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07 - Die Angel Chroniken 2

07 - Die Angel Chroniken 2

Titel: 07 - Die Angel Chroniken 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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willst du mir in die Quere kommen?"
    Sie blickten einander ohne Blinzeln an. Angespanntes Schweigen breitete sich aus.
    „Ich helfe dir", sagte Kendra schließlich.
    „Gut!" schloß Buffy wütend. „Denn mir reicht's jetzt. Spike wird es nicht mehr lange machen. Man kann mich angreifen, man kann mir Mordgesellen hinterherschicken . . . das ist völlig in Ordnung."
    Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Ihr Blick war vernichtend.
    „Aber niemand legt sich mit meinem Boyfriend an."

19. KAPITEL
    Drusilla ging es schon viel besser. Sie lächelte, während sie eine kleine Flasche Weihwasser aus einem alten, mit Samt ausgeschlagenen Kästchen nahm.
    Träumerisch sprach sie mit sich selbst. Sie entsann sich einer anderen Zeit, einer früheren Zeit. ..
    „Meine Mutter aß Zitronen. Roh. "
    Der Raum war in sanften Kerzenschein getaucht. Angel lag am Fußende des Bettes, die Hände an die Bettpfosten gefesselt, mit bloßer Brust.
    Er sah Drusilla näher kommen. Nun kniete sie vor ihm auf dem Bettvorleger nieder.
    Langsam ließ sie ihre Hände über seine Brust gleiten. Die Hitze der Leidenschaft, die sie einst mit ihm verbunden hatte, war immer noch zu spüren - und wurde angefacht von all den einsamen Jahrhunderten, die sie verloren hatten.
    Drusilla spürte die Hitze in ihren Fingerspitzen. Sie floß in die verborgensten Winkel ihres Herzens. Und nun nahm sie sich Zeit und spielte mit der Leidenschaft. Nur um ihn zu quälen.
    „Sie sagte, es gefalle ihr, wie die Zitronen sie im Mund kitzelten", fuhr Drusilla fort.
    Sie hob die Flasche mit dem Weihwasser und ließ ein wenig auf seine Brust tröpfeln. Zischend verbrannte es auf seiner Haut. Angel biß die Zähne zusammen, gab aber keinen Laut von sich.
    Drusilla lächelte ihn an, und ihr verstörter Geist wanderte wieder in die Vergangenheit. „Die kleine Anne liebte Vanillepudding und Ingwerbirnen ..."
    Wieder neigte sie das Fläschchen. Angel wand sich in stummer Pein. Ein Teil von ihm hieß dieses Schicksal willkommen - er wußte, daß er es verdiente -, doch der andere Teil von ihm bettelte um Freilassung. Denn dies war ein Schmerz, der nicht nur aus der Folter, sondern auch aus der Reue herrührte - der Reue darüber, was er ihr angetan hatte.
    „Dru ... ” stöhnte er, aber sie bedeutete ihm zu schweigen.
    Er wandte den Kopf ab. Einen kurzen Augenblick lang vermochte er sie durch den Schleier der Jahrhunderte so zu sehen, wie sie einst gewesen war - ein unschuldiges Mädchen. Und er entsann sich der Bewunderung in ihrem Blick, der Verwirrung und Furcht und vor allem der Leere, zu der er sie verdammt hatte. Angel würgte am bitteren Geschmack der Vergangenheit.
    Drusilla wartete, bis er wieder still lag.
    „Und Granatäpfel”, flüsterte sie. „Sie hatte dann immer ganz rote Lippen und Finger... ”
    Und wieder neigte sie die Flasche und sah zu, wie das Weihwasser auf seine Brust tropfte.
    Angel schloß die Augen und biß die Zähne zusammen. Dieses Mal hätte er fast aufgeschrien.
    „Erinnerst du dich an die kleinen Finger?” hänselte ihn Drusilla. „An kleine Händchen? Ja?”
    Ihre Stimme klang nun hart und kalt. Sie wartete auf seine Antwort. „Wenn ich könnte”, keuchte Angel, „dann würde ich . ..”
    „Halt den Mund!” fuhr Drusilla ihn an. „Sie haben immer gegessen, die Kleinen. Kuchen. Und Eier. Und Honig.” Sie machte eine Pause, dann sprach sie mit säuselnder Stimme weiter. „Bis du kamst und ihnen die Kehle aufgerissen hast...”
    Wieder etwas Weihwasser. Angel ballte die Hände zu Fäusten. Er versuchte sich wegzudrehen.
    Aber während sie sein Gesicht betrachtete, sah Drusilla etwas, das sie noch nie zuvor wahrgenommen hatte.
    Er trauerte. Er bereute. Er spürte einen nicht endenwollenden Schmerz der Erinnerung .. .
    Ihre Züge wurden sanft. Einen Augenblick lang wirkte sie verletzlich, geradezu verloren.
    „Du erinnerst dich daran?” fragte sie leise.
    Angel brachte ein Nicken zustande. „Ja.”
    „Du erinnerst dich an diese Art des Hungers?”
    „Ja.”
    Drusilla lächelte süß. „Du hast mich immer gefüttert.”
    Sie sprach nicht über Essen, das wußte Angel wohl.
    „Du glaubst, daß du dieses Laster nicht mehr in dir hast”, schnurrte Drusilla und beugte sich über ihn. „Aber du hast es noch. Ich fühle es.”
    Und sie schüttete einen Schwall Weihwasser über ihn. Angel schrie, weil die Qual unerträglich war.
    „Ich kann es fast schmecken", flüsterte Drusilla.
    Genießerisch leckte sie sich die

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