Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
Ansammlung von Kisten und Gerümpel, die etwas abseits stand.
      »Gut.« Vorsichtig arbeitete Kincaid sich entlang der Gasse vor, die Jack freigeräumt hatte, und stieß dann einen beeindruckten Pfiff aus, als er genauer erkennen konnte, welch eine Herkulesaufgabe ihn erwartete. »Ich glaube, hier wäre eher ein Bulldozer angesagt«,brummte er, machte sich aber dennoch an die Arbeit.
      Zuerst trug er die größeren Teile - eine hölzerne Wiege, ein uraltes, verrostetes Fahrrad, einen Picknickkorb mit Geschirr und allem Zubehör, eine Krocketausrüstung - in den Bereich, den Jack dafür vorgesehen hatte. »Die Sachen hier sehen alle aus, als ob sie aus dem neunzehnten Jahrhundert stammen - sind bestimmt ein Vermögen wert.«
      »Dann sollte ich sie vielleicht mal schätzen lassen«, witzelte Jack, ohne von dem Haufen Krimskrams aufzusehen, den er gerade sortierte.
      Kincaid stellte die gerahmten Bilder zur Seite und nahm sich dann die Kisten vor. Zu seiner großen Freude enthielten sie Bücher. Die Bände waren verstaubt und verschimmelt, manche hatten Wasserflecken oder beschädigte Einbände, aber dennoch war es eine wahre Fundgrube. Nach einer halben Stunde hatte er ein paar richtige Volltreffer gelandet.
      »Ich bin ja kein Experte, aber ich glaube, die hier solltest du ruhig mal meinem Dad zeigen.« Er reichte Jack einen Stapel Bücher: Der Monddiamant, Krieg der Welten, Mrs. Dalloway und Peter Ackroyd und sein Mörder. Alle waren in gutem Zustand und - soweit er das beurteilen konnte - Erstausgaben.
      Jack nahm die Bücher mit einem frustrierten Seufzer. »Und ich habe drei potthässliche Lampen gefunden, eine Sammlung von Rezepten aus den Zwanzigeijahren, ein paar mottenzerfressene Blumengestecke und eine Kiste mit Damenhüten.«
      Das erste Dutzend gerahmter Bilder war offensichtlich Sperrmüll: Reproduktionen berühmter Gemälde auf Pappe in billigen Rahmen. Aber es waren auch drei kleine Öllandschaften darunter, von denen Kincaid vermutete, dass sie vielleicht wertvoll waren, sowie ein hübsches Aquarell, das die Abteiruinen zeigte, und ein größeres Ölgemälde eines Jagdspaniels, von dem er glaubte, dass er Gemma gefallen könnte - er erinnerte sich an ihr Interesse an Andrew Catesbys Hund.
      »Nimm’s nur mit«, sagte Jack, als Kincaid ihm seine neuesten Fundstücke, darunter das Spaniel-Porträt, präsentierte.
      »Schenk es Gemma, mit meinen besten Empfehlungen.« Er ließ sich auf die Fersen nieder und stöhnte. »Das Licht wird schwächer. Wir werden es für heute aufgeben müssen. Ich habe ja nicht erwartet, dass das Ding mich gleich anspringen und in die Nase beißen würde, aber das hier ist wirklich wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.«
      »Was ist denn mit Edmund?«, fragte Kincaid, während er sich die staubigen Hände an seiner Jeanshose abwischte.
      »Ist auch keine Hilfe. Ich hab’s versucht.«
      »Dann bin ich für eine Runde Sherry im Wohnzimmer, sobald ich Faith abgeholt habe. Vielleicht fällt uns ja etwas ein, wenn wir alle die Köpfe zusammenstecken.«
      Faith stand schon vor dem Café und hielt nach ihm Ausschau, die Hände tief in den Taschen ihrer Strickweste vergraben. Sie wartete, bis sie fast bei Jack angelangt waren, bevor sie Kincaid fragte: »Und, war Ihre Suche erfolgreich?«
      »Wir haben ein paar interessante Sachen entdeckt, aber nicht das, was wir suchen.«
      »Nein, ich meinte Nick. Haben Sie ihn gefunden?«
      »Ich habe es im Wohnwagen versucht und in den Cafés, die Sie mir genannt haben. Kein Glück, aber die Frau im Assembly Rooms Café sagte mir, er sei vor kurzem dort gewesen. Wenn er bis heute Abend nicht auftaucht, fahre ich noch mal -« Der Anblick des Wagens in Jacks Einfahrt brachte ihn augenblicklich auf andere Gedanken. Ein etwas verbeulter weißer Vaux-hall, nicht gekennzeichnet. Greelys Wagen.
      »Hm... vielleicht schauen wir besser mal nach, was es gibt, bevor wir irgendwelche Pläne machen. Sieht aus, als ob Inspector Greely zu Besuch gekommen ist.«
      »Sie werden mich doch nicht ins Gefängnis stecken?«
      »Nicht, wenn ich es irgendwie verhindern kann.«
      Greely stand vor dem kalten Kamin, die Hände wie zum Wärmen hinter dem Rücken verschränkt. Als sie eintraten, nickte er und sagte: »Superintendent - Miss Wills.«
      Winnie hatte immer noch das Sofa mit Beschlag belegt, Jack stand schützend in ihrer Nähe.
      »Inspector Greely«, entgegnete Kincaid

Weitere Kostenlose Bücher