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0693 - Höllen-Amazonen

0693 - Höllen-Amazonen

Titel: 0693 - Höllen-Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Riesenamazonen erreicht haben.«
    »Du lässt dich durch die Warnung des magischen Stuhls nicht abschrecken?«
    »Kein Gedanke! Und du auch nicht, so wie ich dich kenne, Chef. Der Geist hat uns gewarnt. Also werden wir vorsichtig sein. Das reicht doch, oder?«
    »Ja, das reicht«, sagte Zamorra. Und er fügte hinzu: »Wenn die Welt dieser Riesenamazonen wirklich so gefährlich ist, dann müssen wir verhindern, dass sie in unserer Wirklichkeit Macht erlangen.«
    ***
    Nicole Duval schob ihren breitkrempigen Hut in den Nacken.
    »Hier hat sich in den vergangenen hundert Jahren wohl nicht viel verändert !«
    Der Parapsychologe konnte ihr nur zustimmen. Die geografische Beschreibung in dem Buch »Colonial Mysteries« war ausgezeichnet. Jedenfalls hatten die beiden Besucher aus Frankreich nach einer anstrengenden Autofahrt nilabwärts unweit von Kusu das trockene Wadi auf Anhieb gefunden, in dem die britische Einheit damals von den aufständischen Derwischen angegriffen worden war.
    Zamorra brachte den gemieteten Toyota Jeep mit Allradantrieb zum Stehen und zog die Handbremse.
    Es war zunächst schwierig gewesen, den Wagen zu bekommen - wie gewohnt von zu Hause aus per Internet zu reservieren, funktionierte hier nicht, und dann hatte man ihnen zunächst einen normalen Kleinwagen andrehen wollen, der auf den holperigen Straßen außerhalb der Städte und der Hauptverkehrslinien - gerade mal ein Drittel aller Straßen des Sudan waren inzwischen asphaltiert; der Rest versank bei Trockenheit im Staub und in der Regenzeit im Morast - völlig unbrauchbar gewesen wäre. Erst als Zamorra ganz diskret einen Stapel zusätzlicher Dollarscheine über den Tisch schob, war plötzlich der Toyota verfügbar.
    Die beiden Dämonenjäger stiegen aus. Ihre Bewaffnung bestand aus je einem Bowie-Messer, die sie sich in Khartum bei einem Safari-Ausrüster gekauft hatten. In einer magischen Welt waren normale Waffen ohnehin so sinnlos wie eine Fliegenklatsche gegen mutierte Rieseninsekten.
    Daher verließen sie sich hauptsächlich auf Merlins Stern, auf den beide Zugriff hatten. Wenn Zamorra das Amulett trug, konnte Nicole es im Notfall per telepathischem Befehl zu sich rufen und umgekehrt.
    Der Parapsychologe und seine Lebensgefährtin sprangen hinunter in das staubige, verkarstete Flussbett. Nicole stellte sich vor, wie hier vor hundert Jahren der kleine versprengte Trupp verzweifelt gegen die Übermacht der Derwische gekämpft hatte…
    Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    Es war, als ob Zamorra ihre Gedanken gelesen hätte.
    »Knochen werden wir hier wohl keine mehr finden, Cherie. Es soll in dieser Gegend eine Menge Wildhunde geben. Das wird vor hundert Jahren nicht anders gewesen sein.«
    »Ja, und im Nil schwimmt ein Krokodil«, zischte Nicole. »Habe ich vorhin mit eigenen Augen gesehen. - Ich bin viel gespannter auf die Tierwelt in dieser Amazonen-Sphäre…«
    Zamorra grinste. »Ich weniger. Aber ich denke, das Kroko ist im Nil besser aufgehoben als in der Badewanne unserer Hotelsuite oder in Form von Handtaschen oder Stiefeln im Ledergeschäft. Im Nil ein Bad zu nehmen, empfiehlt sich hierzulande ohnehin nicht. Vor dem lieben Tierchen bist du also sicher.«
    »Wenn ich das Bad in der Hotelsuite nehme, bin ich vor dir nicht sicher«, grinste sie zurück.
    »Ist dir an dieser Art von Sicherheit denn so viel gelegen? Von mir vernascht zu werden ist sicher angenehmer, als vom Krokodil…«
    Sie winkte ab. »Angeber.«
    Es dauerte nicht lange, bis die beiden Dämonenjäger eine Felsspalte gefunden hatten.
    »Hier muss es sein!« Nicoles Ungeduld war kaum zu bremsen. Aber Zamorra konnte sie verstehen. Auch ihn hätte der Entdeckerdrang gepackt. Es kam allerdings selten vor, dass Dimensionstore zu anderen Welten so einfach zu betreten waren wie durch einen simplen Riss im Gestein. Oft bedurfte es größerer Anstrengungen, sie zu öffnen.
    Unwillkürlich musste Zamorra an die Technik denken, die der Tigermensch Kooranovian Sint Martor angewandt hatte, um Zamorra in seine Welt zu holen. Das lag nun schon ein paar Wochen zurück, aber Zamorra war immer noch heilfroh, dass der Kijnzho ihn wieder zurückgeschickt hatte. Jene Welt ähnelte der Erde, hatte sich aber völlig anders entwickelt -dort waren auch die Raubkatzen intelligent geworden, und die Kijnzho, wie die Tiger sich nannten, und die Menschen führten einen jahrtausendelangen Krieg gegeneinander. Zamorra hatte versucht, ihn zu schlichten, aber Kooranovian hatte ihn böse

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