Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
Vom Netzwerk:
nicht. Die Veränderung ging so sanft und gleichzeitig so fließend über die Bühne, dass sich Nicole und Zamorra plötzlich inmitten einer riesigen Kugel aus Savannenboden zu befinden schienen.
    Wie in einer Hohlwelt, wie Autoren fantasievoller utopischer Romane sie vor Jahrzehnten beschrieben hatten…
    Aber so etwas konnte in der Wirklichkeit keinesfalls existieren. Es war eine physikalische Unmöglichkeit, selbst in einem, von Magie beherrschten Universum. Aber bestimmte grundlegende Naturgesetze ließen sich auch mittels Magie nicht außer Kraft setzen.
    Nun meldete auch Merlins Stern ein starkes Aufflackern schwarzmagischer Energie. Zamorra stemmte beide Beine auf den Boden, um nicht ins Stolpern zu geraten. Er fasste nach seinem Amulett.
    Trotz der dramatischen Veränderung blieb der Parapsychologe ruhig. Ein Zauberer wollte die beiden Dämonenjäger offenbar heftig auf den Arm nehmen.
    Denn wenn sie wirklich auf allen Seiten vom Erdboden umschlossen wären - wieso schien dann noch die Sonne?
    ***
    Balgha war keine Frau.
    Die Hohepriesterin der Riesenamazonen verfügte über einen perfekt geformten weiblichen Körper, Ihre anmutigen Hüften, schlanken Beine und wie gemeißelt wirkenden steilen Brüste machten sie zu einem Fleisch gewordenen Wunschtraum der Erdenmänner. Wenn ihr Gesicht nicht gerade vorn Hass verzerrt war, strahlte es engelsgleiche Schönheit aus.
    Doch Balgha war trotz alledem keine Frau.
    Sie war überhaupt kein Mensch.
    Jene, die sie erschaffen hatten, gaben ihr aus kalter Berechnung diese Gestalt. Balgha sah zwar aus wie ein Menschenweib, hatte aber übermenschliche Kräfte. Das gab ihr jedem Mann und jeder Frau gegenüber eine große Überlegenheit.
    Balgha saß im größten Tempel von Rasovia und erstattete gerade ihren Oberen Bericht, als plötzlich eine fremde Energie in ihr Wirkungsfeld eindrang.
    Sofort begann Balgha, mit ihren starken Para-Kräften das eingedrungene fremde Objekt zu orten.
    Es war eine Art Metallscheibe!
    Deutlich sah die Hohepriesterin das silbrige Kleinod vor sich. Es war mit geheimnisvollen Hieroglyphen und Symbolen verziert und ungefähr handtellergroß. In der Mitte besaß es einen Stern mit fünf Zacken, der aus einer einzigen Linie gezeichnet zu sein schien. Es war ein starkes magisches Symbol; die Menschen nannten es »Hexenstern« oder »Drudenfuß«.
    Ein männlicher und ein weiblicher Mensch hatten die Scheibe hierhergebracht.
    Von ihnen drohte Gefahr. Das spürte jenes Wesen, das sich Balgha nannte, mit allen seinen Sinnen.
    Der schwarze Soldat von einst, der mit Hilfe eines harmlosen Schamanenzaubers hatte entkommen können, war kein Gegner für Balgha gewesen. Sie hatte ihn laufen lassen, obwohl sie ihn hätte vernichten können.
    Sollte das ein Fehler gewesen sein?
    Hatte er die beiden anderen auf die Spur nach Rasovia gebracht?
    Aber nach so vielen Jahren…?
    Balgha erhob sich. Sie hatte sich allein in dem Raum, befunden, der die Ausmaße eines Fußballfeldes hatte und dessen Wände mit Fresken aus purem Gold verziert waren. Auf dem Fußboden vor der Hohepriesterin hatten ihre Dienerinnen Wasser in kostbaren Gefäßen aufgestellt. Es stammte aus den tausend verschiedenen Brunnen, über die Rasovia verfügte.
    Balgha streifte ihr Priesterinnengewand ab. Durch einen telepathischen Befehl rief sie ihre Leibdienerin herbei. Die junge Frau brachte der Hohepriesterin ihre Kampfausrüstung. Hose, Stiefel, Waffengürtel, roter Umhang.
    Im Gegensatz zu Balgha war die Dienerin ein Mensch. Wie auch die übrigen Amazonen, aus denen die Bevölkerung von Rasovia bestand.
    »Es sind wieder Fremde in unser Paradies eingedrungen!«, verkündete Balgha. »Stelle eine Patrouille auf Ozalas zusammen. Ich werde sie persönlich anführen!«
    Die Leibdienerin verbeugte sich und eilte hinaus.
    Die Hohepriesterin lächelte höhnisch. Sie beschloss, den ungebetenen Gästen zunächst einmal gehörige Angst einzujagen. Vielleicht verschwanden sie dann ja von selbst wieder. Leise murmelnd aktivierte sie einen Zauber. Diese Magie würde bei dem Mann und der Frau mit der Metallscheibe das Trugbild erzeugen, von dem gesamten Kontinent umschlungen zu sein.
    Von dem Kontinent Gondwanaland.
    ***
    Nicole Duval hatte die Täuschung ebenso schnell durchschaut wie Zamorra.
    »Taschenspielertrick!«, meinte die erfahrene Dämonenjägerin stirnrunzelnd. »Irgendjemand will uns hier hinters Licht führen!«
    »Und hat vergessen, das Licht auszuknipsen«, ergänzte Zamorra und deutete in

Weitere Kostenlose Bücher