Mannes, auch wenn er Perry Rhodan hieß! Wahrscheinlich hatten Tausende anderer Menschen ebenfalls am 8. Juni Geburtstag, wenn auch kaum ihren 1.524. wie der Großadministrator des zerbrochenen Solaren Imperiums. Aber ihr Geburtstag war noch viel unwichtiger.
    Ich sprang ersehrocken hoch, als ich mit dem Fuß an ein Hindernis stieß und es als eine giftige Gila-Echse erkannte. Die Echse fühlte sich offenbar belästigt, denn sie griff fauchend und spuckend an.
    Ich war nicht an einer Auseinandersetzung mit diesem Tier interessiert, deshalb lief ich weg.
    Als ich stehenblieb, sah ich etwas, das mich unwillkürlich zum Lachen reizte.
    Vor mir stand auf einem abgerundeten Felsblock ein schwarz und weiß gestreiftes Tier mit buschigem weißen Schwanz und vollführte einen possierlichen Handstand, während es mit zurückgedrehtem Kopf um die rechte Schulter zu mir äugte.
    „Hallo!" sagte ich freundlich. „Wer bist du denn, mein Kleiner?"
    Das Tier erschien mir so zutraulich, daß ich mich bückte, um es zu streicheln.
    Im nächsten Augenblick hüllte mich eine Wolke derartig infernalischen Gestanks ein, daß ich vor Entsetzen aufschrie und einen Salto rückwärts vollführte.
    Während ich mir die beißende Flüssigkeit aus den Augen rieb, wurde mir klar, daß ich einem Skunk begegnet war. Das Tier hatte sich offenbar durch mich bedroht gefühlt und seine chemische Waffe eingesetzt.
    Nach einer Weile richtete ich mich auf und versuchte, trotz meiner tränenden Augen etwas zu erkennen. Nur allmählich - und weil ich von Natur aus auch nachts relativ gut sehen konnte - bildeten sich die Konturen von Sträuchern ab. Das Licht des fremdartigen Sternenhimmels reichte aus, um mich ungefähr zweihundert Meter weit sehen zu lassen.
    Ich stand auf, versuchte den Gestank zu ignorieren und setzte meinen Weg fort. Nach Möglichkeit wollte ich den Stützpunkt noch vor Anbruch des nächsten Tages erreichen.
    Die dunkle Silhouette der nahen Berge diente mir zur Orientierung. Ich kam an einem Cereus-Kaktus vorbei, aus dessen unansehnlichem Stamm herrliche sternförmige Blüten hervorgebrochen waren. Ich wußte, daß Cereus-Blüten einen wunderbaren Duft verströmten; leider ließ der an mir haftende Gestank mich nicht in den Genuß dieses Duftes kommen.
    Plötzlich huschte ein heller Schemen über mich hinweg. Ich erkannte einen Wüsten-Uhu, der offenbar auf Beute aus war. Im nächsten Augenblick entdeckte ich etwa fünfzehn Schritt vor mir den schwarz und weiß gestreiften Skunk, der über den Wüstensand eilte und sich vor dem Uhu in Sicherheit zu bringen versuchte.
    Als das Stinktier sich erneut auf die Vorderbeine stellte und aufrichtete, warf ich mich unwillkürlich flach auf den Boden. Doch als ich wieder aufblickte, hatte der Skunk seinen Handstand wieder aufgegeben und lief weiter - und von schräg links setzte der Uhu zum Sturzflug an.
    Ich wartete darauf, daß der Skunk abermals seine chemische Waffe einsetzte. Aber offensichtlich hatte er das Sekret seiner Stinkdrüsen verbraucht, denn er versuchte keinen neuen Handstand, sondern brachte sich mit einem blitzschnellen Haken in Sicherheit.
    In eine trügerische Sicherheit allerdings, denn ringsum gab es keine Deckung, und der Wüsten-Uhu griff erneut an.
    Ich konnte und wollte nicht zusehen, wie das possierliche Tierchen von dem Raubvogel geschlagen und zerfleischt wurde.
    Deshalb sprang ich auf und warf mich in dem Augenblick auf den Uhu, in dem seine Schwingen über dem Skunk zusammenschlugen.
    Der Vogel wurde fortgestoßen, rollte flügelschlagend durch den Sand und erhob sich, um in panischer Eile davonzufliegen.
    Ich aber lag unmittelbar neben dem Skunk und wagte mich nicht zu rühren, aus Angst, das Tier könnte doch noch einen kleinen Vorrat seines fürchterlichen Sekrets haben und mich damit beglücken.
    Aber diesmal traf der Skunk keine Vorbereitung zur Verteidigung. Er saß nur ganz still da und musterte mich aus seinen schwarzen Knopfaugen.
    Vorsichtig erhob ich mich.
    „Schon gut, alter Freund", sagte ich. „Ich will dich nicht streicheln und dich nicht fressen. Sei also bitte friedlich. Ich rieche sowieso stark genug, stärker als eine ganze Kompanie terranischer Raumsoldaten, die ein halbes Jahr nicht aus ihren Kombinationen gekommen sind."
    Langsam zog ich mich von dem Skunk zurück.
    Als das Tier mir folgte, hielt

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