Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
allzu sehr gefehlt haben. Garnet hat nie ein Problem damit gehabt, sich selbst zu beschäftigen.«
      Garnet könnte also in dem Wasser ertrunken sein, das aus ihren eigenen Leitungen kam, dachte Kincaid, doch er sagte lediglich: »Aber ich vermute, dass sie einsam war bis zu dem Moment, als Faith auftauchte.«
      »Das war sie wohl.« Buddy sagte es mit leiser Stimme. Sein Blick in Faiths Richtung machte deutlich, dass das Mädchen mit seiner Anwesenheit mehr als nur eine Lücke gefüllt hatte.
     
    Von Nicks Motorrad war in der Nähe seines Wohnwagens nichts zu sehen, und auf Kincaids Klopfen öffnete niemand.
      Kincaid fuhr nach Glastonbury zurück und fand einen Parkplatz in der High Street. Er hatte am Tag zuvor mit Gemma im Café Galatea zu Mittag gegessen; die hübsche dunkelhaarige Bedienung erkannte ihn, als er eintrat, und lächelte ihm zu.
      Er wartete, bis sie mit dem nächsten Tisch fertig war, dann fragte er sie leise, ob sie Nick Carlisle kenne.
      »Den Nick, der in dem Buchladen in der Magdalene Street arbeitet? Ja, klar.«
      »Ist er heute hier gewesen?«
      »Nein. Aber gestern. Ziemlich spät. Hat da vor seinem Kaffee gesessen und Trübsal geblasen, als hätte er gerade seinen besten Freund verloren«, meinte sie mit einem Anflug von Enttäuschung in der Stimme.
      Kincaid dankte ihr und ging hinaus. Er überquerte die Straße und schlüpfte in den niedrigen, gemauerten Durchgang, der zu den Glastonbury Assembly Rooms führte. Die Tür war offen, und er erklomm die Stufen zu dem Café im ersten Stock. Es war nur teilweise vom Korridor und dem Versammlungsraum abgetrennt, wirkte aber dennoch einladend und gemütlich, wenn auch ein klein wenig gammelig. Aus den Lautsprechern kam Ella Fitzgeralds Stimme, die Cole Porter sang, und an mehreren Tischen saßen Gäste, über Bücher und Zeitungen gebeugt, und genossen den ruhigen Sonntagnachmittag. Er stellte sich in die Schlange an der Selbstbedienungstheke, und als er die Kasse erreicht hatte, knüpfte er eine Unterhaltung mit der Kassiererin an, einer freundlichen Dame mit einer Baseballmütze. Nachdem sie genug über den Kuchen und das Wetter geredet hatten, fragte er sie, ob sie Nick kenne. »Großer, schlanker Bursche mit schwarzen Locken?«
      »Wie könnte man Nick vergessen?«, meinte sie lachend. »Der kommt doch ständig hierher.«
      »Ist er heute schon hier gewesen?«
      »Ja, allerdings.«
      Kincaid war ihr leichtes Zögern nicht entgangen. »War heute irgendetwas anders oder ungewöhnlich?«
      »Nick kommt normalerweise alleine her, um was zu essen oder einen Kaffee zu trinken - hält immer einen kleinen Schwatz mit mir -, aber heute war er mit so einem merkwürdigen Haufen zusammen und hat sich für nichts anderes interessiert. Dort drüben an dem Ecktisch haben sie gesessen.« Sie deutete mit dem Kopf auf einen Tisch mit einem abgewetzten Sofa.
      »Was meinen Sie mit merkwürdig?«
      Die Frau zuckte mit den Achseln. »Na, Sie wissen ja, in Glastonbury treibt sich so allerhand rum. Ich bin jetzt zwanzig Jahre hier, und mich überrascht nichts mehr. Aber diese Typen, das sind wirklich richtige Heiden. Rituale auf dem Tor im Mondlicht und all solcher Kram. Das ist mir nicht geheuer, und ich hätte auch nicht gedacht, dass das Nicks Stil ist.« Sie beäugte ihn etwas kritischer. »Gibt es einen besonderen Grund, weshalb Sie ihn suchen?«
      »Ich bin bloß ein Freund von ihm und auf der Durchreise, wollte mich nur mal bei ihm melden. Er hat kein Telefon, das macht es manchmal verdammt schwierig, ihn zu fassen zu kriegen.« Mit einem charmanten Lächeln nahm er seinen Kaffee und seinen Pfefferkuchen und trug beides zu einem Tisch neben dem unbenutzten Kamin, um ein wenig über diese neuesten Informationen nachzugrübeln. Wer waren diese Leute? Druiden? Hexen? Und was hatte der hübsche junge Nick wohl jetzt schon wieder vor?
     
    »Na, irgendwas gefunden?«, fragte Kincaid und nahm auf einem Polsterhocker mit Quasten Platz.
      Winnie sah von einem dicken Stoß Papiere auf. »Nein, aber es ist eine interessante Lektüre. Das hier sind Grundstückspapiere. Offenbar haben die Montforts in dieser Gegend schon seit ewigen Zeiten Land besessen.«
      »Das kann ich mir denken. Aber Onkel John hat nie sehr viel über seine Familie gesprochen.«
      »Was war er für ein Mensch?« Winnie deutete auf die silbergerahmten Fotografien auf dem Bücherschrank. »Ich erkenne die Ähnlichkeit mit Jack.«
      »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher