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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie sich nicht erlauben. Dafür war dieses verdammte Wesen einfach zu schnell.
    Jane spürte auf ihrem Rücken das Kribbeln, dann zog sich die Haut zusammen, und ein Schauer der Kälte berührte ihren Körper. Sie war verunsichert, weil sie den Eindruck hatte, daß diese verfluchten Augen, in denen es blitzte und strahlte, sie hypnotisieren und ihr erklären wollten, daß es keinen Sinn ergab, sich zu stellen.
    Keinen Sinn…
    Verdammt, nein, sie mußte sich den Problemen stellen. Dieses Wesen durfte nicht überleben und an Lady Sarah herankommen. Denn sie befand sich ebenfalls in Gefahr.
    Der Killeraal war schnell und gleichzeitig raffiniert, denn er wechselte sehr bald seine Positionen, huschte nie auf dem direkten Weg die Stufen hoch, sondern glitt mal nach links, dann wieder nach rechts und machte einen gezielten Treffer fast unmöglich.
    Jane schoß.
    Und sie schoß wieder.
    Dann noch einmal!
    Drei Schüsse kurz hintereinander, die fast wie einer klangen, weil ein Echo in das andere überging.
    Die geweihten Silberkugeln waren aus dem Lauf gewischt, und Jane hatte es verstanden, sie zu streuen.
    Zwei Geschosse waren in die Stufen gehackt, das dritte aber hatte den verfluchten Aal erwischt, als er sich in einer seiner Drehbewegungen befand, und das Geschoß war ihm in die Seite gedrungen.
    Scharf und hart wie eine Messerklinge.
    Drei Stufen nur war der Killeraal von Jane Collins entfernt gewesen. Es hätte auch nicht länger dauern dürfen, aber jetzt kam er nicht mehr weiter.
    Er sah so aus, als hätte er sich auf einer Stufenkante festgeklammert. Der Oberkörper war noch leicht aufgerichtet, das Maul zudem nicht geschlossen. Jane konnte hineinschauen und entdeckte auch das verfluchte Gebiß.
    Aus der Wunde spritzte eine dicke Flüssigkeit, die kein Blut war. Höchstens Dämonenblut.
    Noch bewegte sich der häßliche Schädel, noch tanzten die Augen wie fahle Irrlichter von einer.
    Seite zur anderen, aber die Kraft war mittlerweile viel weicher geworden. Das Licht besaß nicht mehr die Kraft, der Glanz verlosch, bekam einen stumpfen, leeren Ausdruck. Ein letztes Zucken durchrann den Körper, dann war es vorbei.
    Jane atmete auf.
    Für einen Moment schloß sie die Augen. Die Handtasche lag irgendwo am Boden, nur die Waffe hielt sie noch in der Rechten. Und das allein zählte.
    Sie hatte es geschafft, dieser verfluchte Killeraal war erledigt worden.
    Endlich…
    War es nur der eine? Verbargen sich noch mehr in diesem Haus? Und was war mit Sarah?
    Jane konnte nicht stehenbleiben, sie mußte nachschauen, sie hatte auch die Stimme des Mannes gehört. Dieser verfluchte Fremde, dieses Produkt des Wahnsinns, das unter dem Schutz eines Mächtigen stand. War er in der Lage, aus seinem Mund noch weitere Bestien hervorzupressen, oder hatte dieses eine Wesen gereicht?
    Sie ging, sie war gespannt, und die Haut schien von einem dünnen Film überzogen zu sein.
    In der Küche war es still.
    Zu ruhig…
    Todesruhe?
    Jane schluckte, als sie daran dachte. Sie hatte den zerfetzten Körper der kleinen Bestie passiert, war weitergegangen und stand nun direkt vor der Treppe.
    Die Küche lag rechts von ihr, war noch einige Yards entfernt, aber das war keine Distanz, wenn man schnell war.
    Keine Stimmen, kein Atmen, kein Schnaufen, aber auch kein Schrei. Nur die Stille.
    »Komm her zu uns…«
    Es waren diese verfluchten Worte, die sie erschreckten, die tief wie heiße Nadeln in ihre Seele drangen und sie erkennen ließen, daß sie sich auf der Verliererstraße befand.
    Jane blieb stehen. Sie überlegte sich die nächsten Worte genau. Leise, aber trotzdem laut genug fragte sie: »Sarah? Wie geht es dir?«
    Zunächst hörte sie nur das schwere Atmen. »Ja, ich… ich bin noch hier, Jane.«
    »Gut, ich komme.«
    »Ja, komm nur, Süße. Komm her, Baby. Du hast gewonnen, ich habe die Schüsse gehört, und du bist noch okay. Aber ich sage dir nur, laß deine Kanone fallen. Wenn nicht, schneide ich der Alten hier mit einem Schnitt die Kehle durch.«
    Obwohl sich Jane ähnliches gedacht hatte, durchfuhr es sie doch wie ein Stromstoß. Es war für sie einfach zu grausam, mit der Wahrheit konfrontiert zu werden.
    Sie riß sich zusammen. Sie schluckte, sie räusperte sich. Sie mußte etwas sagen. »Okay, ich werde kommen, Mister. Wenn ich erscheine, halte ich meine Waffe noch in der Hand, aber die Mündung ist nach unten gerichtet. Ich werde die Waffe erst fallen lassen, wenn Sie es sehen können, damit Sie sicher sind. Einverstanden?«
    Es

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