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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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dem Dorf zu entkommen. Die Übrigen flüchteten zu Fuß, wobei sie teilweise sogar ihre Waffen wegwarfen.
    Kea blinzelte und ließ ihre Schwerter sinken. Aus glasigen Augen blickte sie Zamorra an.
    Die Rebellin schien aus einer Art Blutrausch zu erwachen. Der Dämonenjäger hatte dergleichen bei seinen Abenteuern schon oft genug gesehen, um diesen Zustand als solchen zu erkennen.
    Kea warf einen respektvollen Blick auf Merlins Stern. Auch die Dorfbewohner schienen vor Ehrfurcht fast im Boden versinken zu wollen. Schließlich ergriff der alte Mann mit den Peitschenstriemen auf dem Rücken das Wort.
    »Ich- ich habe noch nie erlebt, dass jemand den Feuerzauber eines Dod erfolgreich abwehren konnte…«
    Zamorra nickte nur. Er hatte ganz andere Sorgen, die ihn schon während des Kampfes in seiner Konzentration gestört hatten.
    Wo war Nicole?
    ***
    Nicole Duval erschien mitten in einem Springbrunnen.
    Prustend richtete sich die Französin auf und strich sich mit der rechten Hand das klatschnasse Haar aus dem Gesicht. Die Linke hielt immer noch den Dhyarra-Kristall umklammert.
    Dann sah sie sich um.
    Der Springbrunnen stand inmitten tropischer Blütenpracht. Doch waren es Pflanzen, die Nicole nie zuvor gesehen oder gerochen hatte. Manche ähnelten entfernt Orchideen oder Nelken. Und dieser üppige Garten war von einer hohen Mauer umgeben, über der sich ein leuchtend grüner Himmel mit drei Sonnen ausbreitete.
    Die Dämonenjägerin ordnete ihre Gedanken, während sie aus dem Springbrunnen kletterte. Sie war patschnass. Das Kleid klebte an ihrer Haut.
    Nicole erinnerte sich daran, wie diese Rebellin Kea von ihrer Heimatwelt berichtet hatte. Man musste nicht Sherlock Holmes sein, um zu erkennen, dass sie, Nicole, durch ein Dimensionstor in genau diese Welt geschleudert worden war. Schließlich hatte die Rebellin ja angekündigt, dass sie selbst, Zamorra und Nicole nach Zaa geholt werden sollten.
    Aber wo befanden sich Zamorra und diese Kea?
    Vielleicht jenseits der Mauer? Die Umrisse eines riesigen und prächtigen Palastes waren zu erkennen. Dieser umfriedete Garten gehörte offenbar zu dem Gelände des Prunkbaus.
    Nicole stand nun auf ordentlich geharkten Kieselsteinen. Unter ihr bildete sich schnell eine Pfütze. Wenigstens war es warm genug, dass sie nicht fror.
    Da raschelte es in den Pflanzen.
    Nicole wurde klar, dass sie immer noch den Dhyarra in der Hand hielt. Sie wusste noch nicht, ob sie es mit Freund oder Feind zu tun haben würde.
    Kurz entschlossen schob Nicole den Kristall in die Tasche und versuchte sich einigermaßen herzurichten.
    Kaum hatte sie ihr nasses Kleid wieder in Ordnung gebracht, als auch schon ausgelassenes Gekicher ertönte.
    Nicole drehte sich um.
    Hinter ihr waren ein halbes Dutzend junger Frauen zwischen den Tropenpflanzen hervorgetreten. Einige von ihnen trugen ähnliche Kleider wie Nicole. Es gab so viel Übereinstimmung, wie das zwischen Kleidungsstücken möglich ist, die auf verschiedenen Welten angefertigt wurden.
    Die kichernden Mädchen waren in Begleitung einer streng blickenden Matrone. Die ältere Frau gab sich so zackig wie eine Unteroffizierin der US Marines. Sie trug auch einen uniformähnlichen Lederdress.
    »Da ist ja doch noch eine!«, schnauzte sie. »Wo kommst du her?«
    Die Frage war an Nicole gerichtet.
    »Ich…«
    Die Französin überlegte fieberhaft. Weder wusste sie, was diese Frau mit den jüngeren Mädchen vorhatte. Noch, wo genau auf Zaa sie sich befand. Abgesehen davon, dass ihre Kenntnisse über diese Welt sowieso fast gleich Null waren.
    Nicole wusste nur, dass dieser grausame Tyrann Bador unschädlich gemacht werden sollte.
    »Die kommt aus dem Nordland!«, plärrte eines der Mädchen vorlaut. »Deshalb hat sie wahrscheinlich auch sofort im Brunnen gebadet!« Sie kicherte schon wieder. »Weil sie unsere Hitze hier nicht aushält!«
    Die anderen Frauen begannen ebenfalls zu gackern. Doch ein eiskalter Blick der Matrone brachte sie augenblicklich zum Schweigen.
    »Schluss mit dem Unsinn!«, schnarrte die Uniformierte. »Bador, unser geliebter Masdo, stellt hohe Anforderungen an euch! Ich kann euch nur raten, ihn nicht zu enttäuschen.«
    Alle Frauen bis auf Nicole senkten schnell den Blick.
    Die Dämonenjägerin spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte. Sie konnte immer noch nicht erraten, was diese Person mit den jungen Frauen vorhatte. Aber offenbar glaubte sie, Nicole würde zu der Gruppe gehören.
    Die Französin entschloss sich, zunächst abzuwarten.
    »Wie

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