Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0702 - Die Nacht der bösen Frauen

0702 - Die Nacht der bösen Frauen

Titel: 0702 - Die Nacht der bösen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich den Trumpf versteckt.
    Assunga rührte sich nicht. Sie stand auf dem Dach des Bahnhofs wie eine große Regisseurin, die darauf wartete, daß die Szene zu ihren Gunsten ausging.
    Die Distanz verringerte sich.
    Ich konnte mich schon auf die Gesichter der vier Frauen konzentrieren und erkennen, daß ihre Augen einen bösen Blick angenommen hatten. Dieser Blick war schwer zu beschreiben. Um ihn zu identifizieren, brauchte man einfach Erfahrung.
    Ich besaß sie…
    Die Augen der Hexe konnten das Höllenfeuer schicken. Ich fragte mich, ob es auch ihre vier Helferinnen schafften. Waren sie von Assunga dermaßen stark beeinflußt worden, daß sie…
    Meine Gedanken stockten, denn vor mir veränderte sich das Bild schlagartig.
    Zwei Frauen stiegen hoch.
    Es war, als würden böse Engel dem Himmel entgegenfahren. Allein die Kraft der Hexengedanken bewegte sie, und wieder einmal bewies Assunga, wozu sie fähig war.
    Auf den Gesichtern der in die Höhe schwebenden Personen erschien ein kaltes Lächeln. Sie genossen ihre Macht, während die anderen beiden ruhig standen.
    Alle vier Frauen waren mit leichten Gewändern bekleidet, deren Stoff im wechselnden Farbenspiel zwischen Feuerlicht und Schatten aussah, als würde er Wellen werfen.
    Als sie eine bestimmte Höhe erreicht hatten, kamen sie zur Ruhe. Beide breiteten die Arme aus.
    Schultern und Handgelenke bildeten jetzt eine Gerade.
    Was hatten sie vor?
    Waffen sah ich noch immer nicht, aber ich hörte Assungas Stimme, die mir voller Haß entgegenschrie.
    »Bevor ich ihn besuche, werde ich dich vernichten, Mann mit dem Kreuz! Ich schwöre es dir. Du bist allein, aber wir stehen dir zu fünft gegenüber. Fünf gegen einen, das ist zu viel für dich!«
    »Irrtum, Assunga!«
    Die Stimme klang wie ein Peitschenschlag über den Platz. »Du irrst dich gewaltig. Nicht fünf gegen einen, sondern drei gegen fünf. Da sieht das schon anders aus!«
    Ich schaute nach rechts. Dort erschien Suko.
    Er nickte mir kurz zu.
    Dann blickte ich nach links.
    Dort kam Frantisek Marek!
    In seiner rechten Hand hielt er die alte Pistole. Suko und ich wußten, daß sie mit geweihten Silberkugeln geladen war.
    Und auch ich zog meine Beretta!
    ***
    Ich schoß nicht, auch Suko und Marek hielten sich noch zurück, aber ich hörte den Wutschrei der Hexe, die noch immer auf dem Dach stand und sich in den Mantel hüllte.
    »Keine Panik, John«, sagte der Inspektor. »Wir erledigen das. Kümmere du dich um Assunga!«
    »Sei vorsichtig. Die vier Frauen können unschuldig…«
    Suko lachte nur. »Unschuldig. Die sind ebensowenig unschuldig wie eine Hure vom Strich. Die haben Morde auf dem Gewissen, sie sind beseelt von Assungas Kraft, sie spielt mit ihnen, sie macht mit ihnen, was sie will. Sie ist ihre Herrin, und sie zeigt es ihnen sehr deutlich. Überlasse sie uns, John!«
    »Okay.«
    Assunga hatte unser Gespräch gehört. »Ja«, rief sie mir entgegen. »Komm nur her, Mann mit dem Kreuz! Komm nur her zu mir. Wir beide, wir ganz allein.«
    Ich startete und ging schon nach wenigen Schritten sehr schnell, weil ich es so rasch wie möglich hinter mich bringen wollte. Dabei hoffte ich, daß Suko und Marek die vier Frauen gut genug unter Kontrolle behielten, damit ich mich um die Hexe kümmern konnte.
    Sie ließen mich passieren.
    Von der rechten Seite her kam Suko heran. Er hielt die Beretta in der rechten Hand. Die Dämonenpeitsche steckte ausgefahren in seinem Gürtel. Marek kam von links. Er machte den Eindruck, als würde Charles Bronson zum letztenmal rotsehen.
    Irgendwie fühlte ich mich sogar sicher, daß wir es schaffen würden. Die konnten nicht gewinnen.
    Schreie gellten auf.
    Ich blieb stehen, drehte mich um und sah einige Polizisten, die von unsichtbaren und ungemein starken Kräften aus ihrer Deckung und durch den Staub geschleift wurden.
    Sie konnten nichts dagegen tun. Assunga war einfach zu stark. Sie spielte mit den Männern, sie riß sie hoch, schleuderte sie in der Luft herum, so daß sie sich wie Kreisel bewegten, aber darauf kam es ihr primär nicht an.
    Wichtig war, daß diese Soldaten ihre Waffen verloren. Und das trat leider ein. Es gelang ihnen nicht, die Gewehre festzuhalten. Ich sah sie durch die Luft taumeln, erkannte, wie sie sich überschlugen, wie zwei Pistolen folgten und bekam auch mit, wie die letzten beiden Frauen in die Höhe schwebten.
    Assunga setzte ihre starken Parakräfte ein, um die Situation für sich zu entscheiden.
    Die Waffen bewegten sich in einer gefährlichen

Weitere Kostenlose Bücher