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bezweifle ich."
Sie ging zur Tür, öffnete sie und stand Michael Wyndham, ihrem Budelfuhrer, gegenüber. „Cain! Herzlichen Glückwunsch!"
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„Hä? Ich meine, guten Morgen, Michael." „Ich bin sofort gekommen, als ich die gute Nachricht gehört habe." „Hä?"
„Jesses, du bist aber wirklich ein bisschen schwer von Begriff, oder? Ich habe alle notwendigen Unterlagen mitgebracht." Er gab ihr ein dickes Blatt Pergament.
Eine Heiratsurkunde.
Und Michael hatte natürlich die Vollmacht, die Eheschließung zu vollziehen.
„Saul!", schrie sie und hätte fast die Urkunde in ihrer Hand zerknüllt. „Du ...
hinterhältiger ... Scheißkerl!"
„Muffensausen vor der Hochzeit?", fragte Michael freundlich.
„Willst du ihn nicht hereinbitten?", rief Saul aus der Küche.
Sie erwog das Für und Wider, ihrem Rudelführer die Tür vor der Nase zuzuschlagen, trat aber schließlich widerstrebend zur Seite und gab den Weg frei. Dann trottete sie den Flur zur Küche hinunter. „Das beweist gar nichts!
Ich unterschreibe heute nichts!"
„Tja, ich schon." Er war dabei, den Rest seiner flüssigen Eier in die Mülltonne zu kratzen. „Du kannst ja unterschreiben, wenn du so weit bist."
„Das kann aber lange dauern, hast du daran schon gedacht? Wo du doch alles so genau geplant hast, ohne mir etwas davon zu sagen!"
„Ticktack, Cain. Wann wirst du noch mal dreißig?"
„Du weißt ganz genau, wann!", brüllte sie.
„Also", meldete sich Michael nun zu Wort, „wer unterschreibt denn jetzt?
Cain, erinnerst du dich noch an unseren Schwur, als wir Kinder waren, dass wir nicht heiraten würden, bevor wir .. "
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Sie riss ihm das Blatt aus den Fingern. Saul reichte ihr einen Stift. Wütend unterschrieb sie. Und schob die Urkunde ihrem (sie stöhnte auf) Ehemann hinüber. Der sie ebenfalls unterzeichnete.
„Okay", sagte Michael und warf ihnen beiden einen zweifelnden Blick zu, als er das Schriftstück entgegennahm. „Wie ihr wisst, seit ihr jetzt legal verheiratet, aber wir würden gerne eine offizielle Zeremonie im Manor abhalten. Wenn ihr nicht so, äh, angespannt seid. Vielleicht in ein oder zwei Wochen?"
„Ich bin nicht angespannt. Ich bin verdammt noch mal verheiratet."
„Nun, äh, dann scheint es angemessen, äh, das glückliche Paar zu beglückwünschen."
„Du Mistkerl", sagte sie zu Saul.
Ihr Gatte lächelte und reichte ihr ein Glas mit rohen Eiern. „Dafür wirst du bezahlen", warnte sie ihn. „Die nächsten fünfzig Jahre."
„Oh, das will ich doch hoffen", sagte er und gab ihr einen Kuss, köstlich und lang, bis Michael sich räusperte und ging. Aber das bemerkten sie nicht.
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