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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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und sagte dann: »Okay, vielen Dank. Ich erklär’s Ihnen später.«
      »Sie war mit Bram Allen zusammen.«
      »Und er dürfte gefahren sein. Garnet hatte zu der Zeit kein Auto.«
      »Ich verstehe trotzdem noch nicht, weshalb du dir Sorgen um Fiona machst.«
      »Weil ich glaube, dass es wie bei Andrew und seiner Schwester ist - dass es nur einen Menschen gibt, den Bram mit allen Mitteln davor bewahren würde, von seinem Verbrechen zu erfahren.«
      Im Haus der Allens brannte noch Licht, und als Kincaid klingelte, öffnete Fiona sofort die Tür. »Bram«, sagte sie, »haben Sie ihn gesehen?«
      »Er ist nicht hier?«
      Fiona schüttelte den Kopf. »Als ich von Jack nach Hause kam, fand ich ihn im Atelier. Er war - so habe ich ihn noch nie erlebt. Mein Bild - er hatte mein Bild, das von der Abtei, mit dem Kind. Er hatte es mit einem Messer zerschnitten. Und dann hat er - er -«
      »Ganz ruhig«, sagte Kincaid mit sanfter Stimme. »Was geschah dann?«
      »Er sagte Dinge, die ich nicht verstand, irgendetwas wie: Man müsse dem Ganzen endlich ein Ende setzen - und er nahm das Bild.«
      »Bram hat das Bild mitgenommen?«
      Fiona nickte. »Dem Ganzen ein Ende setzen - was hat er damit gemeint? Wo ist er hin? Bram -«
      Kincaid nahm die nördliche Route. Tückischer, gewiss, aber schneller - und wenn Gemma es geschafft hatte, würde er es auch schaffen. Der untergehende Mond spendete noch genügend Licht, sodass er den Anstieg ohne Zwischenfall bewältigte, immer getrieben von der Angst vor dem, was er auf dem Gipfel vorfinden würde. Als er oben angekommen war, hielt er einen Augenblick inne, bis sich sein Atem beruhigt hatte. Dann ging er langsam weiter und suchte das silbrig glänzende Gras nach Anzeichen von Bewegung ab.
      Er fand Bram Allen auf der anderen Seite des St.-Michaels-Turms, genau an der Stelle, wo Faith gelegen hatte. Bram saß zusammengesunken an der Mauer und hielt Fionas Gemälde umklammert. Kincaid erkannte das Messer in seiner rechten Hand vor dem Hintergrund der Leinwand.
      »Bram«, rief Kincaid leise und blieb in einigen Schritten Entfernung stehen.
      Bram stand auf und sah ihn ohne Anzeichen von Überraschung an. »Ich werde ihnen Blut geben, wenn es das ist, was sie wollen«, sagte er mit klarer Stimme. »Aber nicht dieses Mädchen und ihr Baby. Nicht noch einmal.«
      »Wer will Blut?« Kincaid stand regungslos da.
      »Die Alten. Garnet wusste davon. Garnet hat schon immer von ihnen gewusst. In dieser Nacht haben wir hier getanzt, auf dem Gras. Es war Samhain, die Zeit, wenn der Schleier am dünnsten ist. Wir riefen sie, und sie kamen. Wir waren wie berauscht davon, unbesiegbar; die Welt gehörte uns. Aber sie wollten mehr - ein Menschenleben - und wir waren nur ihre Instrumente.«
      »Ich sah ihr Gesicht, nur für den Bruchteil einer Sekunde, hinter der Windschutzscheibe. Seitdem habe ich es jeden einzelnen Tag meines Lebens gesehen. Woher hat Fiona es gewusst?«
      »Das Kind auf dem Gemälde.« Kincaid trat unmerklich näher, das Schimmern des Messers immer vor Augen.
      »Warum? Warum musste sie zu Fiona kommen?«
      »Das muss furchtbar für Sie gewesen sein, als Fiona die kleine Sarah zu malen begann.«
      »Fiona verstand nicht, wieso ich den Anblick dieser Bilder nicht ertragen konnte. Dann wollte sie, dass ich sie in der Galerie aufhänge. Ich konnte nicht ablehnen.«
      »Aber warum Garnet töten, Bram?«
      »Sie fingen wieder an, sich zusammenzubrauen, die alten Kräfte. Garnet glaubte, dass sie es verhindern könnte - dass wir es verhindern könnten, wenn ich die Wahrheit sagte. Als sie Fionas Bilder sah, sagte sie, es sei ein Gottesurteil, Fiona sei meine Vergeltung. Fiona...« Die Verzweiflung in seiner Stimme ließ Kincaid das Blut in den Adern stocken. »All die Jahre habe ich geglaubt, ich könnte es wieder gutmachen, indem ich ihr meine Liebe gab, indem ich ein Teil ihrer Güte war. Das Einzige, was ich nicht konnte, war ihr ein Kind schenken ... Ich glaubte, dieser Kummer wäre vielleicht schon Strafe genug.«
      »Hatten Sie sich an jenem Abend mit Garnet auf der Straße verabredet?«
      »Ein Kunde kam in die Galerie. Ich musste sie irgendwie loswerden. Und dann, als ich dort in der Dunkelheit auf sie wartete, dachte ich daran, wie einfach es wäre... Ich wusste nicht, dass es Winnie war, bis es zu spät war.«
      Und er hätte sie sterben lassen, dachte Kincaid, obwohl es so einfachgewesen wäre, Hilfe zu

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