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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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begann der Butler mit strenger Stimme.
    »Ich bin unschuldig!«, plärrte Fooly.
    ***
    Die Racu-Brigade bewegte sich auf das Dorf zu.
    Männer mit spitzen Helmen auf den Köpfen und Duzba-Keulen in den Fäusten. Sie ritten auf Kombutu-Echsen, deren Schädel mit scharfkantigen Hornkämmen versehen waren. Die Tie re waren groß genug, dass ein Mann auf ihrem Rücken bequem sitzen konnte. Und es blieb auch noch Platz genug für die Säcke voll mit dem glitzernden, wertvollen Racu…
    Der Dod, in dessen Händen die Befehlsgewalt lag, gab seinen Soldaten ein Handzeichen. Die Kolonne teilte sich auf. Eine Abteilung schwenkte nach Süden, die andere nach Norden.
    Der Offizier betrachtete zufrieden den wiegenden Schritt der Kombutu-Echsen. Die beiden Truppenteile nahmen das Dorf in die Zange.
    Kombutu-Echsen konnten sehr leise sein, wenn man sie in der Armee lange genug gedrillt hatte.
    Die großen Tiere nutzten jede Deckung des Bergwalds am Rande der Hochebene von Mul. Nach einiger Zeit ertönte der imitierte Schrei eines Uruk-Vogels. Es war das Signal des Unterführers, dass er seine Position erreicht hatte.
    »Vorwärts!«, kommandierte der Dod und schob seinen spitzen Helm tiefer in die Stirn.
    Schon lange wurmte es ihn, nur zu den regulären Truppen zu gehören. Ais-Offizier konnte er zwar in der Armee noch weiter aufsteigen, doch das kümmerte ihn wenig.
    Er träumte davon, endlich zur Panzergarde zu wechseln. Schon jetzt ließ er sich seinen Bart so lang wachsen, dass es gerade nicht vorschriftswidrig war. Und jedes Mal, wenn er seine Kombutu-Echse bestieg, musste er daran denken, dass die Brustpanzer der Palastwache aus den Schilden von diesen Tieren gefertigt worden waren.
    Doch einfach war es nicht, in die Elitetruppe aufgenommen zu werden!
    Ich müsste eine Heldentat begehen, dachte der Dod, zum Beispiel diese Rebellenführerin Kea gefangen nehmen! Dann würde mich der Masdo zum Dank gewiss sofort in die Panzergarde holen!
    Bei dem gescheiterten Rebellenangriff am Vortag war Kea nämlich entkommen. Obwohl Hunderte von Soldaten nach ihr gesucht und dabei noch etliche von ihren Kumpanen niedergemacht hatten, fehlte von der Aufrührerin immer noch jede Spur…
    Der Dod kniff die Augen zusammen. Gewaltsam zwang er sich dazu, die vor ihm liegende Aufgabe in Angriff zu nehmen. Schließlich war auch sein heutiger Auftrag sehr wichtig.
    Die säumigen Racu-Abgaben einzutreiben…
    Die Dorfbewohner bemerkten die Soldaten erst, als es schon zu spät war. Die massigen Körper der Kombutu-Echsen riegelten alle Zugänge zur Ortschaft ab. Die Berittenen stützten ihre Fäuste lässig auf die Duzba-Keulen und die Speere.
    Ängstliche Schreie erklangen. Aufgeregt rannten die Menschen hin und her. Männer, Frauen und Kinder suchten Schutz vor den heranrückenden Soldaten.
    Aber es gab keinen.
    Der Dod lachte auf. Es gefiel ihm, wenn den Untertanen das Herz in die Hose rutschte. Umso bereitwilliger würden sie zahlen…
    Seine Männer schlugen nun mit ihren Duzba-Keulen auf die Schilde der Kombutu-Echsen. Die Tiere störte das nicht. Die Schilde waren das härteste Material, das auf Zaa bekannt war.
    Ein hohles, unheimliches Dröhnen ertönte. Dadurch wurde die Panik der Opfer stets noch gesteigert.
    Es funktionierte auch diesmal.
    Die Frauen weinten vor Furcht, drückten ihre Kinder an sich.
    Der Dod wedelte mit seinem Handschuh. Augenblicklich verharrten die Soldaten in ihren Bewegungen. Nun kam seine große Stunde. Der Offizier ritt in das Dorf hinein. Mitten auf dem großen Platz in der Mitte brachte eiserne Kombutu-Echse zum Halten.
    Die Häuser unterschieden sich nicht von den meisten anderen auf Zaa. Einstöckig, aus hellem Lehm und grob behauenen Steinen zusammengefügt.
    Die Dörfler drängten sich zusammen wie verängstigte Herdentiere. Der stechende Blick des Dod glitt über der Menge.
    »Wer ist der Dorfvorsteher?«
    Ein älterer Glatzkopf trat vor. Wie die anderen Zaatus war er in einen zerschlissenen Kittel und geflickte Hosen gekleidet. Dies war offenbar kein reiches Dorf.
    Doch das spielte für die Racu-Brigade keine Rolle.
    »D- das bin ich, Herr!«
    Der Offizier legte drohend die Hand auf seinen Schwertknauf.
    »Ihr seid mit euren Abgaben im Rückstand!«
    Der Alte senkte den Kopf. »Wir- wir haben nicht so viel Racu, wie der Masdo fordert…«
    »Unser geliebter Masdo!«, verbesserte der Dod höhnisch.
    »Unser geliebter Masdo«, wiederholte der Dorfvorsteher. Obwohl die Worte aus seinem Mund eher wie eine

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