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0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha

Titel: 0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die gesamte terranische Menschheit zu Schaden.
    Welche ungeheuerlichen, ja geradezu blasphemischen Gedanken!
    Dachte er, ein TARA-III-UH-Roboter mit der Eigennummer 787, in solchen Bahnen? Welche unheimliche Macht verleitete ihn dazu? Das waren die Gedanken eines Kranken, eines emotionsgestörten Non-Aphilikers. Wie kam es, daß ausgerechnet er, ein Kampfroboter, das gefühlsmäßige Denken dem logischen, zweckbestimmenden voranstellte?
    Die Positronik deckte über die Balpirol-Halbleiter pausenlos das biologische Zellplasma mit zerstörerischen Impulsen ein, versuchte, es mit jenen destruktiven Gedanken wider die Aphilie zu infizieren. Doch das aphilische Zellplasma widersetzte sich allen Beeinflussungsversuchen. Es parierte die Angriffe, versuchte die Balpirol-Halbleiter zu blockieren und die Herrschaft über den Roboterkörper zu bekommen.
    Das gelang für einige Augenblicke, die das aphilische Zellplasma nutzen wollte, um die Besatzung von Imperium-Alpha auf sich aufmerksam zu machen. Wenn es gelang, den Roboterkörper kurzzuschließen, so daß er zur Bewegungslosigkeit erstarrte, dann würden die Spezialisten den TARA-III-UH einer eingehenden Untersuchung unterziehen. Und dann würden sie den Fehler in seiner Positronik finden, was in weiterer Folge dazu führen mußte, daß sie hinter die nonaphilische Einstellung der Positronik kamen.
    Das Zellplasma dirigierte einen der beiden Tentakelarme mit den Greiferwerkzeugen in die Höhe der Körperklappe, hinter der die Programmierungsplatten lagen. Die Greifwerkzeuge waren gerade dabei, die Klappe zu öffnen - da bekam die Positronik wieder die Herrschaft über den Roboterkörper zurück.
    Und wieder triumphierte die Grundprogrammierung über das aphilische Plasma.
    Erstes Robot-Gesetz: Kein Robot darf durch Untätigkeit zulassen, daß Menschen zu Schaden kommen... Und die Aphilie schadet der Menschheit! Wenn nötig, müssen die Roboter die Menschen auch gegen deren Willen vor der Aphilie schützen.
    Wahnsinn! Emotionskoller!
    So durfte ein Kampfroboter nicht denken, der speziell darauf programmiert war, Non-Aphiliker zu entlarven. Der TARA-III-UH kannte alle Symptome jener Entarteten, die in ihrer Evolution stehengeblieben waren und sich immer noch von Gefühlen leiten ließen.
    Der Symptome gab es viele. Etwa die Nächstenliebe, die Hilfsbereitschaft, eine geradezu selbstzerstörerische Inkonsequenz in sämtlichen Lebensbereichen, Übersensibilität.
    Der TARA-III-UH kannte diese Symptome alle, und kein emotionsbeladener Non-Aphiliker kann ihn lange täuschen.
    Vielleicht hatte ihn gerade die Speicherung all dieser abstrakten Gefühlsäußerungen in den Wahnsinn getrieben? Aber daß dann ausgerechnet die Positronik davon angegriffen worden war!
    Früher war der Zellplasmateil für solche Einflüsse anfälliger gewesen. Doch die Aphilie hatte die Vorzeichen umgekehrt.
    Die in der Positronik verankerten Grundgesetze waren durchgebrochen und beherrschten nun das Denken des Kampfroboters. Das bislang dominierende aphilische Zellplasma wurde verdrängt. Die Positronik setzte sich immer mehr durch, übernahm eine Funktion des Robotkörpers nach der anderen, obwohl das Zellplasma versuchte, sie zu blockieren.
    Die Positronik erkannte aber, daß sie erst einen Teilsieg errungen hatte. Das Zellplasma mußte aus dem Robotkörper eliminiert werden. Bevor die Großoffensive gegen den biologischen Sektor noch eingeleitet werden konnte, kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall.
     
    *
     
    Leutnant Terence Fraint kreuzte wie zufällig in einem der Korridore von Imperium-Alpha den Weg des an deren.
    Statt einer Begrüßung sagte er ohne Umschweife: „Du hast es also geschafft, Andor. Du bekommst an meiner Stelle das Kommando in Borneo. Das war eine glatte Fehlentscheidung."
    Der andere hieß Andor Casaya und stand ebenfalls im Range eines Leutnants. Er verhielt bei der Begegnung nicht den Schritt, und Leutnant Terence Fraint schloß sich ihm an. Nebeneinander gingen sie den Korridor hinunter.
    „Du bist ein schlechter Verlierer, Terence", sagte Andor Casaya mit maskenhaftem Grinsen. „Wir haben beide die gleiche Schulung bekommen, aber ich habe bei den Prüfungen besser abgeschnitten. Es liegt nicht jedem, die Rolle eines komplexbeladenen Gefühlsmenschen zu spielen. Ich kann es eben besser als du, und das war ausschlaggebend dafür, daß ich den Job auf Borneo bekam."
    „Es war eine Fehlentscheidung des Oberkommandos", sagte Terence Fraint wieder.
    „Du bist neidisch",

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