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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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holen.
      »Aber Garnet wusste es, nicht wahr? Also haben Sie sie am folgenden Abend zu Hause aufgesucht und haben sie überredet, mit Ihnen zur Quelle zu gehen.«
      »Ich glaube, sie wusste am Ende, was passieren würde. Vielleicht dachte sie, dass mit ihrem Tod alles zu Ende sein würde. Aber das war nicht genug.«
      »Bram, lassen Sie uns nach Hause gehen. Es ist vorbei. Ihre Frau macht sich schreckliche Sorgen um Sie.«
      »Sie verstehen das nicht.«
      »Ich weiß, dass Fiona Sie lieben wird, ganz gleich, was Sie getan haben -«
      »Nein. Ich werde es nicht zulassen, dass sie von diesem... diesem Übel befleckt wird -« Die Geste, die er mit dem Messer vollführte, schloss den ganzen Tor ein. »Können Sie es fühlen? Wenn es einmal losgeht, kann nur noch Blut ihren Hunger stillen.«
      »Bram, hier ist gar nichts. Gehen wir nach Hause zu Ihrer Frau. Wir setzen uns zusammen und trinken etwas. Morgen früh wird alles schon nicht mehr so schrecklich aussehen.« Er verlagerte sein Gewicht, versuchte den Abstand zwischen sich und dem Messer abzuschätzen.
      »Ich kann nicht. Fiona --«
      »Garnet hatte Recht, Bram. Die einzige Möglichkeit, dem ein Ende zu setzen, besteht darin, die Wahrheit zu sagen. Geben Sie Fiona die Chance, Ihnen zu vergeben. Sie liebt Sie - das sind Sie ihr schuldig.
      »Ich -«
      »Geben Sie mir das Messer, Bram.« Er trat näher und streckte die Hand aus.
      »Aber die Alten -«
      »Es ist vorbei, Bram, der Zyklus ist abgeschlossen. Die Alten brauchen Ihr Leben nicht.« Kincaid straffte alle Muskeln, bereit, sich auf die Waffe zu stürzen.
      »Ich -« Bram schlug die Hände vors Gesicht und ließ sich gegen die Turmmauer sinken. »Sind Sie sicher?«
      »Ich bin sicher.« Kincaid nahm das Messer aus seiner Hand, ohne dass er Widerstand leistete. »Gehen wir nach Hause.«
      Er führte Bram vom Turm weg - Fionas zerstörtes Gemälde ließ er an der kalten Steinmauer zurück.
      Sie machten sich an den Abstieg, wobei Kincaid sich so dicht an Bram hielt, wie es der schmale Pfad zuließ. Auf einer Seite gähnte der Abgrund; Matsch und lose Steine machten jeden Schritt zum Abenteuer. Der Wind blies ihnen um die Ohren, zerrte wie mit unsichtbaren Händen an ihren Kleidern.
      An der ersten Haarnadelkurve drehte Bram sich um. Er sagte etwas, doch seine Worte wurden sogleich vom Wind mitgerissen. Dann prasselte ein Regen von Steinen von oben herab und traf ihn. Mit einer ruckartigen Bewegung versuchte Bram ihnen auszuweichen. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.
      »Bram!«, schrie Kincaid und versuchte nach ihm zu greifen - seine Finger fassten ins Leere. Er rief und rief, doch aus der undurchdringlichen Dunkelheit zu seinen Füßen kam keine Antwort.
      Endlich machte er sich erschöpft auf den Weg ins Tal, um Hilfe zu holen - die, wie er wusste, zu spät kommen würde.
      Es schien, als habe Bram am Ende doch Recht behalten. Die alten Götter gaben sich mit nichts Geringerem als einem Blutzoll zufrieden.
     
    Auf der Fahrt nach Wells saß Gemma zusammengekauert hinten im Wagen und konnte an nichts anderes denken als daran, was für ein Gefühl es gewesen war, Faiths Baby in ihren Armen zu halten. Und immer und immer wiederholte sie stumm diese flehentliche Bitte: Dass sie nicht verlieren würde, was ihr geschenkt worden war.
     
     

* 21
     
    ...frage ich mich oft, ob das Leben von Avalon sich je wieder regen wird, oder ob wir nie wieder mehr als eine Touristenattraktion und eine Marktstadt sein werden.
    Werden diese toten Knochen sich Stück für Stück zusammenfügen, wie in Buckfastleigh geschehen? Man spricht davon, dass eine große neue Abtei im Schatten der alten entstehen soll... Und ich zumindest hoffe... verstockte Ungläubige, die ich bin, dass ich einmal ihr Angelusläuten von meiner hohen Veranda aus hören werde.
     
    Dion Fortune, aus: Glastonbury
     
    Kincaid wartete allein vor dem Abteil in der Notaufnahme auf Nachrichten von Gemma. Als der Arzt endlich herauskam, stand er auf. »Ist sie -«
      »Es geht ihr gut«, teilte ihm der Arzt mit. Seine Stimme klang munter, aber er wirkte irgendwie abwesend.
      »Aber was hat sie denn? Ist sie krank?«
      »Ah, nicht direkt. Aber warum gehen Sie nicht zu ihr rein und sprechen selbst mit ihr?«
      Er fand Gemma im Bett; sie trug ein Blaugeblümtes Krankenhausnachthemd, ihr Haar war offen und fiel ihr bis auf die Schultern. Er ging auf sie zu, setzte sich auf

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