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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich schnell in die Situation.
    „Setz mich ab!" forderte sie Sergio auf. „Ich bin bei Kräften, und du brauchst freie Schußbahn, um mit diesen beiden Schurken fertig zu werden."
    Sergio ließ sie zu Boden gleiten. Sie stand erstaunlich sicher auf den Füßen. Mit flammendem Blick musterte sie den stämmigen Aphiliker, der sie bis vor wenigen Augenblicken auf der Schulter getragen hatte.
    „Das ist der hinterhältige Schuft!" sagte sie zu Sergio. „Kaum warst du verschwunden, kam er, um mich abzuholen. Er tat ganz freundlich und sagte, er wollte mir einen PIK verpassen. Statt dessen gab er mir eine Injektion, die mich von den Beinen riß..."
    Der Stämmige duckte sich unter ihrem wütenden Blick. Sergio wies auf das Schleusenschott.
    „Wir müssen dort hindurch!" befahl er. „Los, beeilt euch, damit uns der nächste Röhrenzug nicht einholt!"
    Aus sicherer Entfernung richtete er den Blaster auf das Schott, zielte auf die elektronische Verriegelung und drückte ab.
    Fauchend leckte der Energiestrahl an dem glänzenden Metall und schmolz es. Die beiden Aphiliker wurden vorgeschickt, um die beiden Schotthälften auseinander zuschieben. Die Schleuse war beleuchtet. Etwa einhundert Meter weiter im Hintergrund befand sich ein weiteres Schott. Dahinter lag der druckregulierte Streckenabschnitt.
    „Tretet beiseite!" rief Sergio.
    Er selbst näherte sich dem zweiten Schott bis auf etwa fünfzehn Schritte, dann begann er zu feuern. Der Streckenabschnitt stand unter Unterdruck. Er war bereit, einen vom Bahnsteigsektor abfahrenden Rohrbahnzug aufzunehmen. Der normale atmosphärische Druck, der im Innern der Schleuse herrschte, würde den Zug gegen den im Streckenabschnitt herrschenden Unterdruck in den Abschnitt hineinbewegen. Sobald die ganze Länge des Zuges sich im Abschnitt befand, schloß sich das Schleusenschott, und die weitere Beschleunigung des Zuges wurde von den automatischen Druckreglern übernommen, die überall in die Wandung der Röhre eingebaut waren.
    Kaum hatte der leuchtende Strahl des Blasters das Metall des inneren Schotts weichgeschmolzen, da fuhr plötzlich eine heulende Sturmbö über Sergio hinweg und riß ihn fast mit sich zu Boden.
    Er sah, wie der glühende Teil des Schotts nach innen gedrückt wurde. Mit ungeheurer Wucht rauschte die Luft aus dem von normalem Druck erfüllten Bahnsteigsektor in den fast luftleeren Streckenabschnitt. Es knackte in Sergios Ohren, und ein leichtes Schwindelgefühl machte sich bemerkbar.
    „Los, weiter!" schrie er gegen den tosenden Sturm.
    Hinter ihm kamen die beiden Aphiliker, die der Orkan von den Beinen gerissen hatte, wieder auf die Füße. Sylvia war so schlau gewesen, sich eng an die Schleusenwand zu pressen. Ihr hatte der Sturm nichts anhaben können. Sergio wartete, bis Pakko und der Stämmige an ihm vorbei durch das zerfetzte Schott gestiegen waren. Dann folgte er ihnen, und Sylvia blieb dicht an seiner Seite. Von jetzt an brauchten sie nicht mehr zu fürchten, daß ein Rohrbahnzug sie überrollte.
    Das automatische Überwachungssystem hatte den Schleusendefekt registriert und würde augenblicklich den gesamten Verkehr auf dieser Strecke lahm legen. Der Nachteil war, daß auch die Staatspolizei erfahren würde, was sich hier abgespielt hatte.
    Schweigsam tappten sie den Stollen entlang, der nur in geraumen Abständen durch Lichter erhellt war. Der Sturm hatte sich inzwischen gelegt: der Druckausgleich war abgeschlossen.
    Plötzlich blieb Sergio stehen. Im matten Schimmer einer der wenigen Lampen hatte er den flachen Stutzen eines Regulierventils in der Wandung der Röhre erkannt. Aber das war nicht alles: ein paar Schritte weiter, auf der anderen Seite, etwa in halber Mannshöhe, lag der Verschluß eines Überdruckventils, das immer dann selbständig in Tätigkeit trat, wenn der Druck innerhalb der Röhre über einen kritischen Wert hinauswuchs.
    Das Regulierventil führte in einen der riesigen Drucktanks, die die Druckregulierung der Rohrbahn-Streckenabschnitte bewerkstelligten. Der Stollen des Überdruckventils dagegen mußte in nicht allzu großer Entfernung irgendwo an die Oberwelt münden.
    Als Sergio anhielt, waren auch die beiden Aphiliker stehengeblieben. Pakko sah, wie sich der Lauf des Blasters auf den Verschluß des Regulierventils richtete.
    „Nicht!" schrie er. „Du wirst uns alle umbringen!"
    „Legt euch hin!" knurrte Sergio. „Je fester ihr euch an den Boden preßt, desto weniger wird die Luft euch anhaben."
    Pakko wollte weiter

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