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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Kurs zu halten. Der Gleiter begann, den Kontrollen nicht mehr vollständig zu gehorchen.
    „Wird Zeit, daß wir ein Opfer finden, sonst müssen wir noch auf so einem Brocken landen", befürchtete Kalteen. „Eine Jacht können wir nur dann erfolgreich angreifen, wenn wir den Gleiter zur Verfügung haben."
    „Wir können aber auch die Schiffbrüchigen spielen", schlug Shmitten vor. „Wenn sie dann landen..
    „Das wird kaum jemand tun, denn sie suchen ja einen Gleiter.
    Aber vielleicht fällt uns eine List ein."
    Das Navigieren wurde zur Qual. Sie trugen alle ihre Schutzanzüge, hielten die Helme jedoch noch geöffnet. Die Taschen waren mit Konzentraten gefüllt, und in den Gürteln steckten die Handstrahler.
    Ein besonders großer Asteroid kam in Sicht. Sein Durchmesser betrug schätzungsweise mehr als dreihundert Meter. Er wurde von einem Schwarm kleiner und kleinster Bruchstücke begleitet, die entweder zu langsam waren, ihn einzuholen - oder zu schnell, um von seinem schwachen Gravitationsfeld eingefangen zu werden.
    „Verdammt, nun setzt der Antrieb völlig aus!" fluchte Ferron Kalter. „Wir treiben genau auf den Brocken zu. Das wird eine harte Landung werden, denn ich kann nicht abbremsen."
    „Wir verlassen den Gleiter!" befahl Kalteen und schloß den Helm. „Beeilt euch, wir haben keine andere Wahl."
    Shmitten zögerte und wollte argumentieren, aber dann sah er ein, daß sie innerhalb des Gleiters den Aufprall niemals überleben konnten. Auch Ferron Kalter gab es nun auf, den Antrieb wieder funktionsfähig machen zu wollen. Er kam mit den anderen zurück in die Luftschleuse. Die Außenluke wurde geöffnet, und der Blick in den Weltraum war frei.
    Es war ein phantastischer Anblick, aber die drei Männer hatten jetzt keine Zeit mehr, die Schönheit des Ringes zu bewundern.
    Sie näherten sich ziemlich schnell dem Asteroiden.
    Erste kleine Trümmer prallten gegen die Hülle des Gleiters und drohten sie zu durchschlagen, obwohl die relative Geschwindigkeit nicht besonders hoch war. Shmitten stieß sich als erster ab und schwebte in den Schwarm der Staubteilchen hinein, die vorher nicht sichtbar gewesen waren. Er schaltete sofort das Rückstoßaggregat seines Anzugs ein und regulierte seinen Flug.
    „Nun kommt doch endlich!" rief er über Telekom.
    Kalteen nickte Ferron zu, der sich nun ebenfalls von dem Gleiter löste, der sich der Oberfläche des Asteroiden bis auf knapp fünfhundert Meter genähert hatte. Als er sich selbst gerade abstoßen wollte, wurde er von einer unsichtbaren Riesenfaust gepackt und nach vorn geschleudert. Seine Stirn prallte gegen ein Instrument innerhalb des Helms, und er verlor sofort das Bewußtsein.
    Ferron Kalter hörte das Aufstöhnen und sah sich um.
    Noch vor dem Aufschlag war im Gleiter eine Explosion erfolgt, die ihn fast in zwei Teile zerriß. Das Wrack stürzte weiter und schlug dann mit einer zweiten Explosion auf den Felsen auf, die es vollends zerstörte.
    „Was ist mit dir, Kalteen? Hast du etwas abbekommen?"
    Keine Antwort. Kalteen trieb weiter hinter ihnen her und überschlug sich dabei langsam. Er hatte sein Aggregat nicht eingeschaltet.
    Ich kümmere mich um ihn, Shmitten. Versuche inzwischen, auf dem Asteroiden zu landen und ein Versteck zu finden. Am besten auf der anderen Seite. Die Rotation ist gering, zum Glück."
    Wäre sie größer gewesen, hatte die Zentrifugalkraft sie wieder zurück in den Raum geschleudert, aber locker herumliegende Felsbrocken verrieten, daß die Gravitation genügte, der entgegenwirkenden Zentrifugalkraft ein neutralisierendes Gegengewicht zu bieten.
    Inzwischen erreichte Ferron den bewußtlosen Kalteen und hielt ihn fest. Dann schaltete er das Steueraggregat hinzu und folgte Shmitten, der inzwischen auf dem Asteroiden gelandet war und nach einem Versteck suchte. Die Trümmer des Gleiters waren längst unter den extrem kurzen Horizont gesunken.
    Hier werden sie uns zuerst suchen, denn man hat bestimmt die Explosion registriert", befürchtete Ferron, als er mit Kalteen im Arm hinter Shmitten in die Höhle kroch, die zumindest Schutz gegen Sicht von oben bot. „Außerdem müssen wir den Telekom abschalten. Wir verständigen uns durch Zeichen oder durch Berührung der Helme. Das Metall überträgt die Schallwellen."
    Sie legten Kalteen im Hintergrund der Höhle auf den Boden, sahen aber keine Möglichkeit, ihm jetzt zu helfen. Seinen Telekom konnten sie auch nicht ausschalten, aber sie ließen die ihren auf Empfang, um rechtzeitig

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