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0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha

Titel: 0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzigen Ort zusammentreffen sollen?"
    „Ja."
    „Gibt es ein Versteck, in dem alle Mitglieder der OGN Unterschlupf finden können?"
    „Ja."
    „Wo liegt das Versteck?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Was weißt du überhaupt darüber?"
    „Der Fluchtpunkt heißt Porta Pato. Es ist eine Zufluchtsstätte, wo wir vor den Aphilikern sicher sein werden. In dieser Festung werden wir endlich Ruhe vor unseren Jägern haben."
    „Liegt Porta Pato auf Borneo?"
    „Nein."
    „Wo?"
    „Ich weiß es nicht."
    Der Alte sagte die Wahrheit, dessen war Andor Casaya sicher.
    Hätte er einen Abwehrblock besessen, würde er auf seine Fragen anders reagieren - mit Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, und wahrscheinlich würde ihn das Verhör sogar umbringen. Doch der Alte war kein Geheimnisträger, deshalb besaß er auch keine Mentalsperre.
    Casaya blickte auf seine Uhr. Das Wahrheitsserum wirkte nur noch höchstens zehn Minuten. Er überlegte sich seine nächste Frage gut, bevor er sie stellte.
    „Wenn der Stützpunkt nicht auf Borneo liegt, wieso flüchtet ihr dann ins Landesinnere."
    „Weil dort der einzige Zugang zu Porta Pato liegt."
    „Handelt es sich um einen Transmitter?"
    „Ja - um einen Transmitter."
    „Und du weißt nicht, wo der Transmitter steht?"
    „Nein."
    Casaya beendete das Verhör. Er war sicher, daß er von dem Alten keine Informationen mehr bekommen würde.
    Deshalb holte er das Mikroaufnahmegerät hervor, daß er unter seinem zerschlissenen Gewand trug. Es war gleichzeitig ein Funkgerät mit einem Chiffrierer und Dekodierer.
    Er schickte das geraffte und chiffrierte Gespräch in einem Funkspruch an die Zentrale ab. Zwei Minuten später bekam er die Antwort. Sie war kurz und bündig: weitermachen.
    Casaya hatte nichts anderes erwartet. Sein Auftrag wäre nur erledigt gewesen, wenn er Roi Dantons Versteck ausfindig gemacht hätte.
    Casaya mußte seine Rolle als Null-A weiterspielen.
    Er injizierte dem Alten ein anderes Serum, das die Geschehnisse der letzten halben Stunde aus seinem Gedächtnis löschte, Danach setzte er ihn wieder hinter das Steuer. Der Geländewagen glitt auf seinen Gaspolstern langsam dahin, Casaya bediente die Lenkung, bis sich der Blick des Alten klärte.
    Djak zwinkerte. Er blickte durch das Seitenfenster hinaus und wandte sich seinem Nebenmann zu.
    „Ich fühle mit dir, Andor", sagte er mit weicher Stimme, „Der Verlust deiner Familie hat eine tiefe Wunde in dir hinterlassen.
    Aber das Leben muß weitergehen. Richte dich daran auf, daß unsere Opfer nicht umsonst sein werden. Eines Tages werden wir über die Aphilie siegen. Vielleicht wird dieser unmenschliche Zustand schon bald der Vergangenheit angehören."
    Was für einen Unsinn der Alte redete. Es wäre nur logisch gewesen, diesen widerwärtigen Narren sofort zu töten, aber es wäre nicht sinnvoll gewesen.
    So begnügte sich Casaya damit, den vom Schicksal geschlagenen Mann zu spielen. Das wäre ihm viel leichter gefallen, wenn es ihm möglich gewesen wäre, sich in diese Rolle hineinzudenken, Aber das gelang ihm einfach nicht. Frauen sicherten den Nachwuchs und die Kinder den Fortbestand der Menschheit. Kein Zweifel, daß sie wichtig für die Zivilisation waren. Aber man trieb doch keinen Personenkult mit ihnen.
    Nein, es war ganz einfach nicht einzusehen, daß der Tod einer Person mehr sein sollte als ein Bruchteil der allgemeinen Sterbequote.
    Casaya versuchte, das Problem von einer anderen Seite anzugehen. Er selbst hing am Leben. Dafür war der Selbsterhaltungstrieb verantwortlich. Das war genauso wie der Sexualtrieb. Dagegen kam man nicht an. Es war ein innerer Zwang, diesen Trieben zu folgen. Aber Casaya hatte noch nie von einem „Nächstenerhaltungstrieb" gehört.
    Er suchte nicht weiter nach logischen Erklärungen für die Verhaltensweise der aphilischen Nullen.
    Es gab nur einen Ausweg: Dieses Pestgeschwür aus der Menschheit herauszuschneiden, damit wieder Ordnung in der Welt herrschte.
     
    3.
     
    Die Überlebensgruppe aus etwa vierhundert Personen hatte die Basis „Cartey's Kopf" bereits vor etlichen Tagen verlassen, Die Männer und Frauen aus Roi Dantons engstem Kreis hatten sich dezentralisiert und an einem anderen Treffpunkt gesammelt.
    Dieser Treffpunkt hatte die Tarnbezeichnung „Eldrin's Faust."
    Es handelte sich um einen großflächigen Hügel, der mit urweltlichen Baumriesen bewachsen war, von denen einer so verwachsen war, daß seine ineinander verschlungenen Äste wie eine menschliche Faust aussahen.

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