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mehr für den Patienten bestand.
„Wenn ich dich nicht schon getötet habe, als du noch ein Biest warst, werde ich es ganz sicher nicht jetzt tun und den Zorn deiner Freundin auf mich ziehen." Antonia, die Werwölfin, war eine fürchterliche Zicke - wenn sie gut gelaunt war. Ich konnte gut darauf verzichten, sie schlecht gelaunt zu erleben.
„Antonia", seufzte Garrett. „Wie Ihr wisst, muss meine Gefährtin mich verlassen. Oft. Jetzt, da Ihr sie gewandelt habt, sogar noch öfter."
Wir nickten wie aufs Stichwort. Das wussten wir. Ab und zu musste Antonia nach Cape Cod reisen - dem Sitz der Werwolf-zentrale, entschuldigen Sie, wenn ich lachen muss -, um ihre Rolle als Mitglied des Rudels zu spielen. Wir nahmen an, dass sie Garrett nicht mitnahm, weil das Reisen mit einem Vampir ein wenig heikel sein kann.
Noch bis vor zwei Monaten war sie ein Werwolf gewesen, der sich bei Vollmond nicht wandelte. Ich hatte etwas mit ihr gemacht - etwas, von dem wir alle taten, als wäre es nie passiert -und jetzt konnte sie sich wandeln. Als Folge davon hatten die Treffen in Cape Cod zugenommen, aber wir Daheimgebliebenen sprachen nicht darüber.
„Ich begleite sie nicht", fuhr er fort, „weil ich Angst habe."
„Angst wovor?", fragte Jessica.
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„Der Welt", gab er schlicht zur Antwort. „Das letzte Mal, als ich in die Welt ging, wurde ich gefangen genommen und in Ketten gelegt wie ein Sklave."
Vielen Dank, Marjorie, du Kidnapperhexe, mögest du für eine Billion Jahre in der Hölle schmoren.
„Und das Mal davor wurde ich getötet. Das Monster hat mich gefangen. Dort hinaus gehe ich nicht mehr."
Mir fiel auf (anscheinend entdeckte ich heute Nacht so einige Dinge, die direkt vor meiner Nase passiert waren), dass ich mich nicht daran erinnern konnte, wann Garrett das letzte Mal den Fuß aus der Villa gesetzt hatte - abgesehen von dem einen Mal, als er Antonia gefolgt war (und, wie er sich ausdrückte, gefangen genommen und in Ketten gelegt worden war wie ein Sklave).
Wahrscheinlich nährte er sich von Antonia, aber das ging mich nichts an und deswegen fragte ich auch nicht. Solange kein unschuldiger Mensch zu Schaden kam, war es mir egal, woher er seine Drinks bekam.
„Ein Vampir mit Platzangst?", fragte Marc und ich merkte, dass er sich sehr anstrengen musste, um nicht laut herauszulachen.
„Das gibt es öfter, als du glaubst." Tina wanderte auf dem engen Deck hin und her. Sie war so leichtfüßig, dass sie das Boot nicht einmal zum Schaukeln brachte. „Vor allem dann, wenn der besagte Vampir einen besonders schlimmen Tod erlitten hat."
„Äh, entschuldige bitte, aber müsst ihr nicht jemand anderen töten, um wiederkehren zu können? Sind nicht alle Vampire per Definition Mordopfer?
Für mich hört sich das an, als hätten sie alle eine schlimmen Tod gehabt."
„Da hat er recht", sagte Jessica und stieß mit dem linken Zeigefinger in die Luft, um das Gesagte zu unterstreichen.
„Habt ihr also nicht alle schlimme Tode erlitten? Außer Betsy?"
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„Wir sprechen uns, nachdem du von einem Auto überrollt wurdest", grummelte ich.
„Wir sind nicht hier, um solche Dinge mit .. mit Gästen zu besprechen", korrigierte Sinclair sich selbst so geschickt, dass wohl nur Tina und mir auffiel, dass er „Außenseiter" oder „Menschen" hatte sagen wollen. „Und du warst gerade dabei, uns von Antonia zu erzählen."
„Außer meiner Gefährtin habe ich keinen, der mir ebenbürtig ist. Ihr alle, selbst die Menschen, seid intelligenter als ich."
„Selbst die Menschen?", sagte Marc. „Ich bin Arzt."
Beruhigend legte Jessica die Hand auf Marcs Arm. „Garrett, sei nicht so streng mit dir. Schließlich bist du seit. . seit wie vielen Jahren nicht mehr du selbst gewesen? Sechzig? Siebzig? Lies ein paar Bücher über die jüngste Geschichte und in null Komma nichts bist du wieder auf dem Laufenden."
Garrett wartete geduldig, bis Jessica ausgesprochen hatte. „Es geziemt sich nicht für mich, mit einer Königin oder einem König freundschaftlich umzugehen. Wenn Antonia geht, bin ich einsam."
Ich begann zu verstehen, worauf er hinauswollte. Oh, das wäre ein schöner Titel für ein Kinderbuch: Garrett, das Biest, findet Freunde.
„Und ich erkannte, dass ich bin, wie ich jetzt bin, weil die gutherzige Königin und des Teufels Tochter mich ihr Blut haben trinken lassen. Ich dachte, wenn ich vielleicht meinen alten Kameraden mein Blut .. "
Okay. Die ganze Sache ist mir ein bisschen peinlich, also werde ich gleich in
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