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0700 - Assungas Zaubermantel

0700 - Assungas Zaubermantel

Titel: 0700 - Assungas Zaubermantel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Marek legte Druck hinter seine Stimme. »Mach keinen Fehler, Erich. Raus mit der Sprache! Es ist wirklich besser für dich, glaub mir.«
    Der Mann stöhnte auf.
    »Spring über deinen eigenen Schatten. Möglicherweise bist du anschließend der Held.«
    »Ich gelange in Teufels Küche!«
    »Kommst du nicht, wenn du vernünftig bist, Erich. Außerdem weißt du, daß es nur unter uns bleibt. Ich bin verschwiegen, aber ich werde Mittel und Wege finden, um…«
    »Schon gut, Frantisek, schon gut.«
    »Dann willst du reden?«
    Die Antwort glich einem positiven Stöhnen, und Marek spitzte in den folgenden Minuten die Ohren, als sein Bekannter von einem schier unglaublichen Vorfall berichtete, der im Zug von Kronstadt nach Plakac passiert war.
    Als der Zug in den Ort einlief, hatte man zwei tote Soldaten in einem Abteil gefunden. Sie waren auf eine ungewöhnliche und schreckliche Art und Weise gestorben, denn man hatte ihnen, aus welchen Gründen auch immer, das Gesicht verbrannt.
    Marek wunderte sich. Er brauchte eine Weile, um diese Nachricht zu fassen.
    »Bist du noch dran, Frantisek?«
    »Klar, Erich. Wirklich nur die Gesichter? Nicht die Körper, nicht die Hände und…?«
    »Nur die Gesichter, Freund.«
    »Wie sahen sie denn aus?«
    Erich lachte bitterböse. »Schlimm sahen sie aus, wirklich schlimm. Man konnte Angst kriegen.«
    »Das glaube ich.«
    »Aber wir haben nichts gefunden, Frantisek. Wir haben gesucht und überlegt, wir haben nachgeforscht, wir haben uns leider im Kreis gedreht.«
    »Gibt es Verdachtsmomente?«
    »Nein, überhaupt keine.« Die Antwort erreichte ihn spontan. »Die Polizei steht vor einem Rätsel.«
    »Und was ist mit Zeugen?«
    Erich Latic räusperte sich. »Ich wußte, daß du mich darauf ansprechen würdest, Frantisek, und ich muß dir sagen, daß wir eine Zeugenaussage haben.«
    »Was besagt sie?«
    »Eine Frau hatte sich gemeldet, eine Arbeiterin, die auf dem Feld war. Sie glaubt gesehen zu haben, daß kurz vor dem Einlaufen in Plakac eine Person aus dem Zug gesprungen ist.«
    »Mann oder Frau?«
    »Das konnte sie nicht sagen.«
    Marek überlegte. So unrecht schien die Zeugin nicht gehabt zu haben. Er ging davon aus, daß diese Hexe die beiden Polizisten getötet hatte. Dann hatte sie den Zug verlassen, um nicht aufzufallen. Was bedeutete für eine Person wie Assunga schon ein Sprung aus dem Zug? Das war ein Nichts im Vergleich zu den Kräften, mit denen sie ausgerüstet worden war.
    »Warum schweigst du, Frantisek?«
    »Weil ich glaube, daß es genau die Person ist, nach der ich suche. Ich bin sogar davon überzeugt.«
    Erich Latic räusperte sich. »Wir beide kennen uns, Frantisek. Wir wissen, was wir voneinander zu halten haben. Ich weiß, daß du dir als Vampirjäger einen Namen gemacht und Erfolge errungen hast, obwohl ich noch keinen Vampir gesehen habe. Ich glaube dir jedoch. Deshalb frage ich dich, ob diese Person ein Vampir ist?«
    »Nein!«
    »Wie beruhigend.«
    Marek grinste, als er meinte: »Ich will dir ja die Hoffnung nicht nehmen, Erich, aber als beruhigend würde ich das nicht ansehen. Ganz ehrlich, mein Freund.«
    »Warum nicht?«
    »Wir müssen damit rechnen, daß eine gefährliche Hexe dieses Land betreten hat.«
    Latic lachte so laut, daß sich Marek erschreckte. »Nicht das auch noch, verdammt! Eine Hexe!?« Er lachte wieder. »Jetzt fehlt nur noch, daß du mir mit Trollen, Elfen, Gnomen oder vielleicht sogar mit dem Freund der Hexen, dem Teufel, kommst. Ehrlich, Frantisek, ich will dir ja nichts, aber das halte ich für übertrieben.«
    »Ich aber nicht.«
    »Also eine Hexe…«
    Marek ließ den Mann nicht ausreden. Er zischte seine Worte in den Hörer. »Erich, ich weiß, daß es Hexen gibt. Es gibt auch Vampire, es gibt auch den Teufel, und ich gehe davon aus, daß hier etwas Gräßliches vorbereitet wird. Ich will keinen Teufel an die Wand malen, aber wir sollten verdammt gut aufpassen.«
    Erich Latic brummte etwas in den Hörer. Marek konnte ihn ja verstehen. Was er dem Mann erzählte, war für ihn völlig neu, aber der Pfähler war froh, so rasch eine Spur gefunden zu haben.
    »Darf ich dir einen Vorschlag machen, Erich?«
    »Fast bitte ich darum.«
    »Ich werde nach Plakac kommen und mich dort ein wenig umschauen. Das zum einen.« Er sprach schnell weiter. »Zum zweiten möchte ich von dir wissen, ob es in der Umgebung von Plakac einen Ort gibt, der für Wesen wie diese Hexe besonders anziehend sein könnte. Denn die Person ist nicht grundlos hier erschienen,

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