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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächerlich vor.
    Auch meine Schuhe waren nicht eben zum Wandern geeignet. Den Gegendruck der Steine spürte ich durch die Sohlen hindurch.
    Christina Romero war ein Kind dieser Gegend. Sie kannte sich besser aus, sie konnte Abkürzungen nehmen und brauchte sich um den unebenen Boden nicht zu kümmern, da sie die richtigen Schuhe übergestreift hatte.
    Manchmal gingen wir über freie Flächen. Dann wieder deckte uns Gehölz oder dichtes Dornengestrüpp. Gras wuchs kaum. Falls wir es zu sehen bekamen, waren es nicht mehr als vertrocknete Halme, die aus dem Erdboden schauten.
    Ab und zu bewegten wir uns dicht an den Klippen vorbei. Dann bekam ich einen unbezahlbaren Blick auf den dünenden Atlantik. Ein phantastisches Bild.
    Von dem ich mich allerdings nicht ablenken lassen durfte, denn das Galgen-Trio war wichtiger.
    Ich war überrascht, als die vor mir gehende Christina stehenblieb, sich umdrehte und feuchte Haarsträhnen aus der Stirn strich. Aus ihren dunklen Augen funkelte sie mich an.
    »Sind wir schon da?« fragte ich.
    »Noch nicht, aber wir sollten vorsichtig sein. Die Umgebung um die Galgen herum ist ziemlich frei. Wenn man dort steht, hat man einen guten Blick.«
    »Wie frei?«
    Sie dachte kurz nach. »Lichtungsgröße.«
    »Okay.« Mit dem Ärmel wischte ich den Schweiß von der Stirn. »Dann laß uns weitergehen«, schlug ich nach einem tiefen Luftholen vor.
    Sie hatte nichts dagegen.
    Knorrige, alte Bäume wuchsen schief und hatten sich nach Osten hin geduckt, als wollten sie dem fast immer wehenden Westwind so wenig Widerstand wie möglich bieten.
    Es war kein sehr ebenes Gelände, durch das wir uns bewegten. Buckel wechselten sich mit kleineren Vertiefungen ab, die aussahen wie Schüsseln, aus denen dürres Gras wuchs. Einige Flechten und Moose vermischten sich miteinander. Ich hatte schon ein paar Salamander gesehen, die auf den noch warmen Felsen lagen, um die letzten Strahlen der Sonne so richtig zu genießen.
    Christina duckte sich unter einigen Ästen hinweg, schleuderte ihr Haar zurück, ging noch ein paar Schritte weiter und blieb dann stehen.
    Ich hatte sie schnell erreicht, wollte eine Frage stellen, aber sie deutete am Baumstamm vorbei nach vorn.
    »Da«, sagte sie nur.
    Ich vergaß meine Frage, denn der Blick fiel auf die drei Galgen, die für meinen Geschmack völlig unmotiviert in der Gegend standen und deren leere Schlingen sich im leichten Wind zitternd bewegten. Die Dämmerung hatte inzwischen Einzug gehalten, das Zwielicht verzerrte die Natur und gab ihr einen eigenen Reiz.
    Ich schwieg sehr lange und nachdenklich, während ich auf das makabere Szenario starrte und dabei den kühlen Schauer spürte, der über meinen Rücken kroch.
    »Denkst du das gleiche wie ich, John?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sie sind verschwunden«, flüsterte Christina. »Alle drei sind einfach fort.«
    »Leider.«
    »Und wieso?«
    »Sie haben sich befreit. Das ist zwar keine Antwort auf deine Frage, aber du darfst die Kraft der lebenden Leichen nicht unterschätzen. Ich würde sagen, daß du sie ruhig mit von Menschen hergestellten Robotern vergleichen kannst, wobei sie allerdings keine frische Energie brauchen, denn die ihre löst sich nicht auf. Sie ist vorhanden, und sie ist auch ewig, Christina.«
    Sie schauderte zusammen und rieb über ihre nackten Arme. »Darüber darf man gar nicht nachdenken. Wenn mir jemand bei Sonnenaufgang gesagt hätte, was dieser Tag noch alles bringen würde, hätte ich ihn für einen verdammten Lügner gehalten.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Wir schauten beide auf die schaukelnden Schlingen und hörten aus der Tiefe das Geräusch des Meeres, dieses Rauschen der Wellen, wenn sie am Strand ausliefen oder wuchtig gegen die Steilwand hämmerten.
    Es paßte zwar nicht, aber ich mußte gähnen, weil ich mich einfach ziemlich ausgelaugt fühlte.
    »Kaputt?« fragte Christina.
    »Keine Sorge, es wird schon wieder.«
    »Kann ich verstehen.« Sie nagte auf der Unterlippe. »Aber wo stecken die Zombies?«
    Auf diese Frage hatte ich gewartet. Eine Antwort konnte ich ihr nicht geben.
    »Sind Sie schon im Ort? Haben sie einen anderen Weg genommen als wir?«
    »Das kann sein, muß aber nicht.« Ich nickte ihr zu. »Komm, ich werde mir die Stätte mal aus der Nähe anschauen.«
    An den unteren Enden der drei Galgen und auch noch in deren unmittelbarer Umgebung wucherte das Unkraut ziemlich hoch. Es reichte mir fast bis zu den Schienbeinen, als ich auf mein Ziel zuschritt. Christina ging hinter

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