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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brachte.
    Assunga betrat den Pavillon des Schreckens noch nicht. Sie blieb auf der Schwelle des schmalen Eingangs stehen und schaute in das von Feuchtigkeit und Modergeruch durchwehte Verlies.
    Und da sah sie das Gesicht!
    Nein, nur einen Schatten, eine magische Projektion, die über der Grube schwebte.
    Lilith!
    Das Gesicht besaß eine kalte Bläue, die auch vor den Augen nicht stoppte.
    In ihnen intensivierte sich das Licht sogar, denn dort sah es aus, als wäre es gefroren.
    Blaues Eis, ohne Gefühl, eine kalte und gleichzeitig tödliche Botschaft vermittelnd.
    Wer als normaler Mensch dieses Gesicht sah, der mußte vor Angst vergehen, nicht die Hexe. Für Assunga bedeutete das Erscheinen der Großen Mutter nicht nur einen Funken Hoffnung, sondern schon eine gewaltige Flamme.
    Obwohl das Gesicht nur als Projektion vor ihr schwebte und mehr einem Hologramm glich, schaffte es die Große Mutter, mit ihrer Dienerin zu reden.
    Zischend sprach sie Assunga an.
    »Du hast es geschafft. Du hast diesen Ort gefunden, und ich freue mich darüber. Ich bin gekommen, um dir zu gratulieren. Du hast mir bewiesen, daß du eine würdige Dienerin bist, aber es kommt noch etwas anderes hinzu. Es ist nicht der einzige Grund, weshalb ich hier bei dir erschienen bin. Ich muß dich warnen.«
    Das letzte Wort löste bei Assunga ein Alarmsignal aus. Sofort fragte sie: »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein, du nicht. Aber es gibt andere, die nicht lockerlassen, wenn du verstehst.«
    »Wie denn?«
    »Die beiden…«
    Assunga ließ Lilith nicht weitersprechen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Die Männer aus London?«
    »Ja, John Sinclair und Suko. Du solltest sie nicht unterschätzen. Sie sind wie Bluthunde. Wenn sie einmal eine Spur gefunden haben, lassen sie nicht locker. Denke immer daran, rechne mit dem Schlimmsten und sei auf der Hut.«
    »Sind sie schon hier?«
    »Nein!«
    Die Hexe atmete auf. »Dann kann ich mich also auf sie vorbereiten, wenn ich das richtig sehe.«
    »Sicher.«
    Assungas Augen fingen an zu glänzen. Sie leuchteten dabei wie poliertes Metall. »Wenn ich erst den Zaubermantel des Blutgrafen an mich genommen habe, bin ich so gut wie unbesiegbar. Das kannst du mir glauben.«
    »Ich hoffe es für dich!«
    »Und ich werde dann zu ihm finden, denn ich weiß genau, daß er noch nach einem Partner sucht. Ich freue mich wahnsinnig auf die Zeit mit Dracula II. Sie wird für mich das Größte überhaupt werden. Ich kenne die genaue Funktion des Mantels nicht. Aber wenn er so reagiert, wie ich es mir erhoffe, dann bin ich, dann bin ich…«
    »Abwarten, Assunga, warte es ab. Und denke auch daran, daß manche Dämonen keine fremden Götter neben sich dulden. Da sind sie oft wie Menschen.«
    »Meinst du Mallmann?«
    »Genau. Er ist sich seiner Macht sehr wohl bewußt. Das weiß selbst der Teufel, und es gefällt ihm nicht…«
    »Aber ich will ihm keine Macht nehmen. Ich will nur an seiner Seite sein.«
    »Versuch es, Assunga, aber vergiß niemals meine Worte, hörst du? Niemals.«
    »Ja, ja, das werde ich machen.« Sie legte den Kopf schief. Die Worte der Großen Mutter hatten sie mehr beunruhigt, als sie zugeben wollte, denn den Teufel wollte sich die Hexe nicht zum Feind machen. Ausgerechnet ihn, den Gehörnten, für den die Hexen immer dagewesen waren, denn sie hatten ihm oft genug gedient. Jedenfalls würde sie sehr behutsam vorgehen und sich nie direkt gegen ihn stellen.
    Dennoch brannte ihr eine Frage auf den Nägeln. »Zu wem hältst du denn, Lilith?«
    »Ich stehe zu Luzifer!«
    »Und der Teufel?«
    »Wir gehen uns aus dem Weg, obwohl wir im Prinzip dieselben Ziele haben.«
    Assunga war erleichtert. »Das ist gut, so etwas zu hören. Es beruhigt mich ungemein.«
    »Dann werde ich dich jetzt allein lassen, Assunga. Lange genug hast du in feuchter Erde liegen und leiden müssen. Diese Zeit ist nun vorbei, du hast Kräfte sammeln können, die sich noch um ein Vielfaches verstärken werden, wenn du den Zaubermantel gefunden hast.«
    »Ich habe ihn ja gefunden!« brachte Assunga hervor. »Aber ich weiß nicht, wie ich ihn einsetzen soll.«
    »Das ist einfach. Lege ihn nur um.«
    »Gut.« Die Hexe nickte. »Kannst du mir auch sagen, was danach geschehen wird?«
    »Ich könnte es, aber ich werde es nicht tun. Es soll eine Überraschung für dich werden.«
    »Eine gute?«
    Das vor ihr schwebende Gesicht veränderte sich nur in Höhe des Mundes, als er sich zu einem Lächeln in die Breite zog. »Ja, eine für dich

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