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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht glänzendes Haar. »Es kann nicht Johns Aufgabe sein, darüber zu entscheiden. Wichtig allein ist, daß er die Untoten vernichtet. Alles weitere wird sich irgendwann schon von selbst erledigen, glaube ich.«
    »So, das glaubst du?«
    »Ja, ich glaube es.«
    »Ich aber nicht. Ich…«
    »Ramon.« Sie sprach zu ihm wie zu einem kleinen Kind. »Denk doch daran, daß ich meine Großmutter verloren habe. Und es war einer von den Aragon-Knechten, der sie ermordet hat.«
    »Ja, und jetzt ist er tot.«
    »Das stimmt. Nur können wir nicht zulassen, daß diese lebenden Leiche auch weiter töten. Irgendwann einmal wird es keine Aragons mehr geben, aber ihren Trieb haben sie nicht gestillt. Sie können doch ewig leben, dafür hat der Satan gesorgt. Und weil sie leben, werden sie immer wieder Jagd auf Opfer machen. Sie holen sich dann andere Menschen. Welche wie du und ich.«
    Der alte Ramon überlegte. Mit beiden Händen wischte er durch sein Gesicht und knetete die weiche, faltige Haut. Es dauerte eine Weile, bis er die Arme wieder sinken ließ. Er blickte mich an und fragte, ob ich etwas Besonderes wäre.
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Aber du willst dich den Zombies stellen.«
    »Ja.«
    »Kannst du das?«
    »Das glaube ich schon.« Ich griff unter mein Hemd und holte das Silberkreuz hervor, das beide staunend anschauten. Auch Christina sah er zum erstenmal.
    Der alte Ramon flüsterte: »Por Dios, das ist etwas Wunderbares, das du da besitzt.«
    »Ich streite es nicht ab.«
    »Wer bist du denn?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Mann, der sich mit Geistern beschäftigt. Mit Dämonen, mit dem Teufel, mit der Hölle, mit allen Kräften, die der Schwarzen Magie zugetan sind. Ich habe geschworen, sie zu bekämpfen und tue das schon seit Jahren. Ich will mich nicht selbst loben, aber du kannst mir vertrauen, Ramon.«
    Er senkte seinen Blick und schaute auf die Hände, die er auf den Tisch gelegt hatte. Christina und ich ließen ihn nachdenken, und er hatte auch eine Entscheidung getroffen, die er uns durch sein Nicken mitteilte. »Ja, ich glaube dir.«
    »Dann wirst du uns helfen?« fragte ich.
    »Bitte!« flüsterte Christina.
    Ramon lächelte und strich über den Arm der jungen Frau. »Ja, ich werde versuchen, euch zu helfen, denn ich denke auch an deine Großmutter, die ich sehr gemocht habe. Irgendwie fühle ich mich schuldig ihr gegenüber. Sie war eine sehr gute Frau, sie hat immer die Menschen gesehen, sie wollte jeden leben lassen. Sie war weise, und wir haben oft vor den Häusern zusammengesessen. Schon ihretwegen werde ich mich auf eure Seite stellen. Zombies darf es nicht geben. Was einmal tot ist, das muß auch tot bleiben.«
    Mit diesen Worten hatte der alte Ramon fast meinen gesamten Berufsethos erfaßt. Denn so und nicht anders dachte ich auch. Ich blickte in das Gesicht, das mir wie eine Landschaft vorkam, weil es so zerfurcht und zerklüftet war, und stellte dann die Frage nach dem genauen Weg.
    Er antwortete mit einer Gegenfrage. »Wann willst du denn dort sein?«
    »In der Dämmerung.«
    »Sind sie denn da? Hängen sie an den Galgen?« fragte Christina.
    »Das will ich hoffen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Komme ich wieder zurück. Aber ich kann mir vorstellen, daß sie immer an den Platz zurückkehren, wo sie umgebracht wurden. Auch lebende Leichen brauchen einen Fixpunkt.«
    Christina stöhnte auf und fuhr abermals durch ihr Haar. »Wie sich das anhört - furchtbar.«
    »Leider ist es so.«
    Ramon kam auf den Weg zu sprechen. »Es ist nicht einmal weit bis zu diesem Ort, aber der Weg ist doch beschwerlich,, weil er in die Berge hineinführt und gleichzeitig auch in die Nähe der Steilküste.«
    »Ja, das stimmt«, sagte ich. »Auf dem Film, den ich sah, waren die Steilküste und der Strand zu sehen.« Ich erklärte Ramon, was es mit dem Film auf sich hatte. »Durch ihn bin ich praktisch hierhergekommen. Man hat mich durch den Streifen gelockt.«
    »Und es war Claus von Aragon?«
    »Ja.«
    Ramon nickte. »Er ist der letzte in der langen Ahnenreihe. Soviel ich weiß, hat er keine Nachkommen. Ich hoffe, daß dieses verfluchte Geschlecht ausstirbt.«
    »Die Zombies sind jetzt wichtiger.« Ich hörte den Beschreibungen genau zu. Was ich nicht richtig verstand, übersetzte Christina mir. Ich war zufrieden.
    Der Abend war bereits angebrochen, die Sonne würde bald wie ein Glutball im Meer versunken sein, um dem grauen Zelt der Dämmerung den nötigen Platz einzuräumen.
    Dann wollte ich an Ort und Stelle sein.
    Vom

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