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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte mehr, sie wollte es ihnen und auch sich beweisen.
    Die Hexe verfolgte mit ihren Blicken die Bewegungen des Tieres.
    Der Wolf trippelte einige Schritte zur Seite, aber sie ließ es nicht zu, daß er ihren Einflußbereich verließ. Sie wollte mit ihm spielen, und sie gab ihm auf telepathischem Weg einen bestimmten Befehl.
    Der Wolf stoppte.
    Der nächste Befehl.
    Er drehte sich.
    Jetzt stand er so, daß er seine Artgenossen anstarren konnte, und er spürte jetzt den anderen Strom, das Böse in seinem Körper.
    Wieder ein Befehl!
    Diesmal klappte es noch besser. Der Wolf, der sich bisher nicht bewegt hatte, duckte sich für einen Moment und sprang plötzlich auf seine beiden Begleiter zu.
    Dabei riß er sein Maul noch weiter auf. Das Geräusch, das aus seiner Kehle drang, hörte sich böse an.
    Im nächsten Augenblick fiel er über das erste Tier her. Er war gnadenlos, und ebenso brutal und rücksichtslos biß er zu.
    Seine Zähne schnappten nach der Kehle des anderen Tieres. Sie verfingen sich darin. Er preßte beide Kiefer zusammen, und plötzlich schimmerte die graue Haut am Hals des gebissenen Tieres in einem dunklen Rot, als das Blut aus der Wunde quoll.
    Der Wolf ließ nicht los. Er biß weiter, drehte sich dabei und drückte das andere Tier zu Boden, das noch mit den Läufen zuckte und die Pfoten in den weichen Boden zu bohren versuchte, es aber nicht mehr schaffte, denn da hatte ihm der Angreifer bereits die Kehle vollends durchgebissen.
    Er war tot.
    Die Hexe gab dem Killertier wieder einen stummen Befehl, und der Wolf gehorchte, als wäre in seinem Körper ein Automatismus in Gang gesetzt worden.
    Er drehte sich um und trottete zur Seite, als wäre nichts weiter geschehen.
    Die Hexe atmete durch, sie lächelte kalt, sie ging auf das Tier zu und streichelte es.
    Der Wolf winselte. Seine Zunge schlug aus dem Maul, er leckte das Blut von der Schnauze weg, dann glitt die Zunge über den Handteller der Hexe, so daß sich das Sprichwort bewahrheitete, daß Tiere einem Menschen aus der Hand fressen können.
    Assunga war zufrieden, sehr zufrieden sogar, und sie sprach mit lobenden Worten zu dem Tier.
    Der dritte Wolf war in der Nähe geblieben. Er hatte sich bei dem plötzlichen Angriff nur etwas zurückgezogen und kam nun näher.
    Mit offener Schnauze und heraushängender Zunge.
    Assunga erwartete ihn hockend. Durch Handbewegungen lockte sie ihn und ließ sich auch von diesem Tier ablecken, wobei sie es gleichzeitig als sehr brav lobte und mit der anderen Hand durch das struppige Fell strich. Sie blieb in dieser Haltung, als sie mit den beiden Tieren redete. »Ich habe euch gefunden«, sagte sie leise. »Das Schicksal hatte mich auf eure Spur gebracht, und ich werde euch nicht verlassen. Ihr bleibt an meiner Seite, und ihr werdet mir immer folgen, wenn ich euch rufe. Seid meine Leibwächter.«
    Beide Tiere winselten, so daß Assunga dies als Zustimmung aufnehmen konnte und zufrieden war.
    Sie stand wieder auf und drehte sich dabei. Ihr düsterer Blick galt dem Pavillon. Sehr gut wußte sie, daß sich dort ihr weiteres Schicksal verbarg, und dies in Form eines Mantels, was eigentlich kaum begreifbar war, aber die Schwarze Magie ging oft genug sehr ungerade und ungewöhnliche Wege, um zum Ziel zu gelangen.
    Grauen, Angst, Blut und Tod – das alles hatten die Mauern des Pavillons erlebt und gesehen. Noch immer schwebte in ihrem Innern der Hauch des Todes, der Atem einer blutigen Vergangenheit, die Assunga für sich und ihre Pläne ausnutzen würde.
    Als die Wölfe ihr in den Pavillon hinein folgen wollten, hatte sie etwas dagegen und befahl ihnen, draußen zu bleiben und dort auf sie zu warten.
    Sie gehorchten sofort und trotteten zurück.
    Assunga war zufrieden. Überhaupt konnte sie sich freuen, denn alles lief nach Plan. Abgesehen von den beiden Toten, die nicht hätten sein müssen.
    Nicht daß sie die Menschen bedauert hätte, nein, das kam bei ihr nicht in Frage, die ärgerte sich nur, eine Spur gelegt zu haben, und wenn jemand schlau war, konnte er diese Spur aufnehmen, obwohl sie glaubte, daß es zwischen London und Rumänien kaum eine Verbindung gab.
    Aber sie durfte die beiden Männer, die Gegner der Schattenkirche, nicht unterschätzen.
    Sie hatte sie nie zu Gesicht bekommen, aber sie wußte von ihnen, weil Lilith sie gewarnt hatte.
    Kaum war ihr dieser Name in den Sinn gekommen, als sie die Nähe der Großen Mutter spürte.
    Es war wie ein Windhauch, den nur sie spürte, der ihr aber die Botschaft

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