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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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bellen anfingen, was sie ganz bestimmt tun würden? Würden dann die Leute nicht Alarm schlagen? Die Polizei anrufen? Uns mit der Flinte auf den Pelz rücken?
    Möglich, daß sie das täten, meinte Chris zustimmend. Er beschloß, den Betrieb selbst auszukundschaften.
    Er fuhr allein nach Hampshire. Als er zurückkam, sagte er nur: »Wir machen's nächste Woche.«
    »Nächste Woche?« rief ich. »Aber Chris, das ist nicht genug Zeit! Das bringt alle in Gefahr. Das -«
    Er sagte: »Nächste Woche« und breitete einen Plan des Hofs aus. Er teilte die Wachen dazu ein, sich um Mrs. Porter, die Eigentümerin, zu kümmern. Sie würde wohl kaum die Polizei anrufen und sich selbst strafrechtlicher Verfolgung wegen illegaler Führung des Betriebs aussetzen, meinte er. Aber sie würde vielleicht irgend etwas anderes tun. Die Wachen mußten bereit sein, das zu verhindern. Als er uns anwies, Masken mitzubringen, hätte ich eigentlich schon wissen müssen, wie schlimm es werden würde.
    Um ein Uhr morgens trafen wir ein. Die Wachen schlichen davon, um die beiden Zugänge zum Haus zu bewachen, der eine vom Hof aus, der andere von einem wohlgepflegten Vorgarten aus zu erreichen. Als das Blinken ihrer Lichter uns sagte, daß sie auf Posten waren, bereiteten wir Befreier uns auf den Sturm auf die Scheune vor. Ausnahmsweise würde Chris uns begleiten. Niemand wagte zu fragen, warum.
    Das erste tote Tier fanden wir in einem Käfig direkt vor der Scheune. Im Schein des Lichts, das Chris auf es richtete, konnten wir erkennen, daß es einmal ein Spaniel gewesen war. Jetzt war es ein aufgeblähter Kadaver. Im Schein von Chris' Taschenlampe schien er in Wellenbewegungen zu wabern und ständig die Form zu verändern. Das waren die Maden. Sein Gefährte im Käfig war ein Golden Retriever, dessen Fell von Dreck und Exkrementen verfilzt war. Dieser Hund rappelte sich hoch. Er fiel taumelnd an die Maschendrahtwand.
    »Scheiße«, murmelte jemand.
    Der Retriever schlug Alarm, wie wir das erwartet hatten.
    »Weiter«, sagte Chris. »Lassen wir den erst mal.«
    Wir hörten das Geschrei aus dem Haus, als wir in der Scheune waren. Aber es reduzierte sich schnell zu einer Art lautlicher Untermalung des Grauens, das wir drinnen vorfanden. Wir hatten alle Taschenlampen. Wir knipsten sie an. Exkremente überall. Unsere Füße sanken schmatzend und glucksend in den Kot unter dem Heu, auf das wir traten.
    Tiere winselten und wimmerten. Sie waren in Käfigen von der Größe von Schuhkartons eingezwängt. Diese waren übereinander gestapelt, so daß die Hunde unten im Kot und Urin der Hunde von oben lebten. Unter den Käfigen lagen drei schwarze Müllsäcke. Aus einem quoll der Inhalt in den Schlamm: vier tote Terrierwelpen, in Kot und verfaulende Nahrungsmittel eingebettet.
    Keiner sprach. Das war normal. Nicht normal war, daß einer der Männer zu weinen begann. Er lehnte sich schwankend an die Wand einer Box. Chris sagte drängend: »Patrick, Patrick, mach mir jetzt nicht schlapp, Junge.« Und zu mir sagte er, während er schon zu den Käfigen ging: »Gib jetzt das Signal.«
    Die Hunde begannen zu jaulen. Ich ging zum Scheunentor und winkte mit der Taschenlampe den Trägern, die unter der Hecke warteten, die das Grundstück umgab. Vor dem Haus kämpften die Wachen mit Mrs. Porter. Sie hatte es geschafft, bis zur Vordertreppe hinauszulaufen. Dort schrie sie jetzt: »Hilfe! Polizei! Hilfe!«
    Dann jedoch drehte ihr einer der Wachtposten die Arme auf den Rücken, und der andere klebte ihr den Mund zu. Sie zogen sie ins Haus. Die Lichter im Innern gingen aus.
    Die Träger donnerten auf den Hof in die Scheune. Einer rutschte in der Brühe aus und fiel hin. Die Hunde begannen zu heulen.
    Chris rannte an den Käfigen entlang. Ich lief wieder hinein, um den anderen bei der Arbeit auf der anderen Seite der Scheune zu helfen. Selbst im begrenzten Schein meiner Taschenlampe konnte ich genug sehen. Panik ergriff mich. Überall waren junge Hunde, aber es waren nicht die niedlichen kleinen Dinger, die man zu Weihnachten auf Kalendern und Grußkarten sieht. Diese Yorkies und Highland Terrier, diese Retriever und Spaniel hatten Augen voller Geschwüre, offene Wunden überall. Parasiten krochen auf den haarlosen Stellen ihres Körpers herum.
    Einer der älteren Männer begann zu fluchen. Zwei von den Frauen weinten. Ich bemühte mich, nicht zu atmen und die Wellen von Kälte und Hitze, die mich abwechselnd überschwemmten, zu ignorieren.
    Ein Dröhnen in meinen Ohren trug

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