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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück.
    Natürlich begriff der Ertruser, daß er verloren war, wenn er die getroffene Schlagader nicht rechtzeitig abband. Er riß einen Stoffetzen aus seinem Lendenschurz, wickelte ihn um seinen Unterarm, und drehte den Knoten zusammen.
    Er schaffte es nicht ganz, weil Harun sich inzwischen wieder erholt hatte und die papierdünne Klinge seines sonderbaren Schwertes von hinten gegen das linke Bein des Ertrusers sausen ließ.
    Amun knickte ein. Der Stoffetzen löste sich von seinem Unterarm und sein Blut schoß ungehindert ins Freie.
    Als ich sah, wie Orlandas Peitsche sich um seinen Hals schlang, schloß ich die Augen. Dieses Killerpärchen ging wirklich so sadistisch vor, wie Mynra Buccuon es mir gesagt hatte.
    Orlanda und Harun sahen aus wie Menschen, aber sie verdienten diese Bezeichnung nicht.
    Immerhin, einen unschätzbaren Vorteil hatte diese Erfahrung für mich. Ihr Sadismus und ihre Grausamkeit hatten die Hemmungen, sie notfalls zu töten, in mir beseitigt.
    Das Ende des Kampfes kam noch nicht gleich. Der Ertruser wehrte sich mit seinen ungeheuerlichen Kräften verzweifelt gegen sein Schicksal.
    Und die Zwillinge taten nichts, was das Ende hätte beschleunigen können. Im Gegenteil, sie zögerten es so lange hinaus, bis Amun Parseith nur noch haltlos umhertaumelte.
    Dann warf Harun seiner Schwester das Schwert zu ...
     
    3.
     
    „Bitte, schalte die Musikanlage ein!" wisperte eine Stimme in meinem Bewußtsein.
    Ich zuckte leicht zusammen, da ich über ein Problem nachgedacht und dabei ganz vergessen hatte, daß ich nicht allein in meinem Körper war. Doch ich erholte mich schnell wieder.
    „Was möchtest du hören, Wuriu?" erkundigte ich mich, indem ich die Frage dachte.
    „Heimatliche Klänge, wenn möglich", antwortete die Stimme in mir. „Und entschuldige bitte, wenn ich dich erschreckt habe, Vross."
    Während ich meinen quadratisch anmutenden Körper aus dem breiten Sessel wuchtete, lächelte ich beruhigend. Natürlich konnte mein Gast das Lächeln nicht sehen, denn die einzigen normalen Augen, die ihm zur Verfügung standen, waren meine, aber er konnte die damit verbundene emotionale Regung spüren - und das war im Endeffekt gleichwertig.
    „Ich werde sehen, was sich machen läßt", versicherte ich.
    Meine Schritte verursachten dumpfe stampfende Geräusche, als ich durch die Kabine ging und den Repertoire-Anzeiger des Musikgeräts aktivierte. Es waren Schritte die von den Säulenbeinen eines Überschweren hervorgerufen wurden.
    Dennoch war ich kein Überschwerer, auch wenn ich wie einer aussah und die gleichen physischen Leistungen zu vollbringen imstande war. Aber das Entscheidende dafür, wer jemand ist, war und ist noch immer sein Geist - und mein Geist hatte mit dem eines Überschweren nichts gemeinsam.
    Ich war ein Multi-Cyborg-Mensch mit dem Geist - beziehungsweise Bewußtsein - eines Terraners.
    Für gewöhnlich nannten die „anderen" Terraner mich und meinesgleichen nur Multi-Cyborg - oder abgekürzt Mucy. Sie wollten es nicht wahrhaben, daß wir trotz unserer ungeschlechtlichen Erzeugung echte Menschen waren.
    Natürlich traf das nicht auf alle Multi-Cyborgs zu. Die meisten von ihnen waren eigentlich nur Halbmenschen, denn bei ihnen bestanden die Gehirne aus einer Kombination von Zellplasma und einer Mikropositronik siganesischer Fertigung. Außerdem waren ihre Körper oft nur halborganisch, das heißt, sie enthielten Glieder und, oder Organe aus Metallplastik oder anderen nichtorganischen Werkstoffen.
    Bei mir und meinen beiden Gefährten, die sich zur Zeit außerhalb unserer gemeinsamen Kabine aufhielten, hatten die Bio-Ingenieure eine Ausnahme gemacht. Unsere Gehirne waren sehr sorgfältig aus Zellen des Plasmas auf der Hundertsonnenwelt modelliert worden, denn bei unserem bevorstehenden Einsatz wären wir Gefahr gelaufen, daß die Energieschwingungen eines positronischen Zusatzteils schon durch eine einzige gewissenhafte Strahlungskontrolle entdeckt worden waren.
    Das aber durfte auf keinen Fall geschehen, denn wir sollten nach Möglichkeit zu Leticron, dem Ersten Hetran der Milchstraße, vordringen und den grausamen Diktator unschädlich machen, damit die Menschen des NEI mit seinem Nachfolger über grundlegende Erleichterungen des Schicksals der Menschheit verhandeln konnten.
    Das war unser wichtigster Auftrag.
    Um ihn erfüllen zu können, würden wir allerdings Verbindung mit Atlans Staragenten Ronald Tekener aufnehmen müssen, der in der Maske eines versklavten Terraners

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