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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Professor?«
    »Die Anrede für einen gelehrten Mann, einen Weisen«, verdeutlichte Fooly. Ihrer Kleidung nach zu urteilen kam die Fremde aus einer altertümlichen, barbarischen Welt, die wahrscheinlich keine Universitäten kannte. Der Jungdrache warf sich in die Brust. »Und ich bin Fooly!«
    »Ich werde Kea genannt, Fooly«, sagte die Fremde. Ihr scheues Lächeln passte nicht zu ihrer kriegerischen Erscheinung. »Kannst du mich zu Zamorra bringen?«
    »Selbstverständlich!«
    Der Drache blickte zu ihr auf, nahm ihre Rechte in seine vierfingrige Pranke und zog sie hinter sich her Richtung Château Montagne.
    Natürlich wusste Fooly, dass Zamorras Schloss und das dazugehörige Gelände vollständig gegen schwarzmagische Angriffe abgeschirmt war. Kea konnte also kein getarntes Höllenwesen sein.
    Keas Blicke schweiften umher. Diese Umgebung hier unterschied sich stark von ihrem vertrauten Zaa. Die Tiere konnten hier offenbar sprechen. Außerdem war der Himmel blau. Und es gab nur eine einzige Sonne!
    Wahrhaftig eine - seltsame Welt!, dachte die Rebellin, während sie von der kleinen Echse in Richtung des Palastes gezogen wurde.
    Zamorras Palast war erheblich kleiner als derjenige von Bador. Auch konnte Kea nirgendwo Gardisten oder andere Wachen sehen. Fühlte sich dieser Zamorra so sicher? Oder gab es in seiner Welt keine Feinde?
    Doch gleich darauf verwarf Kea diesen Gedanken. Sie erschrak fast zu Tode, als plötzlich ein heulendes weißes Ungeheuer herangelaufen kam.
    Instinktiv riss sich die Kriegerin aus Foolys Griff los. Sie sprang einen Schritt zurück und zog gleichzeitig zwei Schwerter blank!
    ***
    Nicole Duval zog überrascht die Augenbrauen hoch, als sie unweit des Châteaus plötzlich Fooly in Begleitung einer schwertschwingenden Amazone erblickte.
    Zamorras Kampf- und Lebensgefährtin sowie Sekretärin war an diesem Morgen im Dorf gewesen, um von Charles ihr Auto durchchecken zu lassen.
    Schließlich fuhr die schöne Französin ein weißes Cadillac-Cabrio, das trotz liebevoller Pflege schon einige Jährchen auf dem Buckel hatte - immerhin Baujahr 1959. Doch Charles hatte keine Erklärung für das gelegentliche Rasseln des Motors gefunden und einfach behauptet, das läge am Wetterumschwung.
    Nicole war vielleicht ein wenig schneller als nötig die Auffahrt hinaufgedüst. Möglicherweise hatte dieses rothaarige Weibsstück mit den Klingen sich einfach nur erschreckt.
    Die Dämonenjägerin trat daher sanft auf die Bremse.
    Die Kriegerin schien unschlüssig, ob sie mit den Schwertern auf die Kühlerhaube eindreschen sollte. Nicole stoppte den Motor endgültig.
    Trotz der scheinbar gefährlichen Situation blieb sie ruhig. Vorsichtshalber sondierte Nicole die Unbekannte telepathisch und erkannte, dass die Kriegerin einfach nur verängstigt und völlig verwirrt war. Der Fremden schien die normale Alltagswelt unerklärlich und bedrohlich zu sein.
    Wenn Nicole sich nicht täuschte, kam diese Frau aus einer anderen Dimension. Das Interesse der Dämonenjägerin war geweckt und sie stieg aus.
    Inzwischen war es Fooly gelungen, die Fremde zu beruhigen. Manchmal konnte der kleine Drache durchaus vernünftig sein.
    Zudem schien die Rothaarige Vertrauen zu ihm gefasst zu haben. Vielleicht, weil es in ihrer Welt ähnliche Wesen gab…?
    »Das ist Mademoiselle Nicole!«, rief Fooly gerade. »Sie ist die - äh - Gefährtin Professor Zamorras! Und diese weiße Blechkiste ist nur ein Auto! Ein Wagen ohne Pferde!«
    »Was sind Pferde?«, fragte die Kriegerin zurück. Doch zumindest mit dem Wort Wagen schien sie etwas anfangen zu können.
    Auch Nicole war nicht verwundert, dass sie die Sprache der Fremden ohne Weiteres verstehen konnte. Wenn Magie im Spiel war, gab es damit häufig keine Schwierigkeiten.
    »Ich bin Nicole«, stellte sich die Dämonenjägerin vor.
    Kea musterte ihr Gegenüber kurz.
    Diese Nicole war eine sehr schöne Frau mit einem wohl geformten Körper, so weit das unter dem knielangen gemusterten Kleid erkennbar war. Schöner als die Gespielinnen dieses verdammten Bador auf alle Fälle.
    Gleichzeitig spürte Kea auch die Kraft und die Lebenserfahrung, die Nicole ausstrahlte.
    Kea stellte sich vor, wie Nicole mit dem Dhyarra-Kristall in der Hand dem schurkischen Bador entgegentreten würde. Es war ein überzeugendes Bild.
    Die Rebellin erlaubte sich wieder ein schüchternes Lächeln.
    »Ich möchte zu Professor Zamorra, bitte«, sagte sie höflich, was nicht zu ihrem sonst so kriegerischen Auftreten passen

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