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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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er sie hören musste.
      Nach einer Weile setzte er sich ins Auto und fuhr los, doch das Haus an der Butleigh Road war dunkel und ohne Leben.
      Sie war also bei Montfort.
      Er kannte natürlich Montforts Haus, er hatte die Adresse schon vor Monaten im Telefonbuch nachgeschlagen. Inzwischen hätte er es im Schlaf gefunden, so oft war er im Schritttempo daran vorbeigefahren. Nun, er würde warten - im Warten war er gut, und im Beobachten -, bis der Zeitpunkt günstig war.
      Als sein eigenes Telefon klingelte, saß er nur da und starrte es an, bis das Läuten aufhörte.
     
     

* 16
     
    Der Tor ist wahrhaftig der Hügel der Vision für jeden, der auch nur die geringste Neigung besitzt, sich einer anderen Welt zu öffnen. ... Manche sind bei ihrem ersten Besuch erstaunt, dass sie einen Hügel der Träume vor sich sehen, der ihnen schon im Schlaf erschienen ist. ... Oft erzählen Menschen, sie hätten den Turm von Licht umrahmt erblickt.
    Ein warmes Glühen, wie von einem Ofen, entsteigt dem Untergrund in rauen Winternächten, und man hört Gesang aus den Tiefen des Hügels.
     
    Dion Fortune, aus: Glastonbury
     
    Im Zug von Bath nach London fiel Gemma augenblicklich in einen tiefen Schlaf, in dem sie wirre, unzusammenhängende Träume hatte, durchzogen vom beständigen Rattern und Ruckeln des Zuges. Als sie erwachte, war sie benommen, und sie hatte das Gefühl, als sei da irgendetwas gewesen, was sie tun musste, doch es wollte ihr nicht wieder einfallen.
      Die Erinnerung daran ließ ihr keine Ruhe, während sie mit der U-Bahn vom Bahnhof Paddington nach Islington fuhr und von dort ihre Eltern anrief, um sie zu bitten, Toby mit ihrem Wagen vorbeizubringen.
      Als ihre Eltern eine Stunde später eintrafen, kletterte Toby mit einem nagelneuen Paar leuchtend grüner Gummistiefel aus dem Wagen und rief: »Mami, Mami! Ich hab Würstchen im Schlafrock gemacht! Und wir haben Kuchen für Halloween gebacken!«
      Gemma hob ihn hoch und drückte ihn ungestüm an sich. »Du willst wohl in die Fußstapfen deines Opas treten, was?«
      »Ich bin Bäcker«, verkündete er stolz und zappelte so lange, bis sie ihn wieder herunterließ. »Darf ich Holly meine Stiefel zeigen?«
      »Also gut. Aber zuerst anklopfen, okay?« Sie sah ihm nach, bis er das Tor zu Hazels und Tims Garten hinter sich geschlossen hatte, und führte dann ihre Eltern in die Wohnung.
      »War er das ganze Wochenende so aufgedreht?«
      »Mehr oder weniger«, antwortete ihre Mutter lachend. »Cyn hat ihre beiden heute auch vorbeigebracht, deshalb hat er sich bis jetzt noch nicht richtig beruhigt.«
      Gemma verdrehte die Augen. Die Kinder ihrer Schwester waren extrem ungezogene kleine Monster, aber wenn sie etwas sagte, würde ihre Mutter ihr gewiss all die Sachen Vorhalten, die Cyn und sie in dem Alter angestellt hatten. »Bleibt ihr zum Abendessen?«, fragte sie stattdessen.
      »Wir fahren lieber gleich zurück. Ich hatte unser Abendessen so gut wie fertig, als du anriefst. Du siehst besser aus. Solltest öfter mal wegfahren. Wie geht’s Duncan?«
      Die Frage war alles andere als harmlos. Ihre Eltern hielten gar nichts davon, dass Gemma nicht wieder geheiratet hatte - oder von ihrer »Sturheit«, wie sie es nannten. Einmal war Gemma der Geduldsfaden gerissen, und sie hatte ihnen entgegengeschleudert, es wäre ihnen wohl egal, wenn sie einen Massenmörder heiraten würde, solange sie nur ihren Freunden erzählen könnten, dass ihre Tochter »unter der Haube« sei.
      »Käme nur darauf an, ob er gut aussieht oder nicht«, hatte ihre Mutter prompt erwidert.
      Jetzt lächelte Gemma und antwortete: »Duncan geht’s gut. Und sein Cousin ist sehr nett.« Sie hatte ihnen nur erzählt, es handle sich um einen privaten Besuch, und sie wollte nicht weiter ins Detail gehen.
      »Na, bring Duncan doch mal zu uns mit. Und sag uns Bescheid, wenn wir auf Toby aufpassen sollen.«
      Nachdem sie sich mit einem Kuss von ihr verabschiedet und sich auf den Weg gemacht hatten, schlenderte Gemma zu Hazels Wohnung hinüber, um noch ein wenig Klavier zu üben, solange die Kinder spielten. Sie erzählte Hazel und Tim von ihrem Wochenende und ließ sich eine Tasse Tee servieren, dann setzte sie sich ans Klavier, seufzte und versuchte sich auf ihre Musik zu konzentrieren. Doch während sie sich durch Pachelbels Kanon in D hindurcharbeitete, wurde ihr klar, dass sich die ersehnte Versenkung nicht einstellen wollte.
      Stattdessen ging ihr das

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