0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha
weißt, wer ich bin, machst du einen ganz verstörten Eindruck."
Er versuchte ein Lächeln.
„Ich habe schon viel von dir gehört, und das hat mich beeindruckt..."
Hatte sie gegen ihn Verdacht geschöpft?
Sie erreichten den Transmitter. Die Männer machten für den Verwundeten Platz. Sylvia Demmister machte Anstalten, sich zurückzuziehen. Casaya hatte plötzlich keine Lust, ihr zu folgen.
Mußte es nicht die vordringlichste Aufgabe sein, herauszufinden, wo der Geheimstützpunkt der OGN lag? Nun, da bereits über tausend Entartete abgestrahlt worden waren?
Hier in Zentralborneo stand er. Casaya, auf verlorenem Posten.
Bis die Roboterschlacht beendet war, würden alle Null-Aphiliker längst geflüchtet sein. Wenn es ihm aber gelang, sich mit ihnen nach Porta Pato abstrahlen zu lassen, dann konnten die Regierungstruppen über ihn den Stützpunkt ausfindig zu machen. Er trug noch immer den Sender in sich, der ständig angepeilt wurde.
Eine Gruppe verschwand durch das Transmitterfeld. Als nächste war die Gruppe mit dem Verwundeten dran, den Casaya transportiert hatte. Niemand schien etwas dabei zu finden, daß er inmitten von Frauen und Kindern die Stufen emporstieg ...
Er fühlte plötzlich wieder den festen Griff am Arm.
„Aber, aber", sagte Sylvia Demmister mit leichtem Spott. „Ist unser Held gar müde?' Er wandte sich ihr zu und sah das Funkeln in ihren Augen. War das eine Herausforderung? Wenn er nur die Gefühlsäußerungen dieser Entarteten besser deuten könnte. Er sollte dieses Mädchen töten. Sofort - und sich dann vom Transmitter zu dem Geheimstützpunkt abstrahlen lassen. Das wäre das Vernünftigste gewesen. Aber er verpaßte den richtigen Zeitpunkt.
Während er an Sylvia Demmisters Seite zurückging, sah er, wie etwas durch das Dickicht über der Schlucht brach und dann, langsamer werdend, herabschwebte und schließlich sanft landete. Casaya hatte nur erkennen können, daß es sich um einen Roboter handelte, der eine scheinbar leblose Gestalt in den Armen hielt. Danach wurde ihm von der Menge die Sicht verstellt.
Aber dennoch wurde er nicht lange darüber in Ungewißheit gelassen, was dieser Vorfall zu bedeuten hatte. Die Nachricht breitete sich schnell aus, und bald wußte es jeder in der Schlucht.
„Einer der Roboter aus dem Schwarm, der uns zu Hilfe gekommen ist, hat Ainra aus den Händen der Aphiliker gerettet."
Das traf Casaya wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wenn es ihm nicht gelang, die Indoterranerin zum Schweigen zu bringen, dann würde bald jeder in der Schlucht wissen, wer er war.
13.
Ainra hatte gerade noch die Kraft zu erzählen, wie sie gerettet worden war, dann verlor sie das Bewußtsein.
Sie hatte versucht, die feindlichen Linien zu durchbrechen und ins Tal zu gelangen. Doch man hatte sie gefangengenommen.
Die Mühe, sie zu verhören, machten sich die Soldaten erst gar nicht. Sie wurde zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Exekutionskommando trat zusammen, während im Luftraum die Roboterschlacht tobte. Noch bevor die Soldaten Ainra hinrichten konnten, landete eine Gruppe von bunt zusammengewürfelten Robotern. Einem Roboter gelang es, Ainra zu retten, während die anderen im Feuer der Aphiliker vergingen.
„Bringt sie in ein Lazarett", verlangte Roi Danton. „Man soll sie untersuchen und verarzten."
Ainra wurde fortgebracht. Casaya folgte der Gruppe, der auch Ainra angehörte, unauffällig.
Roi Danton blieb mit Makalau und einigen anderen bei dem Roboter zurück, der Ainra hergebracht hatte. Danton hatte sofort mit Kennerblick festgestellt, daß es sich dabei um ein Modell ohne Plasmazusatz handelte.
„Wie kam es zu deinem Einsatz?" wollte Danton wissen.
„Soweit ich informiert bin, wurden doch schon bei Ausbruch der Aphilie alle Roboter ohne Biozusätze eingelagert."
Aus der Antwort des Roboters erfuhr Roi Danton die Zusammenhänge: Wie es einigen Robotern von Imperium-Alpha gelungen war, sich ihrer Zellplasmen zu entledigen, wie sie gegen die aphilischen Beherrscher rebellierten und wie sie von dem Vernichtungsschlag gegen die OGN auf Borneo erfahren hatten. Daraufhin hatten die Robotrebellen von Imperium-Alpha einige tausend der in der Arktis eingelagerten null-aphilischen Roboter geweckt und nach Borneo beordert.
„Solange es solche Roboter gibt, ist die Menschheit nicht verloren", meinte Danton zufrieden.
„Wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, möchte ich wieder in den Kampf gehen, Herr", sagte der Roboter mit seiner
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