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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehen sie zur Schleuse. Die Außenluke öffnet sich..."Pause.
    Dann fuhr er fort: „Jetzt nichts mehr, nur einige Gedankenfetzen von den beiden anderen, von Kalter und Shmitten."
    Gleichzeitig fast meldete sich Barratill: „Der Informationssender - er hat eine Explosion im inneren Ring bekanntgegeben. Der Sprecher vermutet den Zusammenprall des Fluchtgleiters mit einem größeren Objekt.
    Alle interessierten Touristen werden aufgefordert, sich an der Suche nach dem explodierten Gleiter zu beteiligen. Für die Ergreifung der verdächtigen Überschweren, das sind wir, wird eine Belohnung ausgesetzt."
    Damit saßen sie erst recht in der Tinte, obwohl Tigentor meinte, in dem zu erwartenden Gewimmel der abenteuerlichen Überschweren würden sie nicht mehr auffallen.
    „Lebt Kalteen noch?" fragte er Grammlond.
    Der Telepath schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls empfange ich keine Gedankenimpulse mehr von ihm. Ich habe die Richtung. Suchen wir ihn!"
    Tigentor nickte.
    „Das werden wir auch..."
     
    *
     
    Der Start war bereits mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
    Kalteen schaffte es gerade, die nahen Bergspitzen durch eine enge Kurve zu umfliegen, weil die Antigravanlage ausfiel und sie auf die winzigen Schwingen des Gleiters und deren Auftrieb angewiesen waren. Nur hohe Geschwindigkeit konnte sie vor dem Absturz retten.
    Erst später, wenn sie die Atmosphäre durchstießen, würde der Raumantrieb eingeschaltet werden können, der sie von den Schwingen unabhängig machte. Vielleicht funktionierte dann die Antigravanlage auch wieder...
    Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, sah Kalteen seinen Mitgefangenen Ferron Kalter bleich werden, als sie mit überhöhter Geschwindigkeit die Methandämpfe durchstießen.
    Der in dieser Höhe ungemein starke Sturm trieb den Gleiter wie ein welkes Blatt vor sich her und zwang Kalteen immer wieder dazu, Kursänderungen vorzunehmen und die Geschwindigkeit zu regulieren.
    Das schaffen wir niemals!", sagte Shmitten, der sich erstaunlich gut hielt. „Man hat unsere Flucht längst bemerkt, und ich glaube nicht, daß Siral und Coresan dicht halten - zumindest Coresan nicht. Sie werden uns verraten, ob gewollt oder nicht."
    „Du hast zu wenig Vertrauen", meinte Kalteen, wobei die Hoffnung seine Zuversicht übertraf. Aber ohne eine dominierende Hoffnung hätte er wahrscheinlich gleich aufgeben können. „Die beiden werden uns nicht verraten!"
    „Vielleicht hast du recht", seufzte Ferron Kalter und sah in die wirbelnden Giftwolken hinab, die nun weit unter dem Gleiter lagen und die Sicht auf die Oberfläche des Saturn behinderten.
    „Ich wäre froh, wenn wir endlich die Ringe erreichten."
    „Sind noch mehr als fünftausend Kilometer", meinte Kalteen.
    „Und was dann?" fragte Shmitten nüchtern.
    „Dann spielen wir Piraten, und wenn wir Glück haben, erwischen wir eine anständige Jacht, denn dieser Gleiter taugt nichts. Typisch für die Agenturen. Ob ein Tourist dabei drauf geht oder nicht, ist ihnen egal."
    Shmitten warf Kalteen einen forschenden Blick zu.
    „Willst du damit sagen, daß der Gleiter nichts taugt?"
    Kalteen nickte.
    „Genau das wollte ich damit sagen", gab er trocken zu.
    Shmitten lehnte sich in seinen Sitz zurück und schloß die Augen.
    Mit dem Funkgerät war auch einiges nicht in Ordnung. Zwar empfingen sie manchmal schwach den Informationssender, aber die Qualität war so schlecht, daß kaum ein Wort zu verstehen war. Immerhin erfuhren sie von der Jagd, die auf sie gemacht wurde, und daß die Behörden sie im Ringgebiet vermuteten.
    Aber das war nicht weiter erstaunlich.
    „Wir hätten vielleicht eine dieser verlassenen terranischen Stationen aufsuchen sollen", meinte Shmitten. „Ich weiß von vielen Gefangenen, die in ihnen Schutz suchten und niemals gefunden wurden."
    „Ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens in einer solchen Station zu verbringen." Kalteen hätte dazu wirklich keine Lust gehabt, denn schließlich trug er einen Zellaktivator. „Nur in den Ringen haben wir die Chance, eine Jacht zu kapern."
    Nach mehrstündigem Flug, der den Antrieb bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit beanspruchte, trieben die ersten Trümmerstücke des inneren Ringes vor ihnen her.
    Ferron Kalter hatte Kalteen an den Kontrollen abgelöst und verringerte die Geschwindigkeit, um Zusammenstöße mit den Asteroiden und kleinen Felsbrocken zu vermeiden, die zum Teil aus Nickel- und Eisenkonzentrationen bestanden. Es wurde immer schwieriger,

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