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0701 - Duell der Amulette

0701 - Duell der Amulette

Titel: 0701 - Duell der Amulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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ihn helfen, wenn du mir hilfst.«
    »Lass mich raten. Um mir zu helfen, brauchst du das Amulett.«
    »Anders geht es leider nicht.«
    Zamorra spürte Ombres Misstrauen fast körperlich. Aber er sah auch seine Zweifel. Der Zamorra, den er kannte, hätte keine Zeit mit einem solchen Spiel vergeudet, sondern ihn direkt getötet.
    »Wieso sollte ich dir glauben?«
    Das war die Frage, auf die der Parapsychologe gewartet hatte. Mit der linken Hand packte er die Pistole am Lauf und hielt sie Ombre entgegen.
    »Deshalb.«
    Der Schwarze griff blitzschnell nach der Waffe, lud sie durch und schien überrascht, dass sich Patronen im Magazin befanden.
    »Okay«, sagte er gedehnt. »Entweder hast du den Verstand verloren, oder du bist wirklich nicht er. Aber das Amulett bekommst du trotzdem nicht. Wenn du gegen deinen Doppelgänger… was auch immer… antreten willst, dann nur zusammen mit mir. Wenn dir das nicht passt, trennen sich hier unsere Wege.«
    Wieso, dachte Zamorra, machst du mir . egal in welcher Welt, nur Ärger?
    Selbst nach dieser kurzen Unterhaltung wusste er, dass der Doppelgänger mit dem Ombre in seiner Welt zumindest den Charakterzug Sturheit teilte. Allerdings schien er die Verantwortung, die das Amulett mit sich brachte, deutlicher anzuerkennen. Sonst hätte er wohl kaum sein Leben dafür riskiert.
    »Also gut«, stimmte er zu. »Aber die Voraussetzung ist, dass du tust, was ich sage. Mein Doppelgänger ist viel zu gefährlich, um…«
    »Das klang jetzt fast wie ein Kompliment.«
    Zamorra und Ombre fuhren herum. Vor ihnen stand der Doppelgänger, grinsend und mit einem triumphierenden Gesichtsaudruck.
    Ombre riss die Waffe hoch, aber der Dämonenjäger schlug seinen Arm im gleichen Moment nach unten, denn auch Nicole war zwischen den Fässern aufgetaucht.
    Seine Nicole.
    Und der Lauf einer Pistole drückte gegen ihre Schläfe.
    ***
    Seit sie zu sich gekommen war und das selbstgefällige Lächeln von Zamorras Doppelgänger über sich gesehen hatte, zerrte Nicole an ihren Fesseln. Sie fragte sich, wo die beiden die Stricke gefunden hatten, traute es ihnen sogar zu, dass sie das Haus prinzipiell nicht ohne verließen - nur für den Fall, dass sie einem Gegner begegneten. In dieser Welt schien alles möglich zu sein.
    Ihre Doppelgängerin hatte die Aufgabe übernommen, Nicole mit einigen Stößen vorwärts zu treiben. Beide schienen genau zu wissen, wo sie hingingen, folgten Ombre mit einer Sicherheit, als trüge er einen Peilsender.
    Mittlerweile wünschte sich Nicole, der negative Zamorra würde endlich aufhören zu reden. Obwohl sie erst seit Minuten wieder bei Bewusstsein war, hatte sie den Eindruck, ihm seit Stunden zuzuhören. Er hatte ihr sogar die Begegnung mit einer Gang bis ins Detail geschildert, und Nicole spürte eine gewisse Schadenfreude, als ihr klar wurde, dass ihre Doppelgängerin sich so etwas jeden Tag anhören musste.
    Die beiden hatten einander verdient.
    Plötzlich stoppte Zamorra und legte den Zeigefinger auf die Lippen, obwohl außer ihm ohnehin niemand geredet hatte.
    »Da vorne sind sie«, flüsterte er und sah Nicole an. »Ein einziges Wort, ein Schrei, und du bist tot.«
    Ihre Doppelgängerin drückte ihr zur Warnung den Lauf ihrer Pistole gegen die Schläfe.
    »Das klingt ja fast wie ein Kompliment«, hörte sie den falschen Zamorra sagen. Er machte eine kurze Handbewegung, worauf Nicole von ihrer Doppelgängerin neben ihn gezerrt wurde.
    Sie sah Zamorra, der neben Ombre stand und dessen Waffenarm nach unten schlug. Sie kannte ihn gut genug, um seine hilflose Wut zu erkennen, obwohl sein Gesicht beinahe regungslos blieb.
    »Ratet mal, was jetzt passieren wird«, sagte der Doppelgänger. Nicole hätte ihm am liebsten das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen.
    »Zuerst«, fuhr er fort, »lässt Ombre seine Waffe fallen, sonst ist sie tot.«
    Er zeigte auf Nicole und zog seinen Finger in einer eindeutigen Geste über die Kehle.
    »Dann nimmt Zamorra Ombre das Amulett ab und gibt es mir. Sonst ist sie tot. Und zu guter Letzt lasse ich alle laufen außer meinem Doppelgänger. Den muss ich leider töten, denn diese Welt ist einfach nicht groß genug für uns beide. Hat jemand Fragen?«
    Zamorra senkte den Kopf.
    »Lass die Waffe fallen«, sagte er zu Ombre. Der zögerte.
    »Tu's nicht«, warnte Nicole. »Er wird uns ohnehin umbri…«
    Der Pistolenlauf schlug gegen ihre Schläfe. Ihre Welt verschwamm.
    Als sie wieder klar sehen konnte, lag Ombres Pistole auf dem Boden -ebenso wie er selbst.

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