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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen Tiere.
    Kurz danach wurden die beiden Kyrralions in die Arena gelassen. Die Zuschauer brüllten vor Begeisterung allerdings nur die Herren, denn Sklaven hatten sich lauter Außerungen zu enthalten.
    Ich hatte früher schon Kyrralions gesehen. Allerdings nicht in einer Arena, sondern auf ihrer Heimatwelt, dem Planeten Nygoman, auf dem ich einen geheimen Stützpunkt besaß, von dem nicht einmal Atlan etwas wußte. Auf Nygoman gab es weder intelligente Eingeborene noch Niederlassungen von Raumfahrern. Nur Tierfänger verirrten sich hin und wieder auf den Planeten, der für seine Besucher mannigfache Gefahren bereithielt.
    Eine dieser Gefahren waren die Kyrralions, riesige Vogelwesen mit starken Laufbeinen und stahlharten messerscharfen Schnäbeln, mit denen sie einen Tiger in Stücke hacken konnten.
    Aber auch ihre Krallen waren gefährlich.
    Die Kyrralions schossen mit der Geschwindigkeit eines Fluggleiters in die Arena und rasten mit klatschenden Flügeln dicht unter dem Netz dahin, das man eigens für sie kuppelförmig über die Arena gespannt hatte. Sie hätten sonst die Zuschauer angegriffen und bestimmt viele von ihnen getötet.
    In freier Wildbahn griffen die Tiere nur selten einander an, aber diese beiden waren sicherlich auf knappe Rationen gesetzt und unmittelbar vor dem Kampf durch Drogen zu blindwütiger Aggressivität angestachelt worden. Mynra hätte sich dazu bestimmt nicht hergegeben, aber er konnte auch nicht verhindern, daß Helfer des Arenameisters die Tiere „vorbereiteten".
    Es dauerte tatsächlich nicht lange, da stürzten sich die beiden Kyrralions aufeinander und versuchten, ihren Gegner durch Schnabelhiebe und Tritte zu verletzen.
    Der Kampf widerte mich an.
    Kyrralions waren eigentlich schön zu nennen. Ihre Körper hatten ungefähr die doppelte Größe von terranischen Straußen, die Flügelspannweite lag um zwölf Meter, und das Gefieder war bei den Männchen blauschwarz mit roten Streifen, bei den Weibchen grau und grün gesprenkelt.
    Die beiden Kyrralions in der Arena waren Männchen. Sie kämpften so wild, daß für einige Zeit nur ein undurchschaubares Durcheinander zu sehen war. Als sie sich trennten, sah ich, daß einer von ihnen am Flügel verletzt war und dadurch seine Flugbewegungen nicht mehr so gut kontrollieren konnte.
    Dennoch überlebte er den nächsten Zusammenprall und konnte seinem Gegner sogar eine stark blutende Kopfverletzung zufügen.
    Der dritte Zusammenprall war noch heftiger als die vorhergehenden. Wieder sah ich nur ein wirbelndes Durcheinander von Flügeln, Schnäbeln und Krallen. Federn stoben herab.
    Plötzlich löste sich einer der Kyrralions, stürzte zu Boden und blieb reglos liegen.
    Der Sieger, es war der mit der Flügelverletzung, stieß einen gellenden Triumphschrei aus, vollführte eine halbe Umkreisung und stürzte dann wie ein Stein ab.
    Zwei Sklaven liefen auf die Vögel zu. Sie hielten Schwerter in den Händen, mit denen sie den armen Kreaturen den Todesstoß versetzten. Danach wurden die Kadaver mit Traktorstrahlen weggeräumt. Andere Maschinen glätteten den Sand.
    Die Zuschauer tobten vor Begeisterung.
    Als es ruhiger geworden war, fragte Vermallon mich: „Nun, Sklave, was sagst du zu diesem Kampf?"
    Ich drehte mich langsam um, musterte den Überschweren kalt und antwortete leise: „Es ist gesünder für mich, wenn ich nichts dazu sage, Herr, denn ich bin nur ein Sklave. Aber denken darf ich wenigstens noch, ohne daß man mir dafür den Kopf abschlägt."
    Vermallon war durch die unterschwellige Drohung in meiner Antwort so verblüfft, daß er für einen Moment vergaß, daß wir nicht gleichgestellt waren.
    „Aber dort haben doch nur Tiere gegeneinander gekämpft!"
    stieß er hervor.
    Ich erwiderte nichts darauf, und nach kurzer Zeit überspielte Vermallon die brisante Situation mit Gelächter.
    Ich wußte allerdings, er verzichtete nur deshalb darauf, mich zu bestrafen, weil er sich dann um das Vergnügen gebracht hätte, mich morgen in der Arena gegen die Zwillinge kämpfen und verlieren zu sehen und einen hohen Wettgewinn einzustecken.
     
    *
     
    Nach einer Pause wurde der Auftritt der Zwillinge verkündet.
    Sie sollten gegen den Ertruser Amun Parseith antreten.
    Als die drei Kämpfer in die Arena marschierten, schüttelte ich unwillkürlich den Kopf.
    Die beiden Zwillinge sollten gegen den zirka 2,50 Meter großen Riesen mit seiner Schulterbreite von über zwei Metern und einem geschätzten Gewicht von sechzehn Zentnern eine Chance

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