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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Partikel auf, als wären sie winzige Blutkristalle.
    Und die Gehängten schaukelten. Sie überließen sich den Kräften der Natur, sie konnten selbst nichts tun, aber ihre Zeit würde kommen, das stand fest.
    Sie kam sogar bald!
    Es begann mit dem Zwerg, dem ›Toten‹ in der Mitte. Sein rechtes Bein zuckte plötzlich in die Höhe. Gleichzeitig bewegte sich die aus dem Mund schauende Zunge, drehte Kreise, als wollte sie die Lippen genau nachzeichnen.
    Auch der Clown rührte sich. Zwar blieb er in seiner unnatürlichen Haltung hängen, aber er zog die Arme an und spreizte dabei die Hände, bevor er sie wieder zu Fäusten schloß.
    Es sah so aus, als wollte er dabei nach irgendeinem Gegenstand greifen, nur befand sich nichts in der Nähe, an dem er sich hätte festhalten können.
    Der Soldat blieb ebenfalls nicht ruhig. Bei ihm bewegte sich zuerst der Kopf.
    Ruckartig hob er ihn an, als hätte er irgendwo vor ihm und in seiner Nähe etwas entdeckt.
    Das schaurige Ritual begann.
    Plötzlich war ›Leben‹ in die drei Untoten geströmt. Wie auf Kommando fingen sie zu zappeln an, obwohl die Hanfstricke noch um ihre Hälse hingen.
    Sie zogen die Beine an, sie streckten sie wieder vor, folgten dadurch den Gesetzen der Physik, so daß ihre Körper dabei in immer heftigere Schwingungen gerieten.
    Sie pendelten vor und zurück.
    Immer wieder, und ihre Bewegungen gingen über in einen kreisförmigen Zustand.
    Zwischen den drei Galgen war nicht so viel Platz für alle, deshalb stießen ihre Körper des öfteren zusammen. Vor allen Dingen erwischte es den Zwerg, der dabei von zwei Seiten attackiert wurde und immer öfter aus dem schwingenden Rhythmus geriet.
    Auch der Soldat hatte sich gedreht. Das war sogar seinem in der Schlinge hängenden Kopf gelungen, der nach rechts schaute gegen den übergroßen Schädel des Zwergs.
    Und er begann als erster mit seiner Befreiung.
    Im Vergleich zu seinem Körper waren die Arme ziemlich lang. Als er sie anhob, konnte er mit seinen Fingern auch die Schlinge erreichen, die den Hals einklemmte.
    Im ersten Moment sah es aus, als würde er sich daran hochziehen. Dann aber gelang es ihm, einen Finger zwischen den Strick und seine alte, graue Haut zu schieben.
    So lockerte er die Schlinge…
    Und er machte weiter.
    Er zerrte sie in gewissen Intervallen nach vorn, so daß die Unterkante des Seils sehr bald über sein Kinn hinwegrutschte, er keinen Halt mehr besaß und nach unten fiel.
    Schwer wie ein Stein prallte er auf den Boden, wo er zusammensackte und es aussah, als würde er sich nie mehr erheben können, aber er stützte sich ab und kam wieder auf die Beine.
    Schwankend blieb er stehen…
    Dann drehte er den Kopf, um dorthin zu schauen, wo der Clown noch in der Schlinge hing.
    Auch er war schon dabei, sich zu befreien. Die drei Zombies schienen einen Befehl erhalten zu haben, dem sie unbedingt nachkommen mußten.
    Der Zwerg zerrte ebenfalls an seinem Strick. Er war noch schneller als der Clown. Vor ihm fiel er zu Boden, prallte auf das Gesicht und hämmerte mit dem Kinn gegen einen im Erdreich festgeklemmten Stein, doch er verspürte keine Schmerzen, rollte sich augenblicklich herum, zog die Beine an und stand wieder auf.
    Er konnte nicht ruhig stehenbleiben, schwankte wie ein Strohhalm im Wind. Seine blanken Augen in den Höhlen glichen geschliffenen Metallplättchen, in denen sich auch noch das letzte Licht der roten Sonnenstrahlen brach.
    Nicht mehr lange würde es dauern, bis die Dämmerung die Oberhand über den Tag gewann.
    Die Zombies warteten…
    Erst als auch der Clown seine Schlinge verlassen und sich erhoben hatte, drehten sie sich so, daß sich die leeren Augen anstarren konnten.
    Sie sprachen kein Wort, es war auch nicht möglich, aber es sah so aus, als würden sie sich untereinander verständigen.
    Sie schwankten - ihre Arme pendelten, die Köpfe bewegten sich ebenfalls, die Beine zuckten, und dann hatten sie sich entschlossen. Es sollte die Nacht der Rache werden, und als die Dämmerung die ersten langen Schatten warf, verließen sie den unmittelbaren Bereich der drei alten Galgen…
    ***
    Es war etwas kühler geworden, was auch am Wind lag, der vom Wasser her kam, unsere Gesichter streichelte, aber auch den Staub zu Wolken hochquirlte, die uns entgegenwehten, als wollten sie uns einfangen.
    Der alte Ramon hatte nicht gelogen. Ich empfand diesen Weg als ziemlich beschwerlich und war für einen derartigen Trip auch nicht angezogen. In der roten Jacke kam ich mir schon

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