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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bis sie fragte:
    »Wie geht es denn weiter?«
    »Das wollte ich dir erklären. Du musst immer daran denken, dass du etwas Besonderes bist, denn ich habe dich auserwählt. Ich hätte auch andere nehmen können, aber ich habe mich für dich entschieden, was eine große Ehre sein soll, denn die Hölle ist nicht immer so großzügig, das kannst du mir glauben.«
    »Was ist denn…?«
    »Ruhig, kleine Beth, ganz ruhig. Ich werde dich jetzt an die Hand nehmen, und anschließend werden wir einen Weg gehen, der dir bestimmt bekannt vorkommt. Du würdest ihn auch mit verbundenen Augen finden, aber ich werde dich führen.«
    »Wohin?« stieß sie hervor.
    »Zur Kirche!«
    Es war eine Antwort gewesen, die sie kaum glauben konnte. Sie hatte das Gefühl, auf den Arm genommen zu werden, denn was dieser schreckliche Teufelsdiener gesagt hatte, grenzte bereits an Blasphemie, an Gotteslästerung. Das konnte sie einfach nicht akzeptieren, das war zu hoch für sie.
    Der Teufel und die Kirche, das passte einfach nicht zusammen.
    »Habe ich dich geschockt?« Seine Stimme klang, als hätte er einen bösen Satz gesungen.
    »Ja, ich…«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Du glaubst, das passt nicht zusammen, wie? Du glaubst, dass der Teufel und seine Helfer in der Kirche nichts zu suchen haben. Ist es nicht so?«
    »Ja.«
    »Das mag schon stimmen. Aber das ist früher gewesen. Vieles hat sich verändert. Der Teufel und ich haben uns vorgenommen, anders zu handeln. Wir sind nicht mehr die, die sich vor den Gotteshäusern fürchten. Wir werden zwar nicht hineingehen, aber wir haben andere Pläne mit ihnen vor. Wir werden sie zerstören…«
    Er schwieg, weil er seine letzten Versprechungen erst noch wirken lassen wollte.
    Beth holte Luft. Sie konnte es nicht fassen und fragte noch einmal nach. »Zerstören…?«
    »So ist es, meine Liebe. Wir werden die verfluchten Gotteshäuser zerstören, wo wir sie finden. Und hier in Farthham fangen wir an. Aber wir werden nicht hier bleiben. Das Land ist groß. Wir werden jede Kirche vernichten und werden uns ausbreiten, denn wenn wir sie vernichtet haben, ist der Weg für das andere frei. Dann erst kann das Erbe des Alchimisten Ampitius, dem Knappen der Horror-Reiter, das ich übernommen habe, voll erfüllt werden. Geht das in deinen Kopf? Ist dir klar, dass du als Beth Morgan, den Beginn der Weltherrschaft miterlebst. Dass du daran beteiligt bist, dem Bösen den Weg zu ebnen? Hast du schon einmal darüber nachgedacht?«
    »Nein, nie«, erwiderte sie spontan und konnte es sich auch nicht vorstellen.
    »Es ist aber so«, sagte er, »so und nicht anders. Die Herrschaft des Bösen muss beginnen, denn die Zeit ist reif dafür. Hast du verstanden? Die Zeit ist reif…«
    »Ja, ich weiß es jetzt!«
    »Und wie fühlst du dich?« fragte er höhnisch. »Wie fühlt man sich als sauberer Mensch, der so etwas ja immer abgelehnt hat?«
    »Hör auf!«
    Cigam lachte nur. »Es war mein Plan von Beginn an. Das Böse und die Pest. Schon einmal haben diese beiden zusammengearbeitet, und es ist eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit gewesen. Sie war einfach großartig.«
    Beth Morgan wusste nicht mehr, was sie dazu sagen sollte. Sie war wie vor den Kopf geschlagen, sie kam da einfach nicht mit. Es war furchtbar, und sie spürte wieder dieses Zittern, diesmal allerdings in den Beinen und nicht in den Armen. Sie hatte sich längst verkrampft, durch die Waden zuckten Schmerzen. Sie wäre am liebsten zusammengebrochen, aber das ließ Cigam nicht zu.
    Er fasste sie an.
    Diesmal spürte sie seine beiden Hände an den Schultern und hörte seine böse Stimme. »Wir haben genügend Zeit verschwendet. Wir werden jetzt zur Kirche gehen, und genau dort wirst du den ersten Teil deiner Aufgabe erfüllen.«
    »Was denn?« brach es aus ihr hervor:
    »Du wirst schreien, meine liebe Beth. Du wirst einfach schreien, und zwar nach ihm.«
    »Wer ist er?«
    »Der Satan!«
    Cigam hatte den letzten Begriff mit einem schaurigen Triumph in seiner Stimme ausgestoßen, und er hatte damit auch den Nerv des jungen Mädchens getroffen.
    Sie fühlte sich elend, schlecht. Sie hatte den Teufel immer abgelehnt, war am Sonntag in die Kirche gegangen, um zu beten, und jetzt sollte alles anders sein?
    Nicht mehr Gott, sondern der Teufel!
    Wie war so etwas möglich? In welch eine schreckliche Welt hatte man sie hineingestoßen?
    Cigam drückte gegen ihren Rücken. »Geh vor und nimm den Schädel mit. Seine Kraft, der Geist des alten Alchimisten, des Pestbringers,

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