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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinn, daß man mich in dieses Land geschafft hatte. Im Zeitalter des Jets stellte dies kein großes Problem dar, das war mir auch klar.
    Verflucht auch…
    Plötzlich kam ich mir so allein vor. Seltsamerweise dachte ich an Suko und Sir James, die mich sicherlich noch in London vermuteten, und ich mußte lachen.
    »Was freut Sie denn so, Señor?« sprach mich eine Frauenstimme an. Da ich leidlich spanisch verstand, lauschte ich den Worten nach und dachte an eine Einbildung.
    »Wie bitte?«
    »Was Sie so freut?«
    Verflucht, die Stimme war echt. Ich hatte sie mir nicht eingebildet, und sie war zudem in meiner unmittelbaren Nähe aufgeklungen. Da ich mich schon einmal herumgedreht hatte, führte ich diese Bewegung fort und sah, daß der breite Strand an dieser Stelle von einem lebenden, wunderschönen und malerischen Kleinod unterbrochen worden war.
    Ein Gesicht schaute mich über dem Rand eines Ruderbootes hinweg an. Die dazugehörige Person saß im Sand. Ich sah, daß sie einen schwarzgelben Badeanzug trug, dessen Ausschnitt eine Kurve über ihre Brüste hinwegzeichnete. Ich sah viel von einer tief gebräunten Haut und auch die Fülle.
    Vor der Brust baumelte ein goldenes Kreuz.
    Den linken Arm hatte die unbekannte Schöne auf den Rand des Bootes gestützt, das außenbords einen kräftigen Anstrich aus grellroten und sattgelben Farben aufwies und mir ebenso märchenhaft vorkam wie die dunkelhaarige, einsam am Strand sitzende und die Wellen beobachtende Schöne.
    Ich wischte mir über die Augen, weil ich den Eindruck hatte, das Bild vertreiben zu müssen, aber es blieb. Es war nicht wegzuputzen. Die Schöne gab es tatsächlich.
    Ich mußte wohl irgendwie dumm ausgesehen haben, denn über ihre Lippen glitt ein Lächeln, das mir spöttisch und auch mitleidig vorkam. Ich sagte nichts, ich schluckte nur, was auch schwer möglich war, da ich in meiner Kehle einen dicken Klumpen spürte, der vom Magen her in die Höhe gewandert war und sich festgesetzt hatte.
    Ich trug noch immer die rote Jacke, das schwarze Hemd, die weiße Hose und war mit Sand bedeckt.
    Auch meine Hände waren in der Masse der feinen Körner verschwunden, aber all das kümmerte mich nicht, denn ich hatte nur Augen für die Frau.
    Sie strich mit einer anmutigen Bewegung ihr Haar zurück, stand auf und schlüpfte in zwei Sandaletten mit goldenen Riemen. »Haben Sie noch nie eine Frau gesehen?«
    Ich gab keine Antwort. Weil ich nicht umhin kam, ihre langen Beine zu bewundern. Durch den Schenkelausschnitt des Badeanzugs wirkten sie noch länger. Die winzigen Härchen auf der Haut zitterten in der leichten Morgenbrise. Denn daß es Morgen war, hatte ich am Stand der Sonne gesehen.
    »Sind Sie stumm?«
    Fast hätte ich gesagt, ja, vor ihrer Schönheit. Da ich mir dumm vorkam, wenn ich so etwas von mir gegeben hätte, gab ich als Antwort nur ein Räuspern.
    »Bitte…«
    »Nein, ich bin nicht stumm«, radebrechte ich und hörte sie lachen. »Was ist?«
    »Sie sind Engländer?« redete sie mich in meiner Sprache an.
    »Ja. Ist das schlimm?«
    »Nein, ich habe Sie für einen Deutschen gehalten. Aber das macht nichts. Ich spreche Ihre Sprache ziemlich gut. Besser als Sie meine, glaube ich.«
    »Das ist keine Kunst.«
    Sie streckte mir ihre Hand entgegen. »Wollen Sie nicht aufstehen? Auf die Dauer wird es Ihnen ziemlich warm hier im Sand werden. Es ist besser, wenn wir in den Schatten gehen, die Sonne trocknet Ihnen sonst das Gehirn aus.«
    »Da ist nicht mehr viel zu zerstören«, murmelte ich und schaute ihr zu, wie sie mit anmutigen Schritten auf mich zukam und mir tatsächlich auf die Beine half.
    Ich stand auch auf und kam mir dabei vor wie eine Feder, die sich in zuckenden Schlangenlinien bewegte.
    »Hola«, sagte die Schöne und griff zu, als mich ein Schwindel überkam und ich ihr zu entgleiten drohte. »Sie sind ja doch schwächer, als ich dachte.«
    »Ja, der Mann ist heute das schwache Geschlecht. Zum Macho habe ich mich noch nie geeignet.«
    Ich hatte den Kopf gesenkt, starrte zu Boden und atmete tief durch. Natürlich wirbelten zahlreiche Fragen durch meinen Kopf, aber die wichtigste stellte ich zuerst.
    »Sagen Sie, wie ich hierher komme.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ich schaute hoch. Ihr Gesicht zeigte ein feines Lächeln. In den dunklen Augen schimmerte Spott.
    »Das wollte ich Sie gerade fragen. Ich habe Sie schlafend am Strand gefunden.«
    »Schlafend ist gut.«
    »Haben Sie nicht geschlafen?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Ich stöhnte auf und

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