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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muß Sie wegen Ihres verantwortungslosen Verhaltens tadeln. Sie haben ein fremdes Lebewesen mitgebracht und es auf mich gehetzt, und Sie haben diesem Extraterrestier Nahrungsmittel gegeben, die ausschließlich für Angehörige der Solaren Streitkräfte vorgesehen sind."
    Ich nahm einen Löffel Kaffeepulver, kaute ihn genüßlich durch und erwiderte: „Sie irren sich, Sir. Ich habe diesen Extraterrestier, der übrigens Alfred heißt, als Hilfswilligen eingestuft und ihn gemäß Paragraph siebenhundertachtzehn B, Absatz drei, als Hilfskraft der Solaren Streitkräfte eingesetzt. Das durfte ich, weil er sich beim Schutze meines Lebens bewährt hat."
    „Beim Schutze Ihres Lebens?" fragte Rorvic verblüfft. „Wie denn das, Sie marsianischer Kaffeepulverfresser?"
    „Alfred schützte mich vor körperlicher Mißhandlung durch Sie, Sir", antwortete ich so unbefangen wie möglich. „Er setzte dabei eine Geheimwaffe ein."
    Rorvic wischte sich über die Augen, die noch röter waren als gewöhnlich.
    „Das Mistvieh hat mir Jauche ins Gesicht gespritzt!" stellte er fest.
    Als Alfred sich herumdrehte und dem fetten Tibeter wiederum das Hinterteil zuwandte, strich ich ihm beruhigend über den Kopf.
    „Bitte nicht, Alfred!" sagte ich. „Hier drin müßte ich den Gestank ebenfalls einatmen, und Rorvic wird auch so wochenlang stinken wie eine Armee von USO-Spezialisten."
    Der fette Tibeter riß die Augen weit auf.
    „Wie eine Armee von USO-Spezialisten?" fragte er ungläubig.
    „Wie kommen Sie darauf, daß die stinkt, Tatcher?'"
    „Das müssen Sie die Spezialisten fragen, aber nicht mich", erwiderte ich. „Die müssen doch schließlich selbst wissen, warum sie stinken."
    Rorvic ließ sich keuchend in einen freien Sessel fallen und meinte resignierend: „Bei Ihnen ist Pfeffer und Salz verloren, Tatcher. Aber wenn Sie mir verraten, wie ich diesen teuflischen Gestank innerhalb einer Stunde loswerde, sorge ich trotzdem dafür, daß Sie befördert werden."
    „Das wird ja sowieso Zeit, Sir", entgegnete ich. „Der ehemalige Oberst Toronar Kasom ist inzwischen Admiral geworden - und ich bin immer noch Captain. Nicht, daß ich Karriere machen will, aber Gerechtigkeit muß sein, und wenn es in der Solaren Flotte ist."
    „Schwätzen Sie nicht soviel, Captain!" befahl Rorvic. „Verraten Sie mir endlich, wie ich den infernalischen Gestank los werde!"
    „Ganz einfach, Sir", antwortete ich". und sah dabei schadenfroh, wie in Rorvics Augen ein Hoffnungsschimmer aufblitzte. „Sie müssen zehn Minuten lang in konzentrierter Schwefelsäure baden, dann ist der Gestank garantiert weg."
    Rorvic riß die Augen so weit auf, daß ich einen Moment lang glaubte, sie würden ihm aus den Höhlen fallen. Sein bleiches Gesicht lief blaurot an.
    „Ha!" rief er matt.
    Sicher hätte er noch viel mehr gesagt, und nicht nur so farblose Worte wie „ha", wenn nicht der Telekommelder des Stützpunktes plötzlich gesummt hätte.
    „Jemand will etwas von uns", sagte ich.
    Dalaimoc Rorvic erhob sich schnaufend, ging zum Telekom, blieb aber plötzlich stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt.
    Langsam drehte er sich um. Seine roten Augen funkelten tückisch.
    „Das hatten Sie sich so gedacht, Tatcher!" sagte er drohend.
    „Ich, Ihr Vorgesetzter, sollte für Sie den Telekom einschalten.
    Aber da irren Sie sich. Ich bin nicht Ihr Diener. Schalten Sie das verflixte Ding gefälligst selber ein!"
    Er kehrte an seinen Platz zurück, setzte sich und starrte mich grimmig an.
    Ich rührte mich nicht, denn Alfred war auf meinen Knien eingeschlafen, und ich wollte das zutrauliche Tier nicht wecken.
    Sekunden später verstummte der Telekommelder.
    Und wieder einige Sekunden später materialisierte mitten im Stützpunkt ein hochgewachsener schwarzhäutiger Mann im Einsatzanzug der Solaren Flotte.
    Ras Tschubai!
    Ras blickte uns verwundert an, dann fragte er: „Hat der Telekommelder etwa nicht funktioniert, meine Herren?"
    „Doch", antwortete ich. „Sonderoffizier Rorvic stand schon vor dem Gerät, um es einzuschalten. Doch dann überlegte er es sich anders. Er meinte, wenn jemand etwas von uns wollte, dann sollte er persönlich erscheinen."
    Der Teleporter blickte den Tibeter verwundert an.
    „Ich muß mich sehr über Sie wundern, Rorvic", erklärte er tadelnd. „Für uns und die Erde geht es vielleicht um Leben und Tod, und Sie bestehen darauf, daß sich jemand persönlich zu Ihnen bemüht. Das wird nicht ohne Folgen für Sie bleiben."
    Er

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